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Rückwärts auf die Strecke: Sargeant sorgt für gefährliche Situation
Logan Sargeant zeigte in Suzuka eigentlich ein ordentliches Rennen, bis ein Abflug die Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis zerstörte - Gefahr beim Zurückfahren
(Motorsport-Total.com) - Was ein durchaus ordentliches Ergebnis für Logan Sargeant hätte werden können, wurde durch einen Fehler wieder zunichte gemacht. Zehn Runden vor dem Ende beim Formel-1-Rennen in Suzuka verabschiedete sich der Williams-Pilot in der zweiten Degner-Kurve in das Kiesbett.
© Motorsport Images
Logan Sargeant hatte zwischenzeitlich unter anderem Alpine überholt Zoom Download
Zwar konnte der Amerikaner anschließend weiterfahren, doch nach einem fälligen Boxenstopp landete Sargeant sogar hinter den chancenlosen Alpines auf dem 17. und letzten Platz.
"Ich habe nach dem zweiten Stopp einfach so hart gepusht, wie ich konnte, um auf die Gruppe vor mir aufzuholen und noch etwas zu erreichen", sagt er. "Aber ich bin auf dem Randstein am Ausgang aufgesetzt und geradeausgefahren."
Dabei hatte der Amerikaner noch für eine gefährliche Situation gesorgt. Sargeant war rückwärts wieder auf die Strecke gefahren - und das an einer Stelle, wo Autos mit hohem Tempo angerauscht kommen und in der schwierigen ersten Degner-Kurve zuvor durchaus auch mit Problemen zu kämpfen haben.
Sargeant stand dann mitten in der Kurve, als Fernando Alonso (Aston Martin) und Oscar Piastri (McLaren) ankamen, doch beide konnten dem stehenden Williams ausweichen. Eine Untersuchung seitens der Kommissare hatte es aber nicht gegeben.
Für Williams endete das Rennen damit in einer Enttäuschung, nachdem auch Alexander Albon bereits am Start mit einem Unfall ausgeschieden war.
Nach zahlreichen Unfällen zum Glück nicht eingeschlagen
Das kann der Rennstall aber gar nicht gebrauchen. Schon in Australien hatte der Thailänder das Chassis beschädigt und dafür gesorgt, dass Williams in Melbourne nur mit einem Auto antreten konnte.
Das reparierte Chassis bekam in Suzuka Sargeant, der damit prompt im ersten Training den nächsten Unfall baute. Im Rennen gab es für Williams dann den nächsten Totalschaden, der das Team in Bedrängnis bringt, weil es auch beim nächsten Lauf in China kein Ersatzchassis geben wird.
Glück im Unglück: Zumindest Sargeant war bei seinem Ausritt in das Kiesbett nicht eingeschlagen.
"Ich wusste, dass ich die Wand nicht erreichen würde", hatte er sich um die Teile keine Sorgen gemacht. "Ich hätte nur nicht gedacht, dass ich wieder rauskommen würde", so Sargeant, der sich für seinen Fehler "in den Arsch treten" wollte. "Ich war einfach richtig angepisst auf mich selbst."
Vier Plätze beim Boxenstopp verloren
Denn bis dahin war es für den Williams-Piloten eigentlich ganz positiv gelaufen. Sargeant hatte mit seinen Kontrahenten mitgehalten und fuhr zeitweise sogar auf dem elften Platz. "Wir haben eine mutige Strategie gewählt und wollten Hard-Hard fahren", erzählt er. "Ich denke, es hätte funktioniert."
Allerdings hatte Sargeant beim ersten Boxenstopp nach 22 Runden das Problem, dass sein Stopp so langsam war, dass er einige Positionen gegen direkte Konkurrenten verlor, die zeitgleich mit ihm an die Box gekommen waren. So lag er nach dem Stopp plötzlich nur noch auf Position 16.
"Anstatt vier Autos zu überholen, wurden wir von vier Autos überholt, und das kann dein Rennen natürlich kaputtmachen", ärgert er sich.
"Wäre das ein wenig anders ausgegangen, dann wäre auch das Rennen anders verlaufen", so Sargeant, der nur zwölf Runden später schon wieder zum Boxenstopp kam, weil er hinter Valtteri Bottas (Sauber) festhing und diesen überholen wollte, indem er auf die Medium-Reifen ging.
Der Plan hätte durchaus aufgehen können, doch bereits nach sechs Runden verabschiedete sich Sargeant ins Kiesbett und verspielte alle Chancen. "Es hätte trotzdem noch ein ordentliches Ergebnis werden können, aber ich habe einfach so hart gepusht ich konnte und einfach einen kleinen Fehler gemacht", hadert er.
"Der Moment war enttäuschend, aber ich glaube, bis dahin gab es einiges Positives."