Lando Norris rätselt über "Fehlstart": Vielleicht durch anderes Licht irritiert?
Lando Norris weiß immer noch nicht, was zu seinem Fehlstart in Dschidda geführt hat: Womöglich hat der McLaren-Pilot auf ein anderes Licht reagiert
(Motorsport-Total.com) - Auch knapp zwei Wochen nach dem Großen Preis von Saudi-Arabien weiß Lando Norris immer noch nicht, was für seinen Frühstart verantwortlich war, der aber im technischen Sinne kein Frühstart war, weil er nicht als solcher von der Rennleitung geahndet wurde.
Norris war in Dschidda noch vor dem Erlöschen der Ampel losgefahren, hatte aber rechtzeitig wieder angehalten und so keine Strafe getriggert.
"Das ist mir noch nie in meinem Leben passiert", rätselt er. "Nicht einmal im Kartsport habe ich das gemacht, von daher weiß ich nicht, was plötzlich los war."
Er versucht es sich so zu erklären, dass die Fahrer in diesem Moment bereit zum Start sind und auf Kleinigkeiten reagieren können. "Es gab so viele Lichter. Es war dunkel, aber es gab viele Lichter. Ich weiß nicht, vielleicht habe ich einfach auf ein anderes Licht reagiert, entweder in meinem Augenwinkel oder weil irgendjemand ein Video gemacht hat", sagt er.
"Ich kann wirklich nicht sagen, warum das passiert ist, und ich möchte auch nicht raten. Aber du bist einfach bereit, und ich habe einfach auf irgendetwas anderes im Hintergrund reagiert", so Norris. "Gleichzeitig habe ich aber weiter auf die Ampel geschaut und bemerkt, dass sie noch an ist."
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Lance Stroll (Marc Surer: 6) - "So ein schnelles Auto, und so wenig daraus gemacht. Er wirkte unkonzentriert." Fotostrecke
Daher konnte Norris auch noch einmal anhalten und eine Strafe umgehen, auch wenn er ziemlich verwundert war, dass von der Rennleitung keine Ansage kam: "Ich habe gewartet, dass mir mein Ingenieur etwas sagt, aber das hat er nie getan."
Warum es keine Strafe gab, weiß er aber auch nicht: "Ich kenne das genaue Ausmaß der Regeln nicht, wann man angehalten haben muss und wie das Auslösen des Transponders funktioniert und so weiter." Eines weiß er aber: "Ich habe dabei nichts gewonnen."
Denn weil er wieder anhalten musste, verlor der McLaren-Pilot ein wenig Momentum, konnte seine Position aber behaupten.
Rollender Start: Perez eher strafwürdig?
Anders war es bei Sergio Perez, bei dessen Start man sehen konnte, dass der Mexikaner die ganze Zeit ein wenig rollte, bevor er losfuhr. "Das war eher eine Strafe als meins, aber es gab auch keine, oder?", sagt er. "Auch hier kenne ich die Regeln nicht und wie sie es definieren."
"Man kann meins durchaus als größere Strafe sehen, weil ich den Start zu früh antizipiere, so wie es aussieht, aber normalerweise ist es genau das Gegenteil", sagt Norris. "Ich habe eine furchtbare Reaktionszeit."
Die Aktion von Perez sei aufgrund des Anrollens "ein echter Vorteil beim eigentlichen Startvorgang", wie er meint, "aber ich habe einfach nur reagiert. Und das aus Versehen, was ein Fehler war", sagt er. "Ich weiß nicht, ob er das mit Absicht gemacht hat, aber das hilft beim Start."
Wusste, dass alle petzen würden ...
Nach dem verpatzten Start von Norris war es George Russell, der sofort am Funk reagierte und "petzte", dass sein Kontrahent vor ihm zu früh losgefahren sei. Doch das nimmt ihm sein alter Kumpel nicht übel: "Ich wusste, dass sie mich alle verpfeifen würden."
"Sobald du ins Auto steigst, kehren dir alle den Rücken zu. Das macht jeder", so der Engländer. "Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand petzen musste. Es war ziemlich offensichtlich von außen."
Zumindest für alle außer die Rennleitung.