Pierre Gasly: Hülkenberg-Audi-Deal "ändert nichts an meinem Plan"
An den Zukunftsplänen von Pierre Gasly hat sich durch den Audi-Deal von Nico Hülkenberg "nichts geändert" - Der Franzose glaubt, dass Alpine Fortschritte macht
(Motorsport-Total.com) - Die Audi-Verpflichtung von Nico Hülkenberg könnte zu Veränderungen auf dem Fahrermarkt führen - nicht jedoch bei Alpine-Pilot Pierre Gasly! "Es ändert nichts an meinem Plan", verrät der Franzose. "Und von meiner Seite ist alles gut geregelt. Ich denke, ihr kennt die Situation auf dem Fahrermarkt. Im Moment habe ich nichts zu verkünden."
Der Franzose hielt sich am Donnerstag in Miami zu allen Fragen rund um seine Zukunft bedeckt. "Ich werde mehr sagen, wenn es etwas zu verkünden gibt. Aber jetzt gibt es keinen Kommentar", so Gasly, der sich weder zu einem möglichen Verbleib bei Alpine noch zu einer persönlichen Deadline für seine Zukunft äußern wollte.
"Nehmen Sie von meiner Antwort, was Sie wollen, aber ich werde nicht auf die Vertragssituation eingehen", sagt der Alpine-Fahrer, der auch kein Kommentar dazu abgeben wollte, ob er durch die Verpflichtungen von Hülkenberg und Lewis Hamilton bei Ferrari einen früheren Vertragsabschluss als in den vergangenen Jahren erwarte: "Es wird sich darum gekümmert, wie ich bereits sagte, und ihr kennt die Situationen."
Alpine-Update: "Schritt in die richtige Richtung"
Aus sportlicher Sicht sieht es für Gasly allerdings nicht gut aus. In China landete der Alpine-Pilot auf dem 13. Platz, wobei nur sein Teamkollege Esteban Ocon mit dem aktuellen Update unterwegs war, das Gasly erst an diesem Wochenende in Miami erhält. Ocon verpasste als Elfter ebenfalls die Punkteränge.
Nichtsdestotrotz erwartet Gasly vom aktuellen Update einen großen Fortschritt. "Es hat das gebracht, was wir erwartet haben", verrät der Franzose. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es gibt natürlich noch viel zu tun, um das Feld vor uns einzuholen."
"Wir glauben, dass wir dadurch etwas mehr Rennen fahren konnten, während wir bei den ersten vier Rennen das Gefühl hatten, auf der Strecke zu bleiben und nicht wirklich kämpfen zu können", erinnert sich Gasly. "Das hat uns zusätzlich motiviert. Aber natürlich müssen wir noch viel Performance finden."
Ocon: "Müssen weitere Schritte machen"
Auch Teamkollege Ocon bezeichnet das Update als "kleinen Schritt in die richtige Richtung, aber wir wissen, dass es noch nicht ganz reicht". Insgesamt sei Alpine zwar dichter an den Teams im Mittelfeld dran, aber vor allem im Qualifying "fehlt noch eine ordentliche Portion Leistung".
"Und das ist noch der Punkt, an dem wir arbeiten müssen und auf den wir uns bei der Gesamtleistung des Autos konzentrieren müssen", weiß der Franzose, der zuversichtlich ist, näher an die Konkurrenz herangekommen zu sein. "Aber ja, wir müssen in Zukunft weitere Schritte nach vorne machen."
Dass Ocon als Elfter seine ersten Punkte der laufenden Saison knapp verpasste, lag auch an den chaotischen Bedingungen beim China GP. "Wenn man bedenkt, wer vor uns war und was im Rennen passiert ist, hätten wir natürlich nicht so nah an die Punkte herankommen können", räumt der Alpine-Pilot ein.
"Das ist die Realität, aber es gab definitiv auch positive Dinge", freut sich Ocon. Das Team konnte einige Updates früher als geplant einsetzen, um sie zu testen und ihre Vorteile zu erkennen. "Das Team hat gute Arbeit geleistet, um das Chassis, den Unterboden und den Rest zu verändern und das Gewicht zu reduzieren. Es ist gut, dass wir den Plan angesichts der Situation ändern konnten, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns."
"Braucht Zeit, um nach vorne zu kommen"
Hoffnung macht die Verpflichtung von David Sanchez, der bei Alpine die Rolle des Technischen Direktors übernimmt. "Ja, das ist ein gutes Zeichen", freut sich Gasly, der zugibt, dass der A524 kein gutes Rennauto ist. "In manchen Jahren liegt man richtig. Und in manchen Jahren liegt man einfach falsch."
"Und ich denke, das Wichtigste ist, wie wir darauf reagieren", weiß der 28-Jährige, der sich bewusst ist, dass es Zeit braucht, um nach vorne zu kommen. "Man kann nicht erwarten, dass sich in kurzer Zeit so viel ändert, aber ich denke, wir haben jetzt genug Daten, um zu sehen, was funktioniert und was nicht."
Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der aktuellen Saison, sondern auch auf den kommenden Jahren. "Natürlich schauen wir auf die laufende Saison und darauf, was im nächsten Jahr machbar ist", sagt Gasly, der auch die Besonderheiten der Saison 2026 mit dem neuen Reglement nicht verschweigt, die "viel Arbeit und ein komplett neues Auto" erfordern wird.
"Aber ich kann mir alle Abläufe in der Fabrik anschauen", freut sich Gasly, der sich auch schon über den neuen Motor für 2026 informiert. "Es wäre dumm, das nicht zu tun. Ich meine, das ist natürlich etwas sehr Wichtiges, vor allem mit Blick auf die Zukunft und um sicherzustellen, dass ich in der Lage bin, in einem konkurrenzfähigen Auto zu sitzen."
Gasly: "Natürlich sehe ich die Fortschritte"
"Natürlich sehe ich die Fortschritte", freut sich der Franzose, für den ein Verbleib bei Alpine möglich scheint. "Und ich denke, das nimmt mir nicht die Konzentration, die ich im Moment habe, nämlich das Beste aus dem zu machen, was wir heute haben. Aber das ist natürlich etwas, was ich in der Fabrik sehr genau beobachte."
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"Ich weiß, dass es Zeit braucht, aber es ist wichtig, dass wir reagieren und nicht bei dem bleiben, was wir im Moment haben, was nicht konkurrenzfähig genug ist", so Gasly, der in diesem Jahr ebenso wie Teamkollege Ocon noch keine WM-Punkte sammeln konnte.
Doch während die Rundenzeiten gemessen werden können, ist es hinter den Kulissen oft schwierig, die richtigen Maßnahmen zu finden. "Es ist manchmal ein bisschen schwierig, weil ich glaube, dass sich das Team in vielen verschiedenen Bereichen verbessert. Aber letztendlich sieht man das nicht auf der Strecke", ist der Alpine-Pilot ein wenig enttäuscht.
"Und manchmal ist es für die Jungs ziemlich hart, weil jeder so hart arbeitet. Aber im Moment funktioniert das Konzept des Autos, das wir haben, nicht. Und das bedeutet nicht, dass wir alles falsch machen. Wir machen vieles richtig. Aber es gibt ein paar kritische Punkte, an denen wir natürlich arbeiten müssen, um die Performance zu verbessern."