• 06. April 2024 · 13:15 Uhr

Charles Leclerc ratlos: Wieder keine Chance gegen Sainz

Trotz der Startplätze vier und acht für den Formel-1-Grand-Prix von Japan macht sich Ferrari Hoffnungen auf ein gutes Rennen - Rennpace besser als die von Red Bull?

(Motorsport-Total.com) - Das teaminterne Ferrari-Duell scheint sich immer mehr Richtung Carlos Sainz zu bewegen. Beim Formel-1-Qualifying von Japan fuhr der Spanier trotz Problemen mit dem Gaspedal auf den vierten Startplatz, Teamkollege Charles Leclerc kam bei der Doppelpole von Red Bull nicht über die achtschnellste Zeit hinaus.

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Charles Leclerc beim Qualifying in Suzuka Zoom Download

Der Monegasse zeigte sich nach seiner einzigen Runde in Q3, da er nur noch einen frischen Softreifen hatte, am Funk ratlos und erklärte, dass in seiner schnellsten Zeit, die ihn mehr als eine halbe Sekunde hinter die Polezeit von Max Verstappen brachte, nicht mehr drin gewesen wäre. Nach der Session in den Interviews vermutet der Ferrari-Pilot ein Problem mit dem Aufwärmen der Reifen.

"Heute fühlte sich das Auto ehrlich gesagt ganz gut an", so Leclerc. "Die Runde war ganz okay, es war nur nicht genug Grip vorhanden, um schneller zu fahren. Und wenn das der Fall ist, vor allem wenn man sich die Sektoren anschaut, dann gibt es seit Q1 Muster, die etwas seltsam sind, was meiner Meinung nach eher mit der Reifenvorbereitung zusammenhängt."

"Aber das war nicht das einzige Mal in diesem Jahr, also müssen wir uns das ansehen und versuchen zu verstehen, was ich besser machen kann, um die Reifen für das Qualifying vorzubereiten, denn im Moment habe ich damit am meisten zu kämpfen."

Sainz: Rückstand auf McLaren ist "zu viel"

Sein Teamkollege Carlos Sainz scheint keine Probleme mit den Reifen gehabt zu haben, dafür aber mit dem Gaspedal: "Ich musste den Rest der Session mit einem Problem fahren. Ich hörte einfach auf darüber nachzudenken, es war nur ein weiches Pedal, aber es war kein Risiko dabei. Nur ein komisches Gefühl."

Über Startplatz vier ist der Rennsieger von Australien aber dennoch zufrieden: "Vor allem nach FT3 sahen wir, dass wir nicht die Pace vom Freitag hatten, und wir dachten, es würde ein härteres Wochenende werden", so Sainz.

"Doch wir haben im Quali einen guten Schritt gemacht. Es ist nur so, dass Lando [Norris auf Platz drei] zwei Zehntel Vorsprung hat und das ist zu viel in Suzuka. Normalerweise sind die Abstände hier sehr, sehr eng und da sind zwei Zehntel zu viel."


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"Aber letztes Jahr war ich hier eine Sekunde von der Pole entfernt, dieses Jahr ist es eine halbe Sekunde mehr oder weniger. Ich denke also, dass der Schritt und der Fortschritt da ist. Das liegt wahrscheinlich an der Strecke in Bezug auf die reine Leistung. Es ist klar, dass die Red Bull und McLaren in den langen Hochgeschwindigkeitskurven immer noch einen klaren Schritt vor uns sind."

Vasseur: Haben uns nicht viel vorzuwerfen

Teamchef Frederic Vasseur meint nach dem Qualifying, dass man sich eigentlich nicht viel vorzuwerfen habe, außer, dass die ersten Runden in Q1 etwas zu langsam waren und man daher einen weiteren Reifensatz benutzen musste, der im letzten Qualifyingsegment fehlte.

"Wir konnten nur einen Versuch mit Charles in Q3 unternehmen, während unsere Konkurrenten alle zwei Versuche hatten. Das ist etwas, das in Q1 verursacht wurde, nicht in Q3. Es ist schade, denn ich denke, wir hätten heute etwas besser abschneiden können", so der Franzose.

"Heute hatten wir in allen Sessions große Probleme in Kurve 17, der letzten Schikane vor der Ziellinie. Wir reden über ein Zehntel zwischen dem neunten und vierten Platz, und das ist eine Frage von Details. Aber Details sind wichtig, also müssen wir uns darauf konzentrieren und verstehen, warum wir in der letzten Kurve so viel Zeit verlieren."

"Es wird auch wichtig sein, das für das Rennen herauszufinden, denn die Traktion wird entscheidend sein. Es gibt nur eine Gerade mit DRS, also müssen wir dieses Problem bis morgen lösen", fordert Vasseur.

Starke Longrun-Pace: Was geht für Ferrari im Rennen?

Schon über das gesamte Wochenende hat sich gezeigt, dass der Ferrari SF-24 auf eine schnelle Runde etwas mehr zu kämpfen hatte, dafür waren aber die Longruns im ersten und dritten Freien Training im Vergleich zu Red Bull sehr stark, was auf eine gute Leistung im Rennen hoffen lässt.

Den Daten nach zu Urteilen war der Ferrari im dritten Freien Training pro Runde fast eine halbe Sekunde schneller als der Red Bull, aufgrund der verzerrten Programme durch den Regen im zweiten Training lassen sich die Rennsimulationen der Teams aber nur schwer vergleichen.

"Wir waren an diesem Wochenende von der Rennpace her besser, aber ich weiß noch nicht, ob das gut oder schlecht sein wird", sagt Sainz. "Ich hoffe, dass wir im Rennen mit ihnen [Red Bull] kämpfen können, denn im Qualifying war das unmöglich. Im Rennen wäre es schön, einen Kampf um das Podium zwischen Lando und mir, Fernando und den Mercedes dahinter zu haben."


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"Es stimmt auch, dass der Reifenverschleiß unter Kontrolle war, sodass wir für das Rennen in einer guten Position sind", meint Vasseur, doch Sainz mahnt, Red Bull könne die wahre Longrun-Pace versteckt haben: "Ich denke, wir sind wahrscheinlich ein bisschen leichter gewesen. Sie fahren in den Longruns immer sehr, sehr langsam, es sieht dann immer so aus, als würden wir sie am Sonntag schlagen, und dann holen sie 20 Sekunden auf uns auf."

"Sonntags sind sie immer superschnell, und ich glaube, dass sie bei den Longruns ein bisschen ihre wahre Pace verschleiern, weil sie wissen, dass das ihre Stärke ist. Also ja, vielleicht sind wir ein bisschen näher dran, aber es ist nicht so, dass wir morgen eine halbe Sekunde finden werden, was das Tempo angeht."

Leclerc blickt trotz Startplatz acht relativ optimistisch auf das Rennen, nur die Schwierigkeit des Überholens in Suzuka macht ihm Sorgen: "Das Renntempo sieht stark aus. Ich hoffe nur, dass wir die Möglichkeit zum Überholen haben, denn auf einer Strecke wie dieser wird es sehr, sehr schwierig sein, zu überholen. Ich werde also mein Bestes geben und dann werden wir sehen."

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