Leclerc: "Eine Frage der Zeit", bis Ferrari Red Bull unter Druck setzen kann
Auch wenn der Rückstand noch groß ist: Ferrari ist deutlich zuversichtlicher, Red Bull in dieser Formel-1-Saison herausfordern zu können, als noch vor einem Jahr
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc glaubt, dass es "nur eine Frage der Zeit" ist, bis Ferrari Red Bull unter Druck setzen kann. Der Monegasse feierte am vergangenen Rennwochenende in Saudi-Arabien mit Platz drei sein erstes Podest in dieser Formel-1-Saison hinter dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Perez.
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Charles Leclerc sieht Ferrari in einer deutlich besseren Situation als 2023 Zoom Download
"Es war ein positives Rennen. Ich denke, wir machen kleine Schritte in die richtige Richtung", sagt Leclerc. "Wenn ich auf die letzten sechs, sieben Monate zurückblicke, sind wir das Team, das sich am meisten verbessert hat. Wir schließen langsam die Lücke."
"Der Rückstand ist immer noch recht groß", gibt er zu, "aber wenn wir so weiterarbeiten, ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis wir Red Bull etwas mehr unter Druck setzen."
Leclerc, der vom zweiten Platz hinter dem Polesetter und späteren Sieger Verstappen ins Rennen gegangen war, hatte am Ende 18 Sekunden Rückstand. Doch Ferraris Fortschritte im Vergleich zu letzten Saison stimmen ihn optimistisch, wenngleich er einräumt, dass der nächste große Sprung noch etwas dauern wird.
Leclerc: "Unser Moment wird kommen"
Denn zum Grand Prix von Australien nächste Woche wird Ferrari ein ähnliches Paket mitbringen: "Ich denke nicht, dass wir in Melbourne viele neue Dinge haben werden, und ohne neue Dinge in Melbourne, denke ich, dass wir einen guten Job machen, indem wir unser Paket, das wir im Moment haben, maximieren."
"Das ist also unser Stand der Dinge. Wir müssen abwarten und sehen, wann immer wir neue Teile am Auto haben, welchen Schritt wir nach vorne machen. Und hoffentlich wird uns das näher an Red Bull heranbringen", blickt der Ferrari-Pilot voraus.
Als er später mit Sky Sports F1 darüber sprach, woher diese Fortschritte kommen könnten, sagte er: "Drei oder vier Zehntel sind in der Welt des Motorsports eine Menge. Aber wenn man sich jedes Teil des Autos anschaut und wenn man davon ausgeht, 0,010 Sekunden pro Teil zu gewinnen, dann gewinnt man das sofort."
F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2024 - Samstag
Sergio Perez (Red Bull), Max Verstappen (Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari) Galerie
"Betrachtet man die letzten Monate, sind wir das Team, das sich am meisten verbessert hat, weil wir extrem gut gearbeitet haben, und wir müssen einfach so weitermachen, denn es ist ganz klar, an welchen Bereichen wir arbeiten müssen", so Leclerc.
"Ich bin sicher, dass unser Moment kommen wird. Ich weiß nicht, was Red Bull an Upgrades hat, aber davon wird abhängen, wann genau wir mit ihnen mithalten können."
Vasseur: Ferrari steht 2024 viel besser da
Auch Teamchef Fred Vasseur sieht Ferrari auf einem guten Weg, wobei ihm genauso wie Leclerc bewusst ist, dass das Team noch einen großen Teil seiner Leistung abrufen muss, bevor es zu einem Rad-an-Rad-Duell mit Weltmeister Red Bull kommen kann.
Mit Blick auf den Stand der Dinge zwischen Ferrari und Red Bull nach den ersten beiden Saisonrennen sagt Vasseur: "Ich will nicht pessimistisch sein, denn es war ein gutes Wochenende und wir müssen optimistisch sein und diese Momente genießen, aber es ist klar, dass Red Bull immer noch vorne liegt."
"Im Quali haben sie vielleicht zwei, drei Zehntel Vorsprung auf uns, und im Rennen etwas mehr. Aber das ist schwer einzuschätzen, weil wir nicht wissen, ob sie das Maximum herausgeholt haben. Dennoch ist das Gefühl eher positiv, dass man sie unter Druck setzen kann, wenn man einen weiteren Schritt macht."
"Als wir eine Sekunde Rückstand hatten, war es nutzlos, aber jetzt, mit einem guten Start in die Saison, können wir dabei sein, können wir kämpfen", sagt Vasseur.
Denn im Vergleich zum vergangenen Jahr, als Ferrari mit einem sehr sensiblen Auto und Problemen mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen hatte, sei die Basis jetzt viel besser. "Ich denke, das Auto ist heute leichter zu fahren als vor einem Jahr. Das ist eine gute Basis für die Entwicklung", hält der Teamchef fest.
"Das Auto ist für die Fahrer viel leichter zu lesen, sodass es viel einfacher ist zu verstehen, wo wir uns verbessern müssen, und in dieser Situation ist es für uns ein Schritt nach vorne für das Gesamtbild." Und das auch, was weitere Updates angeht.
"Wenn wir aufholen wollen, müssen wir uns in jedem einzelnen Bereich verbessern. Das war unser Ansatz im vergangenen Jahr, und am Ende hat er sich ausgezahlt. Wir haben einen ordentlichen Schritt gemacht, aber wir müssen weiter pushen."
"Sicherlich ist die Aerodynamik der Schlüssel. Wir haben Upgrades in der Pipeline, aber ich bin sicher, dass das jeder tut", weiß der Ferrari-Teamchef. "Das Wichtigste ist, dass man Upgrades bringt, die man am Auto zum Laufen bringen kann, und ich denke, da haben wir letztes Jahr einen guten Job gemacht."