• 10. April 2024 · 10:15 Uhr

Lewis Hamilton: Warum hat er Russell einfach so durchgelassen?

Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton hat beim Formel-1-Rennen in Japan seinen Teamkollegen George Russell aus freien Stücken überholen lassen, aber weshalb?

(Motorsport-Total.com) - "Soll ich George vorbeilassen?" Mit diesem Funkspruch überraschte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton beim Japan-Grand-Prix 2024 in Suzuka. Denn oft kommt es nicht vor, dass sich ein Fahrer selbst einen Platztausch mit dem Teamkollegen auferlegt.

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Lewis Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell beim Formel-1-Rennen in Japan 2024 Zoom Download

Was also hat Hamilton zu diesem "Angebot" an George Russell bewegt, noch dazu erst nach zwölf absolvierten Rennrunden? Hamilton erklärt: "Ich hatte mir ein bisschen Schaden am Auto eingefangen, als mich Charles [Leclerc] zu Beginn außenrum überholt hatte. Deshalb hatte ich massives Übersteuern im ersten Stint. Ich konnte das Auto praktisch in keiner Kurve einlenken. Und deshalb ließ ich George vorbei."

Denn Mercedes ging auf Hamiltons Angebot ein und instruierte Russell entsprechend: "Lewis wird dich durchlassen. Er kämpft mit Untersteuern in seinem Auto", so funkte das Team an Russell. Und an Hamilton: "Lass uns nur bitte wissen, ob [der Platztausch] vor Kurve 16 oder vor Kurve 1 passiert." Hamilton entschied sich schließlich für Kurve 16, die Bremszone vor der Schikane am Ende der Runde.

40 Runden später lief Hamilton auf P9 ins Ziel ein, gut 2,6 Sekunden hinter Russell auf P7. Mercedes holte also mit beiden Autos WM-Punkte, fuhr in Japan aber den eigenen Ansprüchen hinterher.

Falsche Reifenwahl bei Mercedes?

Das schiebt Hamilton auch auf die Reifenwahl seines Teams. Denn Mercedes hatte seine Fahrer zunächst mit Medium ins Rennen gehen lassen, in der Rotphase gleich zu Beginn aber auf Hard gewechselt. Und damit tat sich Hamilton schwer: Er spricht von "zwei wirklich schrecklichen Hard-Reifensätzen", die für ihn "wirklich anspruchsvoll" zu händeln gewesen seien.

"Die Hard-Reifen waren für uns ziemlich schlecht. Die Medium-Reifen waren besser", sagt Hamilton. "Rückblickend wären wir also besser zweimal mit Medium gefahren. Ich weiß aber nicht, wie diese andere Strategie ausgesehen hätte, ob wir dann [beim Restart] auf Medium geblieben wären. Das Auto war am Sonntag jedenfalls ziemlich schlecht."

Bei Fragen zu Ferrari blockt Hamilton ab

Entsprechend bedient war Hamilton nach dem Grand Prix, gab in seinen Mediengesprächen teilweise nur sehr kurze Antworten. Auf die Frage, wie es ihm auf der Strecke ergangen sei, meinte Hamilton zum Beispiel schlicht: "Okay."


Fotostrecke: Suzuka: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Als der Journalist das Thema wechselte und auf die aktuelle Ferrari-Form zu sprechen kam, riss beim künftigen Ferrari-Fahrer Hamilton dann der Geduldsfaden:

Frage: "Bist du derzeit neidisch auf Ferrari?"
Hamilton: "Nein.

Frage: "Freust du dich schon darauf, 2025 zu Ferrari zu wechseln, weil Ferrari besser ist?"
Hamilton: "Hast du keine besseren Fragen?"

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