• 21. März 2024 · 07:23 Uhr

Ralf Schumacher über Magnussen: "Zwei Manöver haben mir gar nicht gefallen"

Kevin Magnussen erhält für seine Verteidigung in Dschidda viel Lob, erntet aber für seine Fahrweise auch Kritik: Haas-Pilot hat "gemischte Gefühle" nach Punktgewinn

(Motorsport-Total.com) - "Das war sehr, sehr beeindruckend", sagt Sergio Perez über Kevin Magnussens Blockade im Formel-1-Rennen von Dschidda. Der Mexikaner hatte sich beim Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi gegen Lewis Hamilton selbst mit Händen und Füßen verteidigt und dafür viel Lob und den Spitznamen "Verteidigungsminister" bekommen.

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Kevin Magnussen machte sich in Dschidda nicht nur Freunde Zoom Download

Mit Magnussen hat er nun anscheinend seinen legitimen Nachfolger gefunden. Doch der Däne zog mit seiner Taktik auch viel Unmut auf sich und wurde vor allem vom Team Racing Bulls scharf kritisiert.

Er selbst gibt zu: "Das ist natürlich für keinen Fahrer der ideale Weg, ein Rennen zu fahren." Doch nach seinen beiden Strafen hatte Haas die Möglichkeit gesehen, Magnussen die Konkurrenz einbremsen zu lassen, um Teamkollege Nico Hülkenberg einen Punkt zu ermöglichen. Das hatte auch funktioniert.

"Er ist einfach hart gefahren und hat die Grenzen ausgereizt. Ich finde, er hat nichts falsch gemacht", lobt Hülkenberg. "Er hat einen tollen Job gemacht, alle aufzuhalten. Er hat einfach ein großartiges Teamspiel gespielt", so der Deutsche, der betont, dass er Magnussen den Gefallen auch zurückgeben würde.

"Sie haben als Team gut zusammengearbeitet. Wenn man auf der anderen Seite ist, ist das nicht ideal, aber du musst das tun, was für dein Team am besten ist", sagt auch Perez anerkennend. "Er wird von Haas bezahlt, von daher sollte er das tun, was für sie am besten ist."

Das ist aber auch nicht der Vorwurf, der dem Dänen gemacht wird, denn selbst der Leidtragende Yuki Tsunoda, der direkt hinter Magnussen im Zug hing, muss zugeben, dass Haas im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste gemacht hat und mit einem Punkt belohnt wurde. "Er hat sehr gut verteidigt, und das ist einfach Racing", sagt er.

Tsunoda: Dann kürzen alle die Schikane in Monaco ab

Was der Konkurrenz aber missfallen hatte, war die Art und Weise, wie die Situation zustande gekommen war. Denn Magnussen hatte sich mit einem Manöver vor Tsunoda gesetzt, bei dem er in Kurve 4 neben der Strecke war. Dafür hatte er auch eine Zehn-Sekunden-Strafe erhalten. Somit kam er nur illegal vor den Japaner und konnte ihn aufhalten.


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Und das, so die Befürchtung vieler, könnte in Zukunft Nachahmer finden: Man opfert ein Auto, um mit dem anderen Punkte holen zu können - gerade für kleinere Teams ist so ein Punkt sehr wertvoll angesichts der Tatsache, dass die fünf hinteren Teams bislang einen einzigen Punkt unter sich aufteilen mussten.

"Genau das ist die Sache, die uns nicht gefällt", stellt Tsunoda klar. "Ansonsten kürzt einfach jeder die Schikane in Monaco ab, hält alle 20 Sekunden auf und lässt seinen Teamkollegen gewinnen."

Ralf Schumacher: Da kam der alte Kevin durch!

"Es gibt im Reglement definitiv noch Luft nach oben", sagt der Japaner, der das Thema noch einmal mit der FIA besprechen möchte. "Aber das wird nicht nur mir so gehen, auch andere Teams haben das im vergangenen Rennen ja erlebt."


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Genau so empfindet übrigens auch der frühere Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher, der gegen das Aufhalten nichts einzuwenden hat: "Das war okay", sagt er in einem Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. "Das nervt natürlich, wenn man dahinter ist, aber er hat das Recht und ich finde, das hat er auch gut im Teamsinne erledigt - dafür Chapeau!"

Allerdings haben ihm zwei Manöver des Haas-Piloten "gar nicht gefallen", wo einfach "der alte Kevin" wieder durchgekommen sei, der "einfach übertrieben" und "damit gerechnet hat, dass jemand auf Seite fährt".

Kollision mit Albon: Magnussen nimmt Schuld auf sich

Dafür hatte Magnussen aber auch zwei Strafen bekommen - einmal für das unfaire Manöver gegen Tsunoda und einmal für eine Kollision mit Alexander Albon, die der Däne auch auf seine Kappe nimmt.

"Das war einfach eine Fehleinschätzung von meiner Seite", gibt er zu. "Die Strecke wird an dieser Stelle schmaler, und ich habe ihm nicht den notwendigen Raum gelassen. Danach war es im Grunde Game Over."

Doch die Strafen haben Magnussen die Tür geöffnet, das Teamspiel mit Hülkenberg zu spielen. "Am Ende des Tages habe ich gemischte Gefühle" sagt er. "Aber ich bin froh, dass wir einen Punkt bekommen haben. Zu einer Zeit, in der das Feld im Grunde in zwei Hälften geteilt ist, ist der Punkt wirklich wertvoll. Ich bin froh, dass es geklappt hat."

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