Punkte in Japan verspielt: Was war bei Hülkenbergs zweitem Start los?
Ein vermasselter zweiter Start kostet Nico Hülkenberg Punkte beim Formel-1-Rennen von Japan 2024 - Haas-Rennpace "ein kleines Wunder"
(Motorsport-Total.com) - Trotz verkorkstem Restart schafft es Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Japan 2024 fast in die Punkte. Der Haas-Formel-1-Pilot kam mit fünf Sekunden Rückstand auf den ersten Punkteplatz an Rang elf ins Ziel, obwohl der Deutsche nach einem Startproblem schon früh im Rennen an letzter Stelle lag.
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Nico Hülkenberg schrammt mit P11 knapp an den Punkten in Suzuka vorbei Zoom Download
Die Rennpace des Haas VF-24 konnte erneut überzeugen, doch als Hülkenbergs Bolide beim Restart nach der roten Flagge in den "Anti-Stall"-Modus wechselte und der Emmericher vom zehnten auf den 18. Platz durchgereicht wurde, waren Punkte schon außer Reichweite geraten.
Dementsprechend "zweigeteilt" fällt das Fazit des 36-Jährigen aus: "Auf der einen Seite bin ich natürlich enttäuscht über den zweiten Start und die verpasste Chance auf ein besseres Resultat", so Hülkenberg gegenüber Sky. "Aber auf der positiven Seite ist der Speed, den wir hatten und dass ich eigentlich vom letzten Platz wieder durchgekommen bin auf den elften und nur fünf Sekunden von P10 weg war."
"Das war eigentlich ein kleines Wunder und habe ich so nicht erwartet und kommen sehen. Und das nehme ich mir heute mit als Positives, dass wir auf einer Strecke, wo wir Bauchschmerzen hatten doch recht konkurrenzfähig waren und im Vergleich zu den anderen Mittelfeldteams durchaus mithalten konnten."
Hülkenberg: Tsunoda hätte ich geschlagen
Beim Blick auf die Datenlage war Hülkenberg tatsächlich der schnellste Fahrer im Mittelfeld mit einem Vorteil von durchschnittlich zwei Hundertstelsekunden pro Runde auf Racing-Bulls-Pilot Yuki Tsunoda, der bei seinem Heimspiel den letzten Punkt mitnehmen konnte. Da Hülkenberg den zweiten Start, nach dem Unfall von Daniel Ricciardo und Alexander Albon in Runde eins, vom zehnten Platz in Angriff genommen hat, wären Punkte für Haas definitiv möglich gewesen.
"Ich glaube, Yuki, würde ich jetzt mal so aus der kalten Hose sagen, dass wir den hätten haben können", meint auch Hülkenberg. "Weil er war glaube ich P9 nach dem Start und ich bin von P20 durchgefahren, von daher nehme ich mal an, P10 [wäre das Maximum gewesen]."
"Aber ich habe da einen Anti-Stall erlebt, das heißt die Software merkt der Motor wird abwürgen, dann greift die Kupplung ein, um das zu verhindern. Ich weiß nicht warum, wieso oder weshalb, da muss ich auf die Daten schauen, ob das etwas Technisches war oder ob ich so aggressiv war beim Kommenlassen. Ja, passiert schnell und dann von da war auch nicht mehr viel zu retten, wenn das einmal passiert ist."
Hülkenberg von Haas-Saisonstart positiv überrascht
Nach vier Rennen auf vier unterschiedlichen Strecken hat das Haas-Team jedoch nun den klaren Beweis, dass das neue Auto im Renntrimm deutlich besser als sein Vorgänger ist. Beim Reifenmanagement kann man seit diesem Jahr nun mit den anderen Teams mithalten, was es den Fahrern erlaubt, regelmäßig um die letzten Punkteplätze mitzufahren.
Auf den ermutigenden Saisonstart angesprochen, meint Hülkenberg: "Ich schätze ihn sehr positiv und sehr gut ein. Ich glaube, wir haben eine ganz andere Ausgangsbasis und Position als letztes Jahr, weil letztes Jahr war es immer eine Einbahnstraße nach hinten. Und jetzt haben wir viermal erlebt auf sehr unterschiedlichen Strecken, dass wir mithalten können."
"Das haben wir so zwingend auch nicht erwartet, dass es so gut ist. Ich glaube, wir haben es ein bisschen schwieriger erwartet noch vor der Saison, aber ist gut, ich bin happy und bin heiß auf mehr. Vor dem Rennen hatte ich ziemliche Kopfschmerzen, ich hatte nicht erwartet, dass es so toll wird. Aber es lief viel besser. Ich nehme das Rennen also mit Freude und freue mich auf weitere gute Rennen."
Haas mit Update in China und "Luft nach oben" beim Set-up
Beim kommenden Rennen in China wird Haas mit einem Update die Performance des Autos weiter erhöhen wollen. Laut Hülkenberg werde in Schanghai eine Hälfte eines Update-Paketes an die Strecke kommen, die andere folgt zwei Rennen später in Imola. Zudem habe man beim Set-up noch "Luft nach oben".
"Große Sachen, die muss man erstmal finden", sagt er auf die Weiterentwicklungen am Haas angesprochen. "Da muss man kreativ sein oder Sachen probieren von anderen. Jetzt in China wird es ein Teil von einem Updatepaket geben, das soll einen kleinen Performancesprung geben."
"Zusätzlich haben wir noch ein paar andere Sachen mechanischer Natur, die wir jetzt erst seit neuestem haben, die wir noch nicht wirklich probieren konnten. Die werden uns guttun und wir können da nochmal ein bisschen experimentieren und spielen."