• 07. April 2024 · 14:49 Uhr

Perez mutig in 130R: "Sah nicht so aus, als hätte er drei Kinder!"

Sergio Perez ließ das Blut von Christian Horner bei seinen Manövern in 130R in die Höhe schnellen, sorgte aber auch wieder für ein gutes Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez scheint wieder eine verlässliche Nummer 2 hinter Max Verstappen zu sein. Der Mexikaner fuhr auch beim Rennen in Suzuka am Sonntag hinter dem Weltmeister auf den zweiten Platz und damit zu seinem dritten Podium im vierten Saisonrennen.

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Die 130R schien Sergio Perez' Lieblingsstelle zum Überholen zu sein Zoom Download

Dank des Ausfalls von Verstappen in Melbourne liegt Perez in der Weltmeisterschaft aktuell "nur" 13 Punkte hinter dem Niederländer und ist damit zumindest rechnerisch weiterhin dick im Titelrennen dabei.

Zwar hatte er auch in Japan das Nachsehen gegen Verstappen, trotzdem ist Perez damit wieder deutlich besser in Form und hat nach vier Rennen schon mehr Podestplätze geholt als in der kompletten restlichen Saison nach der Sommerpause 2023. "Ich denke, wir haben ein gutes Momentum", freut sich der Red-Bull-Pilot.

Schon im Qualifying hatte Perez mit Startplatz zwei einen Erfolg eingeholt und Verstappen den Rücken freigehalten. Gefährlich werden konnte er diesem aber weder beim ersten, noch beim zweiten Start. "Mein zweiter Start war gut, aber nicht gut genug, um Max zu bekommen", sagt er.

Stattdessen musste sich Perez ein wenig nach hinten orientieren. Aufgrund der deutlich höheren Temperaturen am Sonntag hätte die Balance seines RB20 im ersten Stint nicht gepasst, "und deswegen war der Reifenabbau ein wenig höher", so Perez.

Kleiner Fehler zu Beginn

Zudem passierte ihm in der zweiten Degner-Kurve ein kleines Missgeschick, als er vor der Unterführung zu weit nach außen kam und Zeit verlor. "Das ist eine knifflige Kurve", sagt er. "Ich bin einfach über den Randstein gefahren und habe gehofft, dass ich mir keinen Schaden zuziehe, weil das mit diesen Unterböden ziemlich leicht ist. Aber soweit ich weiß, hatten wir keinen."

"Ich hatte einfach Untersteuern, bin weit rausgekommen und über den Randstein. Und wenn du einmal da oben drauf bist, dann ist es Game Over", so Perez. "Man muss das Auto einfach rollen lassen und drüberfahren, denn es ist besser, drüber zu sein als auf dem Randstein."

"Aber ja, ich habe eine Menge Dreck auf meinen Reifen aufgesammelt, und es hat ein oder zwei Runden gedauert, bis ich ihn weggeputzt hatte, und ich habe dadurch ein paar Sekunden verloren."

Je später im Rennen, desto besser

Durch den hohen Reifenabbau musste Perez dann bereits nach 15 von 53 Runden zum Reifenwechsel, was allerdings bereits zu spät war, um Lando Norris hinter sich zu halten. Der war nämlich mit noch zwei Sätzen Hards im Kontingent früher an die Box gekommen als Perez und überholte ihn mittels Undercut.

"Das hat unser Rennen ein wenig mehr beeinträchtigt als gewünscht", gibt Perez zu, der selbst nur noch einen harten Reifen hatte und im zweiten Stint noch einmal Medium fahren musste.


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Mit dem weicheren Reifen konnte er jedoch wieder an Norris vorbeigehen. "Schon im zweiten Stint war alles wieder etwas besser unter Kontrolle, und wir haben ein besseres Verständnis für die Balance bekommen", sagt er. "Und als wir dann im dritten Stint waren, war alles noch einmal deutlich besser."

Auf den harten Reifen fühlte sich "Checo" dann deutlich wohler und konnte schließlich auch noch Einstopper Charles Leclerc überholen und auf den zweiten Platz fahren.

"Sah nicht so aus, als hätte er drei Kinder!"

"Checo hatte ein sehr starkes Wochenende", lobt Teamchef Christian Horner. "Er war hier auf eine Zehntel an seinem Teamkollegen dran und auch seien Rennpace war stark. Er hatte nur den Nachteil, dass er sich zurück durch den Verkehr arbeiten musste."

Und dabei sorgte Perez für einige unruhige Momente am Kommandostand, denn dass er ausgerechnet in der berüchtigten 130R-Kurve an beiden Mercedes vorbeifahren musste, war nicht ganz nach Horners Geschmack.

"Ich muss zugeben, dass ich ein paar Mal die Augen zu hatte, als er durch 130R gefahren ist", sagt der Teamchef. "Musst du es da machen? Kannst du nicht bis zur Gerade warten? Es sah nicht so aus als hätte er drei Kinder, als er diese Manöver gemacht hat."

Laut Perez sei es einfach Zufall gewesen, dass er Lewis Hamilton und George Russell jeweils kurz hintereinander an dieser Stelle erwischte. "Wenn man hinter einigen der langsamsten Autos bleibt, und das mit unserem Abbau, dann ist das ziemlich schmerzhaft. Von daher habe ich es einfach gemacht", schildert er. "Es war halt zwei Mal in 130R."

War es für ihn nicht auch so nervenaufreibend wie für Horner? "Nein, hat Spaß gemacht", lacht er. "Es macht Spaß, nebeneinander durch diese Kurve zu fahren."

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