Alonso sauer: Hamilton bekommt keine Strafe, "weil er kein Spanier ist"
Fernando Alonso kann nicht verstehen, wieso Lewis Hamilton für den Sprintstart keine Strafe bekam, und sagt, dass er den Sprint anschließend abgeschenkt habe
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso sagt, dass Lewis Hamilton keine Strafe für die erste Kurve in Miami bekommt, "weil er kein Spanier ist". Der Mercedes-Pilot war am Start zum Sprint in Miami ziemlich optimistisch in Kurve 1 gefahren und hatte dadurch eine Kettenreaktion ausgelöst, die zum Aus von Lance Stroll (Aston Martin) und Lando Norris (McLaren) geführt hatte.
© Motorsport Images
Lando Norris ging als Verlierer aus dem Startchaos in Miami hervor Zoom Download
"Lewis kam inne wie so ein Dartpfeil durchgeschossen", beschreibt es Nico Hülkenberg (Haas) nach dem Sprint, und auch Alonso sagte am Funk, dass Hamilton "wie ein Bulle" angerauscht kam. Der Spanier selbst trug bei der Kollision mit Teamkollege Stroll einen Reifenschaden davon und fuhr dem Feld anschließend hinterher.
Eine Strafe sprachen die Kommissare für den Vorfall aber nicht gegen Hamilton aus - weil er eben kein Spanier ist, wie Alonso mutmaßt, der die gleichen Vorwürfe in der Art schon vor einigen Jahren getätigt hatte.
"Ich denke, er hat das Rennen für ein paar Leute ruiniert, vor allem für Norris, der ein sehr schnelles Auto hatte, bei dem Unfall aber involviert war", so der Aston-Martin-Pilot.
Die Aussagen Alonsos kommen nach einer eigenen Strafe gegen den Spanier beim Sprint in China, als er mit Landsmann Carlos Sainz (Ferrari) aneinandergeraten war und dafür bestraft wurde und überraschend harte drei Strafpunkte erhielt.
Aston Martin wollte die Strafe noch einmal überprüfen lassen, allerdings wurde der Antrag von den Kommissaren abgewiesen.
Auch Alonso hätte in der ersten Kurve durchaus eine Strafe bekommen können, weil er auch ohne Hamiltons Manöver ziemlich optimistisch unterwegs war und auch so mit Stroll aneinandergeraten war. Aber auch da gab es seitens der Kommissare nichts.
"Vielleicht habe ich heute keine Strafe bekommen, aber sonst werde ich immer bestraft", zuckt er mit den Schultern und sagt, dass er auf dieser Grundlage den Rest seines Rennens ausgerichtet habe, als er am Ende des Feldes lag.
"Ich war hinter Ocon und hätte vielleicht ein Risiko eingehen und ihn überholen können, aber ganz logisch gehe ich das Risiko nicht ein, um nicht bestraft zu werden", sagt Alonso. "Ich versuche einfach über die 19 Runden zu kommen und dann mit dem Team über Änderungen zu reden."
Denn aus seiner Sicht war der Sprint nach dem Start nur noch eine Versuchsfahrt. "Wir haben einfach den Abbau und Dinge für morgen gecheckt", verrät er. "Für uns ist das ein Training, nicht wirklich ein Rennen."
"Jetzt beginnt der wichtige Teil des Rennens: das Qualifying und die 57 Runden morgen. Ich denke, wir können ein paar Schlüsse aus dem Sprint ziehen und schauen, ob wir das Auto ein wenig verbessern können."