Nico Hülkenberg: Haas in Melbourne "nicht schnell genug"
Haas muss in Sachen Pace in Australien noch zulegen: Sowohl auf eine Runde als auch im Longrun lief es für das Team von Nico Hülkenberg noch nicht nach Maß
(Motorsport-Total.com) - "Wir sind einfach nicht schnell genug", so lautet das Fazit von Nico Hülkenberg zum Trainingsfreitag in Melbourne (Formel 1 2024 live im Ticker). Haas konnte in Australien noch nicht an die guten Leistungen aus den ersten beiden Rennen anknüpfen und musste sich im Training mit den Positionen 16 und 19 begnügen.
"Wir müssen noch ein wenig Performance finden", sagt Hülkenberg, dem 1,4 Sekunden auf die Spitze fehlten. "Vor allem über eine Runde fühlte es sich nicht so gut an." Dabei war er eigentlich davon ausgegangen, dass der Albert Park Circuit seinem Auto etwas mehr entgegenkommen würde.
"Aber das habe ich heute nicht gespürt. Von daher haben wir noch ein wenig Hausaufgaben vor uns", so der Deutsche. "Vor allem in den Highspeed-Kurven verlieren wir jede Menge Zeit, Kurve 6, 9, 10, 12 - da liegt die meiste Rundenzeit."
Er sagt, dass dem Haas vor allem an Grip und der richtigen Balance mangelt. Das liegt auch an dem weichen C5-Reifen, der zum ersten Mal in dieser Saison im Einsatz ist. "Wir hatten ein paar Probleme, die Performance aus ihm herauszuholen", bestätigt auch Teamchef Ayao Komatsu, "das müssen wir uns anschauen".
Hülkenbergs Teamkollege Kevin Magnussen war ein wenig zufriedener, auch wenn ihm zwei Sekunden auf die Spitze fehlten und er somit Letzter wurde. Allerdings fuhr der Däne seine Zeit auf den Medium-Reifen. "Von daher ist es nicht allzu schlecht", sagt er.
Q3-Einzug: "Glaube das wird schwierig"
"Es ist eng. Man könnte in Q2 vorne sein oder man könnte auch in Q1 ganz hinten sein. Wir brauchen einfach ein sauberes Qualifying", so der Haas-Pilot. "Und wenn wir das haben, dann sind wir in Q2, denke ich - und dort hoffentlich im vorderen Bereich."
Ähnlich äußert sich Hülkenberg, der einen Einzug in Q3 für "eine fantastische Leistung" halten würde. "Aber ich glaube, das wird schwierig", fürchtet er. "Aber das Feld ist sehr eng zusammen, und kleine Unterschiede können viel bewirken. Heute haben wir etwas über die Balance, das Auto und die Reifen gelernt. Das versuchen wir jetzt zu sortieren und dann mehr Leistung herauszuquetschen."
Wie kommt der Haas mit Graining zurecht?
Wichtig ist bei Haas aber immer auch die Performance am Sonntag. Die könnte in Melbourne zu einer echten Nagelprobe werden. Zwar hat man sich in Sachen Reifenmanagement verbessert, doch der C5 - sofern er überhaupt zum Einsatz kommt - ist knifflig und hat am Freitag deutliches Graining gezeigt. "Der ist keine Mischung für das Rennen", winkt Hülkenberg ab.
Aber: "Auch der Medium zeigt Graining."
"Das war ziemlich schlimm", sagt auch Magnussen, der mit dem C4 einen Longrun absolviert hatte. "Aber das geht nicht nur uns so. Es scheint bei den meisten so zu sein", meint er und glaubt daher nicht an ein Einstopp-Rennen. "Aber die Strecke bekommt mehr Grip, und manchmal verändert sich das im Rennen und der Reifen hält länger."
Generell war Magnussen mit seinem Longrun aber nicht ganz zufrieden: "Ich denke, wir haben die Reifen vielleicht ein wenig zu sehr gemanagt. Die Pace ist im ersten Teil des Stints nicht allzu gut gewesen, aber am Ende war es positiv", sagt er. "Wir müssen versuchen, es besser zu managen und schneller zu sein. Der Abbau war aber ganz gut, und die Pace am Ende war auch stark."
Trotzdem gibt es bei Haas in Melbourne noch deutlich Luft nach oben: "Wir müssen bei unserer Qualifying-Pace noch mehr finden", betont Komatsu. "Das gleiche gilt für die Rennpace."