Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Sensationssieg für McLaren: Oscar Piastri gewinnt vorgezogenes Japan-Rennen!
Oscar Piastri nutzt eine mutige Strategie, um seinen ersten Grand-Prix-Sieg zu holen - Williams dank Alexander Albon zum ersten Mal seit 2021 wieder auf dem Podium
(Motorsport-Total.com) - Nachdem er 2023 bereits den Sprint in Katar gewonnen hatte, ist Oscar Piastri nun auch Grand-Prix-Sieger in der Formel 1! Der McLaren-Pilot setzte sich in einem chaotischen Rennen in Suzuka vor Max Verstappen (Red Bull) und Überraschungsmann Alexander Albon (Williams) durch.
"Es war definitiv kein leichtes Rennen", lacht Piastri, der nur von Startplatz fünf ins Rennen gegangen war, das um 7:00 Uhr MESZ auf nasser Piste gestartet wurde. Ausschlaggebend für seinen Sieg war ein riskanter Wechsel von Intermediates auf Slicks in Runde 21 hinter dem Safety-Car.
"Wir mussten etwas riskieren, wenn wir eine Chance auf den Sieg haben wollten. Und das haben wir getan", berichtet der Australier, der als einziger Toppilot so früh im Rennen den Wechsel auf die Trockenreifen wagte - und davon enorm profitierte.
Weil die anderen Fahrer an der Spitze erst nach der Safety-Car-Phase an die Box kamen, um auf Slicks zu wechseln, übernahm Piastri die Führung, die er sich bis zum Schluss nicht mehr abnehmen ließ. Alexander Albon, der ebenfalls hinter dem Safety-Car an die Box gekommen war, war ein weiterer großer Gewinner.
Warum kam das Safety-Car auf die Strecke?
Zu dem kuriosen Safety-Car-Einsatz in Runde 20 kam es, weil starker Wind auf der Zielgeraden mehrere große Flaggen und Fahnen von den Tribünen gerissen und auf die Strecke geweht hatte. Diese mussten nach und nach wieder entfernt werden.
"Natürlich sollte so etwas nicht passieren, aber zumindest wurde niemand verletzt", sagt Max Verstappen, der von der Poleposition gestartet war und das Rennen bis zu diesem Zeitpunkt angeführt hatte. In der WM bleibt der Niederländer nach P2 weiter vorne.
Die weiteren Punkte hinter den Top 3 gingen an Lando Norris (McLaren), Fernando Alonso (Aston Martin), George Russell (Mercedes), Valtteri Bottas (Sauber), Sergio Perez (Red Bull), Carlos Sainz (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes).
Was war bei Ferrari an der Box los?
Für die Scuderia geriet das Rennen zum Desaster, weil beide Piloten am Ende der Einführungsrunde an die Box kamen, um auf Slicks zu wechseln. "Es gibt eine trockene Linie", hatte Charles Leclerc auf dem Weg in die Startaufstellung gefunkt.
Doch weil genau in dem Moment, als beide Ferraris die Box ansteuerten, wieder Regen einsetze, herrschte große Verwirrung. So zog man bei Sainz zunächst Slicks auf, wechselte dann aber doch direkt wieder zurück auf Intermediates, sodass sein Stopp am Ende fast 30 Sekunden dauerte.
Während das Feld bereits unterwegs war, stand Sainz noch immer an der Box, Leclerc wartete hinter seinem Teamkollegen. Die beiden Ferraris fielen damit ans Ende des Feldes zurück, wovon sie sich auch durch das Safety-Car nicht mehr erholen konnten.
Hätte Nico Hülkenberg Punkte holen können?
Der Deutsche beendete das Rennen auf Rang elf, hätte aber tatsächlich sogar auf das Podium fahren können. Als das Safety-Car auf die Strecke kam, lag er nämlich unmittelbar vor Albon - entschied sich aber, anders als der Williams-Pilot, gegen einen Wechsel auf Slicks.
Während Hülkenberg dadurch die Chance auf sein erstes Formel-1-Podium verlor, holte Williams den ersten Podestplatz seit dem kontroversen Belgien-Grand-Prix 2021 in Spa. Damals hatte George Russell für das Traditionsteam den zweiten Platz eingefahren.
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
"Lewis kann das nicht", sagt Formel-1-Experte Marc Surer über die derzeitige Krise des Mercedes-Teams. Weitere Formel-1-Videos
Bitter für Haas: In der WM zog nicht nur Williams vorbei, auch Sauber liegt durch einen starken siebten Platz von Bottas nun vor der US-Truppe, die auf den neunten WM-Rang abrutscht. Dahinter liegt lediglich das weiterhin punktlose Alpine-Team.
Warum wurde am Montag gefahren?
Der Japan-Grand-Prix wurde um eine Woche vorverlegt, weil für das kommende Wochenende noch deutlich stärkere Unwetter in Suzuka angekündigt sind. Bereits in der Vergangenheit hatte das dazu geführt, das vereinzelte Sessions im wahrsten Sinne ins Wasser fielen.
2019 musste zum Beispiel das Qualifying auf den Sonntag verschoben werden. Weil in diesem Jahr die Gefahr bestand, am ganzen Wochenende überhaupt nicht fahren zu können, wurde die Entscheidung getroffen, den kompletten Grand Prix nach vorne zu verlegen.
Wegen der kurzen Vorlaufzeit hatten die Teams jedoch darum gebeten, alle Sessions am Wochenende um einen Tag nach hinten zu schieben, weshalb es das Qualifying erst am Sonntag und das Rennen dementsprechend am Montag gab.
Gibt es in Zukunft mehr Rennen am Montag?
Liberty Media kam dieser Umstand ganz gelegen. Die US-Amerikaner sehen Suzuka als Testballon, um auszuloten, ob man in Zukunft generell auch an anderen Wochentagen Formel-1-Rennen fahren kann. Die ersten beiden Saisonrennen hatten bereits an einem Samstag stattgefunden.
Sollten die Zuschauerzahlen zufriedenstellend ausfallen, wäre es in Zukunft möglich, die Rennen noch enger zusammenzuschieben. Nach einem Lauf an einem Sonntag könnte dann zum Beispiel bereits am Donnerstag oder Freitag der nächste Grand Prix gefahren werden.
Denkbar wäre das zum Beispiel bei Back-to-back-Rennen im gleichen Land mit kurzen Wegen zwischen den jeweiligen Rennstrecken. So könnte man den Formel-1-Kalender weiter ausbauen, ohne auch in den Wintermonaten fahren zu müssen.
April, April! Na, sind auch Sie reingefallen? Die Auflösung unseres Aprilscherzes (und Rückblicke auf vergangene Jahre) finden Sie hier!