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"Wie mit angezogener Handbremse": Verstappen in Australien ausgeschieden!
Max Verstappen ist in Australien nach wenigen Runden ausgeschieden: Technische Problemen beenden die beeindruckende Siegesserie von Red Bull
(Motorsport-Total.com) - Die Siegesserie von Max Verstappen ist beendet! Nach neun Siegen in Folge bleibt der Niederländer zum ersten Mal ohne Punkte, weil er beim Formel-1-Rennen von Australien vorzeitig ausscheidet. Bereits nach vier Runden ist das Rennen für den Red-Bull-Piloten mit einem technischen Defekt beendet.
Nach dem Start fing es aus der hinteren rechten Bremse des Red Bull RB20 mächtig an zu rauchen, sodass Verstappen sein Auto abstellen musste.
Der dreimalige Weltmeister hatte nach dem Start noch die Führung übernommen, musste sich in der zweiten Runde aber bereits von Carlos Sainz überholen lassen, der vor Kurve 9 an ihm vorbeigekommen war. "Ich habe das Auto fast verloren", hatte sich Verstappen da schon am Funk beschwert.
Kurz darauf meldete er erneut, dass das Auto sehr unruhig sei, bis Rauch aus dem Auto zu sehen war. Dieser schien aus der hinteren rechten Bremse zu kommen und wurde innerhalb kürzester Zeit immer stärker.
Verstappen wurde langsamer und stellte sein Auto daraufhin an der Box ab, wobei die Bremse in der Einfahrt noch explodierte und anschließend leicht in Brand geriet. Für ihn endet damit eine Serie von neun Siegen in Folge.
"Wir können in den Daten sehen, dass die rechte hintere Bremse schon am Start festgesteckt hat", übt sich der Niederländer gegenüber Sky in einer Erklärung.
"Natürlich ist die Temperatur immer weiter angestiegen. Ich bin also im Grunde mit angezogener Handbremse gefahren, und darum hatte ich auch das Gefühl, dass das Auto in einigen Kurven wirklich seltsam zu fahren ist. Sehr snappy", beschreibt er.
In den Runden vor dem Rennen in die Startaufstellung sei das Auto noch perfekt gewesen. "Ich war sehr zufrieden", so Verstappen, "aber das erklärt es: Wenn die Bremse feststeckt, hilft das nicht."
Marko: Ursache noch nicht gefunden
Was genau das Problem war, gilt es noch herauszufinden: "Es ist zu früh, sie werden das untersuchen", sagt er.
Das bestätigt auch Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko: "Genau wissen wir es noch nicht", so der Österreicher bei Sky. "Wir sind heilfroh, dass das nicht alles in Brand geraten ist, aber die genaue Ursache müssen wir jetzt erst eruieren."
Für Verstappen endet mit dem Aus nicht nur seine Siegesserie, sondern auch eine zwei Jahre andauernde Serie von Punkten in der Formel 1. Seit seinem Ausfall an gleicher Stelle 2022 war der Niederländer immer in die Punkte gefahren.
Frustriert sei er aber "nicht so sehr", wie er sagt. "Ich mein, natürlich bin ich enttäuscht, dass ich das Rennen nicht beenden konnte, weil ich glaube, dass wir eine gute Chance auf den Sieg gehabt hätten", so Verstappen, der sich zuversichtlich fühlte und eine gute Balance im Auto vor dem Rennen bemerkte. "Aber manche Dinge kann man nicht kontrollieren."
Verstappen: Wusste, dass dieser Tag kommen würde
In gewisser Weise sei die Situation für ihn aber sogar "aufregend", wie er nach dem Ende seiner Siegesserie sagt. "Natürlich würde ich gerne gewinnen, und wir hatten natürlich viele gute Rennen und eine gute Zuverlässigkeit. Und ich wusste, dass der Tag kommen würde, an dem man einen Ausfall hat - und leider war dieser Tag heute."
Die zwei Jahre ohne Ausfall seien "ziemlich beeindruckend" gewesen. "Aber natürlich sieht man so etwas nicht gerne. Aber es ist jetzt wichtiger, dass wir verstehen, warum das passiert ist."
Auch Teamchef Christian Horner bestätigt, dass Verstappen nach seinem Aus nicht wütend war, sondern sehr freundlich gegenüber den Mechanikern gehandelt habe. "Wir sind ein Team, und dieser Ausfall tut allen gleich weh. Wir müssen daraus lernen", so der Brite.
Am Ende gewann Carlos Sainz das Rennen und beendete damit Red Bulls Träume von der perfekten Saison schon im dritten Lauf. Marko ist überzeugt, dass Verstappen den Grand Prix ohne Ausfall hätte gewinnen können.
"Ich habe mit Max gesprochen. Er meinte, trotz dieser Bremsprobleme, die er schon in der Anfangsphase hatte, ist er das Tempo von Sainz relativ problemlos mitgegangen", sagt er. "Ich glaube, mit Max im Rennen wäre das ganz anders ausgegangen."