• 03. Mai 2024 · 22:17 Uhr

McLaren rüstet auf: Neues Upgrade fast auf Spielberg-Niveau?

Zehn Punkte hat McLaren bei der FIA für sein Upgrade eingereicht, das einen großen Sprung darstellen soll - Reicht es nah an das Spielberg-Update aus dem Vorjahr ran?

(Motorsport-Total.com) - Wenn McLaren einmal loslegt, dann richtig. Fünf Rennen lang war es rund um den Rennstall ruhig, was Entwicklungen für seinen MCL38 angeht. Kein einziges signifikantes Upgrade hatte es zum Saisonstart gegeben, doch in Miami greift das Team richtig in die Upgrade-Kiste und hofft, einen ähnlichen Sprung wie im vergangenen Jahr in Spielberg hinzulegen.

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McLaren hat das Auto von Lando Norris umfangreich aufgerüstet Zoom Download

Damals hatte McLaren seine Saison richtig zum Laufen gebracht und sich vom Ende des Feldes zum Podestkandidaten aufgeschwungen. Zwar soll das neue Paket nicht ganz so viel bringen wie das Paket aus 2023, doch die Basis ist in diesem Jahr eine deutlich bessere.

Greift McLaren jetzt sogar in Richtung Red Bull? Zumindest hat man zehn Neuerungen bei der FIA für dieses Wochenende eingereicht, die das Team nach vorne katapultieren sollen (zur Übersicht aller Updates 2024).

Diese sind:
1. Neuer Frontflügel, der in Verbindung mit den Bremskanälen und der Vorderradaufhängung den Gesamtabtrieb erhöht
2. Neue Geometrie der Vorderradaufhängung, um den Luftstrom vom Frontflügel zu unterstützen und ihn besser für den Rest des Fahrzeugs aufzubereiten
3. Überarbeiteter vorderer Bremskanal und Winglet zur besseren Steuerung des Luftstroms am Frontflügel
4. Komplett überarbeiteter Boden, der mit den neuen Seitenkasteneinlässen und dem Bodywork zusammenarbeitet, um den Abtrieb zu erhöhen
5. Überarbeiteter Seitenkasteneinlass, um die Änderungen am Luftstrom zu ergänzen und zusammen mit dem neuen Bodywork die Luftzufuhr zum Heck des Fahrzeugs zu verbessern
6. Neues Bodywork und Motorabdeckung zur Verbesserung der aerodynamischen Effizienz in Verbindung mit dem neuen Seitenkasten-Einlass
7. Eine aktualisierte Reihe von Kühlluftschlitzen, um den veränderten Strömungsverhältnissen in diesem Bereich des Fahrzeugs Rechnung zu tragen
8. Aktualisierte Hinterradaufhängung, um den neuen Luftstrom zu nutzen und die Lastverteilung mit neuen hinteren Bremskanälen zu verbessern
9. Überarbeitete hintere Bremskanäle und Winglets, um mehr Abtrieb zu erzeugen
10. Ein neues Design des Beam-Wings, um die Last besser zwischen ihm und dem Heckflügel zu verteilen, was für das Miami-Layout besser geeignet sein sollte

Vorerst nur Norris mit 100 Prozent Update

Erst einmal wird Lando Norris das Upgrade für sich alleine beanspruchen, Teamkollege Oscar Piastri wird laut Teamchef Andrea Stella mit "50 Prozent" der Neuerungen auskommen (zum Beispiel dem neuen Frontflügel) und den Rest dann im Imola erhalten.

Auf diese Weise kann McLaren auch einige Back-to-Back-Tests machen, um zu schauen, ob die neuen Teile wirklich funktionieren.

Wie viel die neuen Teile bringen, wird sich zeigen, doch laut Stella seien die Unterschiede signifikant genug, dass es sich für McLaren lohnt, ein Auto damit auszurüsten. Von der Größenordnung des Spielberg-Updates möchte er aber nicht sprechen: "Es ist etwas weniger", gibt Stella zu.

Auch seine Schwäche in langsamen Kurven habe der Rennstall damit nicht ganz in den Griff bekommen: "Nicht ganz, wie wir es uns gewünscht hätten", sagt er. "Wir müssen noch etwas mehr arbeiten, um vor allem den Low-Speed anzugehen."

Zusammenarbeit zwischen vielen Bereichen

Doch wie geht man so ein umfangreiches Upgrade überhaupt an? Stella versucht zu erklären: "Um Aerodynamik zu verstehen, muss man von der Front zum Heck des Autos denken. Man muss sicherstellen, dass die Front mit dem Unterboden spricht und der Unterboden mit dem Diffusor und dem Heckflügel und so weiter."

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Das sei aber nur in der Theorie so. In der Praxis sei die Aerodynamik-Abteilung in verschiedene Untergruppen aufgeteilt. "Eine Gruppe schaut auf die Front, eine Gruppe auf den Unterboden und das Bodywork und eine andere Gruppe auf das Heck. Man muss diese Dinge nach Sektoren angehen."

"Aber da kommen Zusammenarbeit, Kommunikation und die Abstimmung der Absichten zusammen", so Stella. "Und auch wenn es einfach aussieht - wenn man 110 Leute hat, die gemeinsam an einem Auto arbeiten, ist die Zusammenarbeit, Kommunikation und Abstimmung nicht so trivial."

Auch halbes Update soll funktionieren

Doch wenn so ein Auto als Gesamteinheit funktioniert, kann dann überhaupt so ein halbes Upgrade wie im Fall von Piastri funktionieren? "Wir haben das partielle Upgrade natürlich getestet", betont der Teamchef.

"Und es gab genug Kommunikation zwischen den Teilen des Autos, sodass es möglich war, zum Beispiel den Frontflügel an einem Auto aufzurüsten, ohne notwendigerweise gleichzeitig den Unterboden und die Seitenkästen ändern zu müssen", so Stella.


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Das Miami-Update wird auf absehbare Zeit auch erst einmal das einzige große Upgrade für McLaren sein, die für 2024 diese Strategie gewählt haben: Statt vieler kleiner Updates kommt erst einmal ein großes. In Imola wird noch Piastris Paket kommen, ansonsten wird erst einmal Feintuning betrieben.

Den Plan für dieses Upgrade hatte McLaren bereits vor der Saison gehabt. Dass es nun gerade in Miami kommt, sei aber der Entwicklung geschuldet, die das Team nun für ausreichend erachtet. "Wenn die Arbeit in der Aerodynamik-Abteilung gut genug ist, dann reift die Entwicklung der Teile in ein Paket", so Stella. "Und bislang hat die Aero-Abteilung einen tollen Job gemacht."

Jetzt muss sich das aber auch auf der Strecke zeigen.

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