• 24. März 2024 · 08:29 Uhr

Hamilton nach Motorschaden: "Wir haben einen massiven Rückstand"

Nur acht Punkte nach drei Rennen: Nach dem Ausfall beim Formel-1-Rennen in Australien spricht Mercedes-Pilot Lewis Hamilton vom "schlechtesten Saisonstart"

(Motorsport-Total.com) - Beim Mercedes-Totalausfall in Melbourne hat es den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton zuerst mit einem Motorschaden erwischt, ehe Teamkollege George Russell kurz vor Schluss mit einem Unfall im letzten Sektor ausschied. Hamilton, der zwar nicht gerade auf Kurs für ein großes Punkteresultat lag, beklagt sich über den "schlechtesten Saisonstart überhaupt".

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Lewis Hamilton während des Formel-1-Rennens in Melbourne Zoom Download

"Es ist hart für die Mentalität, denke ich, für jeden im Team", sagt er. "Es wurde so viel Arbeit über den ganzen Winter geleistet und wir kommen aufgeregt, motiviert und voller Tatendrang an. Wir haben die Einstellung, dass wir um Siege kämpfen werden und das ist natürlich nicht der Fall."

"Und dann denkt man sich: 'Okay, dann werden wir eben Zweiter oder Dritter.' Nein, auch das ist nicht der Fall. Und es geht noch ein bisschen weiter nach unten. Es ist eine Herausforderung, aber die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, inspirieren mich immer wieder. Sie geben sich nach wie vor Mühe und sind da, und das ist das Wichtigste."

"Schlimmer als 2009": Hamilton trotzdem nicht frustriert

Nach Punkten steht Lewis Hamilton nach drei Rennwochenenden gerade einmal bei acht Zählern auf dem neunten Platz in der Fahrerwertung. Historisch gesehen stellt er damit seinen schlechtesten Saisonstart seit 2009 auf, wo der Brite im McLaren nur auf vier Punkte in den ersten drei Läufen kam, allerdings gab es damals noch ein anderes Punktesystem.

Würde man das aktuelle Punktesystem rückwirkend auf 2009 anwenden, so wären es 14 Punkte für Hamilton gewesen. Damit wird deutlich, dass es sich 2024 tatsächlich um den schwächsten Start in eine Formel-1-Saison für den 39-Jährigen handelt.

"Das ist der schlechteste Saisonstart, den ich je erlebt habe", bestätigt er nach dem Rennen in Australien. "Und es ist schlimmer als 2009, glaube ich. Aber überraschenderweise fühle ich mich ziemlich gut. Ich versuche nur, die Dinge im Blick zu behalten, denn es könnte so viel schlimmer sein. Ich bin wirklich dankbar, dass ich hier bin, ich habe meine Zeit hier in Australien wirklich genossen."


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"Ich genieße es immer noch, mit dem Team zu arbeiten. Natürlich würde ich gerne um Siege kämpfen und die Rennen auch tatsächlich beenden. Das ist nie ein tolles Gefühl, wenn man hierher kommt und nicht einmal die Hälfte des Rennens sieht. Aber ich weiß, dass wir uns wieder erholen werden, wir werden es irgendwann schaffen. Wir müssen einfach weiter daran arbeiten."

Warum der Start auf den Softreifen?

Bis zum Motorschaden in der 16. Runde, der laut Hamilton "aus dem Nichts" kam, lag der Mercedes-Pilot auf dem elften Platz. Da er einer der wenigen Fahrer war, die auf dem Softreifen starteten, kam er schon in Runde sieben zum Reifenwechsel und lag kurz vor dem Ausfall nur drei Sekunden hinter Russell, was zeigt, dass Hamilton möglicherweise im Duell Russell-Alonso am Ende des Rennens hätte mitmischen können.

"Ich habe mit dem Soft angefangen und ich denke, das war in Ordnung", sagt er. "Ich hatte einen neuen Soft, weil ich es nicht in Q3 geschafft habe und wollte einige Fahrer undercutten. Die Pace war okay. Es war nichts Besonderes, aber ich habe aufgeholt, ich war etwas schneller als die Autos vor mir. Und dann ist natürlich der Motor ausgefallen."

Hamilton über Mercedes-Pace: "Genau wie letztes Jahr"

Die Pace des Mercedes W15 blieb dennoch am kompletten Wochenende weit unter den Erwartungen. Ferrari und McLaren an der Spitze waren ohnehin in einer anderen Liga, doch symbolhaft war der Funk von Hamilton in Runde 14, als Sergio Perez im Red Bull nach seinem Boxenstopp vor ihm auf die Strecke kam und sofort wegziehen konnte: "Ist der schnell", stöhnte Hamilton am Funk.

Nach dem Rennen auf den Rückstand auf Red Bull und das Ereignis mit Perez angesprochen, meint er: "Wir haben einen massiven Rückstand. Ich denke, die haben eine Sekunde auf uns. Er hatte frische Reifen, aber wie er auf der Geraden wegziehen konnte, da dachte ich nur: 'Genau wie letztes Jahr.'"

Die Daten des Rennens zeigen jedoch, dass die Rennpace von Mercedes im Vergleich zu Red Bull nur etwa eine Zehntel pro Runde langsamer war, wenn man die verschiedenen Stintlängen und Reifensorten bereinigt, was vor allem am hohen Reifenverschleiß bei Perez lag. Auf Ferrari haben dafür sechs Zehntel gefehlt.

Hamilton: "Werde morgen einen tollen Tag haben"

Auch wenn die Silberpfeile ihren eigenen Ansprüchen klar hinterherlaufen, betont Hamilton, dass es nichts bringe, nach dem frühen Ausfall den Kopf in den Sand zu stecken: "Ich denke, es ist einfach, sich im Moment zu verfangen und sich auf diese eine Sache zu konzentrieren."

"Aber das größere Bild ist definitiv auch zu erkennen, dass man nicht alles kontrollieren kann. Man ist schnell frustriert, wenn man keine Kontrolle hat. Ich bin nicht glücklich, aber ich werde morgen einen tollen Tag haben."

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