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Alpine erneut ohne Punkte, aber "es geht in die richtige Richtung"
Alpine bleibt auch beim Australien GP ohne Punkte - Wieso Esteban Ocon in Melbourne chancenlos war und warum das Team jetzt trotzdem zuversichtlich ist
(Motorsport-Total.com) - Wieder keine Punkte! Pierre Gasly und Esteban Ocon schaffen es auch in Australien nicht, einen Platz unter den ersten Zehn zu erreichen. "Es wird also die gleiche Rede sein wie am letzten Wochenende, aber wir müssen geduldig sein, bis wir uns steigern können, denn wir sind im Moment einfach zu weit von den Punkten entfernt", ist Gasly ehrlich. Doch es gibt Hoffnung.
Teamkollege Ocon landete am Ende zwar auf dem 16. Platz, aber auch, weil sich ein Abreißvisier in der Bremskühlung verfing und einen frühen Boxenstopp notwendig machte. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte der Franzose gegen Kevin Magnussen, Alex Albon und Nico Hülkenberg.
"Wir hatten also vier mögliche Punkte, vom neunten bis zum elften Platz, und ich denke, das wäre heute auch unser Ziel gewesen", glaubt Ocon. "Leider werden wir das Ergebnis nie erfahren, aber es war ein interessantes Rennen. Ich bin zufrieden damit, wie wir uns entwickelt haben, mit unserer Pace, wir konnten mit den Jungs mithalten."
Ocon hätte die Punkte möglicherweise aus eigener Kraft erreicht, doch schon in der ersten Runde des Rennens verfing sich ein Abreißvisier am Außenspiegel, bevor wenig später ein weiteres Exemplar in der Bremskühlung landete. "Es gab also nicht viel, was wir hätten tun können", zieht der 27-Jährige ein Fazit.
Einige Runden vorher sei die Bremstemperatur bereits angestiegen. "Und dann hätte das ganze Heck des Autos gebrannt, wenn wir nicht angehalten hätten. Es war offensichtlich das Sicherste, was wir tun konnten. Vielleicht wären wir auch ausgeschieden, wenn wir weitergefahren wären, wir werden es nie erfahren."
Doppeltes Pech für Esteban Ocon
"In der 30. Runde fiel dann auch noch das Funkgerät aus. Es ist so, als ob das WLAN furchtbar schlecht ist und im Grunde ständig abbricht", zieht der Alpine-Fahrer einen kuriosen Vergleich. "Es ist also eine Menge schiefgelaufen, und ich hatte einfach Pech, würde ich sagen."
"Ich denke, wir sollten uns an die Fortschritte erinnern, die wir an diesem Wochenende gemacht haben, langsam. Aber hoffentlich können wir das beibehalten", ist Ocon zuversichtlich. Für den Alpine-Piloten war der Australien GP "das stärkste der drei Rennen" in dieser Saison. "Und das ist gut so. Es bedeutet, dass es in die richtige Richtung geht."
"Eine starke Leistung ist relativ, aber im Vergleich zu den ersten beiden Rennen ist es definitiv ein Schritt nach vorne", merkt Ocon an, der sich auch darüber freut, dass sich "das Auto besser anfühlt", was nicht nur an den Besonderheiten des Albert Parks liegt. "Ich glaube nicht, dass das so ist. Ich denke, wir haben es viel besser eingestellt als bei den anderen Rennen."
Gasly chancenlos: "Macht nicht viel Spaß"
Bei Gasly ging in Australien hingegen gar nichts vorwärts. "Letztes Jahr bin ich zur gleichen Zeit mit Carlos um P4 gefahren. Dieses Jahr gewinnt er das Rennen und ich bin 13.", erinnert der Franzose an die vergangene Saison. "Es macht also nicht wirklich viel Spaß, aber wir wissen, in welcher Position wir sind."
"Und ich weiß, dass wir dort nicht bleiben werden", ist Gasly zuversichtlich. "Ich vertraue dem Team, dass es Lösungen findet, um die Leistung zu verbessern. Aber wir brauchen mehr Leistung, um wieder in die Punkteränge fahren zu können."
Auch im dritten Saisonrennen ohne Punkte verliert der Alpine-Fahrer nicht den Fokus. "Sobald ich im Auto sitze, bin ich wie ein Tier. Ich will das Beste aus dem Paket machen, das ich in den Händen halte", sagt der 28-Jährige.
Aber: "Es ist nicht die gleiche Befriedigung, wie wenn man ein wirklich gutes Rennen fährt und mit dem Paket, das man hat, entweder auf dem obersten Treppchen oder auf P5 landet."
Das Wichtigste sei aber, dass sie "lernen und sich weiterentwickeln", so Gasly. "Ich weiß, dass das Team wirklich hart arbeitet, und ich kann einige der Richtungen erkennen, die sie einschlagen, um das Paket, das wir haben, zu verbessern. Und ich weiß, dass wir noch besser werden. Aber es braucht einfach Zeit."
Alpine-Teamchef Famin: "Wir machen Fortschritte"
Nach einem missglückten Qualifying, in dem Gasly mit Schaltproblemen zu kämpfen hatte und nur den 17. Startplatz erreichte, stand am Ende die 13. Position zu Buche. Zu allem Überfluss kreuzte der Alpine-Pilot wie schon im Qualifying am Samstag die weiße Linie am Boxenausgang und sammelte dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe. Am Ende ohne Folgen.
"Ich glaube, wir lagen irgendwann auf P8, und wir hätten zu diesem Zeitpunkt gerne die rote Flagge gesehen", erklärt Gasly den Versuch, sich "zu einem bestimmten Zeitpunkt im Rennen in eine gute Position zu bringen, in der Hoffnung, dass etwas passiert".
Das war allerdings nicht der Fall. "Aber das ist es, was wir wirklich brauchen", weiß der Alpine-Pilot. "Abgesehen davon glaube ich nicht, dass wir im Moment etwas Besseres machen können."
Den positiven Aufschwung, den Ocon anspricht, kann Teamchef Bruno Famin bestätigen: "Obwohl wir im heutigen Rennen keine Punkte geholt haben, machen wir Fortschritte. Es gibt viele Bereiche, die wir verbessern müssen - und verbessern werden -, denn es war heute für beide Autos alles andere als ein sauberes Rennen", weiß der Franzose.
"Dennoch haben wir mit dem, was wir kontrollieren konnten, wahrscheinlich das beste Ergebnis erzielt. Wir müssen die Lücke zu unseren Konkurrenten weiter schließen, indem wir uns in allen Bereichen weiter verbessern", zeigt sich Famin ehrgeizig.
"Beide Fahrer arbeiten weiterhin mit dem Team zusammen, und ich möchte ihnen noch einmal für ihre sehr guten Leistungen danken."