Keine Zeit für Marketing: Warum Esteban Ocon gegen das Sprintformat ist
Esteban Ocon hat ein neues Argument gefunden, warum Sprint in Miami keine gute Idee ist: Die Fahrer müssen viele Marketing-Aktivitäten absagen
(Motorsport-Total.com) - Ist Miami der richtige Austragungsort für ein Formel-1-Sprintrennen? Zum ersten Mal findet an diesem Wochenende ein Sprintrennen auf der 2022 neu eingeführten Strecke in Florida statt. Ob es sportlich ein Erfolg werden wird, wird sich zeigen, doch Esteban Ocon hätte sich aus einem anderen Grund gewünscht, dass man aus Miami ein "normales" Wochenende gemacht hätte.
Denn für ihn ist rund um den Event einfach zu viel los, als dass man hier den Zeitplan durcheinanderwirbeln sollte. "Sprintwochenenden sind an ruhigen Wochenenden gut, so wie Schanghai oder Baku, wo abseits der Strecke nicht so viel passiert", sagt der Alpine-Pilot.
In Miami sei der Zeitplan der Fahrer hingegen voll mit zahlreichen Marketing-Aktivitäten, die durch das Sprintformat zu kurz kommen würden. "Es ist schwierig für das Marketing-Team. Sie wollen nicht mit uns arbeiten, weil wir so fokussiert sind, unser eigenes Wochenende zu planen, weil einfach jede Session zählt", so der Franzose.
Denn abgesehen vom einzigen Freien Training am Freitag geht es in jeder Session sportlich um irgendetwas. "Das ganze Team hat gar nicht wirklich die Möglichkeit, mit uns außerhalb zu arbeiten", klagt Ocon. "Eigentlich wäre es für Sponsoren und Marketing eine gute Möglichkeit, aber wir können nicht wirklich etwas tun. Die meisten Dinge müssen wir ablehnen."
"Ich bin daher nicht der größte Fan von Sprintrennen in Miami, sagen wir so", meint Ocon. "Ich hätte lieber, dass es normal wäre."
In Miami findet bereits der zweite Sprint der diesjährigen Saison 2024 statt. Erst am vergangenen Rennwochenende in Schanghai stand der erste Sprint auf dem Programm, der in dieser Saison einen anderen Zeitplan hat.
Statt den Sprint am Samstag zu entkoppeln, finden die Sprintsessions jetzt vor dem regulären Qualifying statt. Die wichtigste Änderung: Zwischen Sprint und Qualifying können die Autos jetzt umgebaut werden und unterliegen nicht mehr der Parc-ferme-Regel, die 2023 noch nach dem ersten Training griff.
Das findet Ocon sinnvoll: "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Dinge bei nur einer Session schieflaufen können", sagt er. Auch Alpine habe in China keinen guten Freitag gehabt, konnte dann für das reguläre Qualifying und das Rennen aber noch einmal etwas ändern und so das Wochenende retten. "Es ist also definitiv eine bessere Regel", sagt er.
"Aber bin ich Fan von Sprintwochenenden? Nein." Und schon gar nicht bei Rennen wie Miami ...