• 06. April 2024 · 14:39 Uhr

Yuki Tsunoda: "Definitiv" so gut drauf wie nie zuvor in der Formel 1

Yuki Tsunoda war mit Platz zehn im Qualifying von Suzuka wieder einmal der Beste Fahrer der zweiten Feldhälfte - Kleiner Aufwärtstrend bei Daniel Ricciardo

(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda ist im Moment so etwas wie der Mann der Stunde der hinteren Teams. Der Japaner konnte sich im Qualifying beim Heimspiel von Suzuka (Formel 1 2024 live im Ticker) bereits zum dritten Mal in Folge in Q3 bringen und war damit auch zum dritten Mal in Folge der bestplatzierte Fahrer der zweiten Hälfte des Feldes.

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Yuki Tsunoda sorgt für Freude bei den Heimfans Zoom Download

"Das ist natürlich nichts Schlechtes, aber das muss ich auch sein", sagt Tsunoda nach seinem zehnten Platz. Denn er weiß, dass das hintere Feld derzeit sehr eng ist. Zwischen den fünf besten und den fünf schlechtesten Teams klafft eine große Lücke, und wer Punkte abstauben möchte, der muss im Kampf der zweiten Feldhälfte vorne sein.

Das ist Tsunoda zuletzt bereits in Melbourne gelungen, als er als Siebter sechs wichtige Punkte für sein Racing-Bulls-Team einfuhr. Mit der Startposition in Suzuka hat er sich aber auch nun in eine gute Position gebracht, um auch am Sonntag wieder Punkte mitzunehmen.

"Ich bin sehr zufrieden, aber gleichzeitig war das Qualifying auch nicht so einfach wie erwartet", meint er. "Ich hatte ein wenig mit der Balance zu kämpfen, vor allem in langsamen Kurven. Ich weiß auch nicht warum und was da passiert ist, aber ich hatte einfach Probleme."

Trotzdem reichte es für ihn, um erneut in die Top 10 einzuziehen, und das knapp vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo, der mit Position elf ebenfalls eine vernünftige Ausgangsposition einnimmt. "Als Team haben wir einen fantastischen Job gemacht, dass wir mit beiden Autos um Platz zehn herum stehen", sagt Tsunoda. "Es gibt daher eine gute Chance auf Punkte."

"Ein Punkt wäre schon großartig. Und wenn es beide Autos sein sollten, umso besser."

Tsunoda in Bestform

Tsunodas gute Form ist aber nicht nur für sein RB-Team wichtig, sondern auch für ihn persönlich. Er kämpft aktuell um seine Zukunft in der Formel 1, wobei er auch ein wenig auf das Cockpit von Red Bull schielt.

Vorwerfen kann man Tsunoda derzeit wenig, denn seinen erfahrenen Teamkollegen Ricciardo hat er deutlich im Griff: Bislang hat der Japaner jedes einzelne Qualifying-Duell in dieser Saison für sich entschieden (zur Übersicht aller Duelle 2024).

Der 23-Jährige befindet sich quasi in der besten Form seiner Formel-1-Karriere. "Definitiv", nickt er. "Ich würde sagen, dass mein Selbstvertrauen hoch ist."

Er sagt, dass er derzeit genau weiß, wie er sein Auto vor dem Qualifying einstellen muss, um das Beste aus ihm herauszuholen. "Ich fange an, mehr und mehr über das Auto zu verstehen und wie man es schneller macht. Und zusammen mit meinem Selbstvertrauen passt das einfach gut."

Ricciardo mit kleinen Fortschritten

Apropos Selbstvertrauen: Das fehlte Teamkollege Daniel Ricciardo zuletzt. Der Australier kam bislang nicht mit dem VCARB 01 zurecht und wartet noch auf die ersten Saisonpunkte. Zumindest gab es mit Startposition elf das aus seiner Sicht bislang beste Qualifying in dieser Saison - und das ohne große Vorbereitung.

Denn das erste Training hatte er Rookie Ayumi Iwasa überlassen müssen, und das zweite Training am Freitag kam aufgrund des Regens ohne großen Fahrbetrieb aus. "Von daher ist das schon ermutigend", sagt Ricciardo.


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Trotzdem darf er sich ärgern: 0,055 Sekunden fehlten ihm zum ersten teaminternen Sieg und damit auch zum Einzug in Q3. "Man ist immer etwas frustriert, wenn man etwas verpasst. Ich konnte auf dem Display sehen, dass ich Zehnter bin, aber ich wusste, dass noch ein paar Autos kommen würden, aber am Ende war es knapp. Und das ist frustrierend", sagt er.

Angesichts der Umstände aber eigentlich nur "semi-schmerzhaft", wie er meint. "Aber ich möchte nicht den gestrigen Tag als Grund hernehmen, warum mir eine halbe Zehntel fehlt."

"Es ist auch ermutigend, weil ich aus irgendeinem Grund den schwierigsten Start in die Saison hatte, aber ich kann Yuki auch nichts absprechen, weil er sehr gut fährt. Es gibt also immer zwei Seiten", so der Australier.

"Haben das Auto einfach langsamer gemacht"

Ricciardo selbst kämpft ebenfalls um die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere und muss sich steigern, will er das Saisonende noch im Auto erleben. Mit seinen Ergebnissen hat er bislang aber keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt.

"Ich hatte einfach Probleme, das Auto zu spüren - vor allem in schnellen Kurven, und das hat etwas Kompetenz aus mir gesaugt", schildert Ricciardo seine bisherigen Schwierigkeiten. "Wir haben nach der Stabilität gesucht, und manchmal ist stabiler einfach sicherer und langsamer."

"Damals dachten wir, dass das sinnvoll sein würde. Und ich hatte auch das Gefühl, aber rückblickend betrachtet haben wir das Auto einfach langsamer gemacht. Punkt."


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Daher versuche er derzeit zu verstehen, wie er das Auto am Limit bewegen kann, sich dabei aber gleichzeitig im Auto wohlfühlt. "Und an diesem Wochenende sind wir da wieder hingekommen."

Was für ihn dabei seltsam ist: Im vergangenen Jahr sei es genau andersherum gewesen. Tsunoda habe ein untersteuerndes Auto bevorzugt, Ricciardo ein übersteuerndes. "Und danach suche ich immer. Und er ist irgendwie mehr dahin gekommen, was ich im vergangenen Jahr gemocht habe", so Ricciardo.

"In Melbourne sind wir dann in die andere Richtung gegangen - und da haben wir angefangen zu denken: Vielleicht sollten wir uns nicht ganz zu sehr hier verlieren."

Kleiner Dreher am Samstagmorgen

In Suzuka habe er aber wieder etwas mehr richtige Richtung gefunden. "Das ist positiv", sagt Ricciardo. "Aber es ist letzten Endes noch nicht das, was ich möchte. Aber wie gesagt, ich möchte Yuki nichts absprechen. Er fährt gut und ich falle zumindest nicht hinter jemanden mit schlechter Form zurück!"

Aber Daniel, was war da eigentlich bei deinem Dreher im dritten Training los? "Ich hatte das Gefühl, dass ich in Kurve 1 und 2 ein bisschen Zeit verloren habe, und dann war ich vermutlich ein wenig zu gierig", lacht er. "Ich konnte spüren, dass es mir entgleitet, und dann war es weg! Aber es war okay. Es war nur Gras, nichts Schlimmes."

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