Bottas: Schlechter Saisonstart ein "Weckruf" für Sauber
Auch in Dschidda gab es für Sauber keine Punkte - Wieder hakte es beim Boxenstopp, Bottas haderte mit den harten Reifen - Dennoch sieht das Team Potenzial
(Motorsport-Total.com) - "Ich denke, das muss ein Weckruf sein", sagt Valtteri Bottas über den enttäuschenden Start von Sauber in die neue Formel-1-Saison. Das Schweizer Team wurde gleich zweimal von Problemen beim Boxenstopp heimgesucht: Bei Bottas hakte es in Bahrain, Teamkollege Guanyu Zhou war in Saudi-Arabien betroffen.
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Für Valtteri Bottas und Guanyu Zhou war auch Dschidda ein zähes Rennen Zoom Download
Hinzu kommt, dass der C44 nicht genug Energie in seine Reifen steckt. Dies beeinträchtigte die Performance auf einer schnellen Runde im Qualifying und führte dazu, dass Bottas beim Rennen in Dschidda mit der harten Mischung zu kämpfen hatte.
"Offensichtlich ist es erst das zweite von 24 Rennen, und wir haben noch einiges in der Pipeline. Aber ja, wir müssen uns definitiv verbessern, nicht nur in Bezug auf die Pace, sondern auch im operativen Bereich, denn beide Fahrer hatten in zwei Rennen große Probleme bei den Boxenstopps", fasst Bottas zusammen.
"Ich denke, wir haben für Australien einiges in petto. Und zumindest haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, um zu versuchen, das Problem mit den Boxenstopps zu lösen. Ich glaube, es war das gleiche Problem wie bei Zhou mit einer Radmutter."
"Das ist also etwas, das wir beheben müssen, denn selbst wenn wir das Auto schneller machen, ist es nicht ideal, wenn wir lange Boxenstopps haben", weiß Bottas.
Bottas kämpft mit Reifenproblemen
Der Finne war neben Ersatzpilot Oliver Bearman im Ferrari einer von nur zwei Fahrern, die in Dschidda auf der weichen Reifenmischung ins Rennen starteten. Die frühe Safety-Car-Phase sah einen Großteil des Feldes an die Box gehen, doch nach dem Wechsel auf die harten Reifen begann Bottas zu kämpfen.
Später legte er einen ungeplanten zweiten Stopp ein, um auf weiche Reifen zurückzukehren, und kam schließlich als 17. ins Ziel. "Wir dachten, dass weich/hart für uns das Beste wäre. Aber am Ende war die harte Mischung das Problem", sagt Bottas.
"Wir konnten die harten Reifen nicht zum Funktionieren bringen, konnten nicht genug Temperatur erzeugen. Es dauerte mindestens 15 Runden, bis wir eine Art von Grip hatten. Und in dieser Zeit haben wir zu viel verloren. Es war ganz klar, dass es einfach nicht funktioniert hat, die weicheren Mischungen waren viel besser."
"Ich denke, mit unserem Auto ist es schwierig, viel Energie auf die Reifen zu übertragen. Das ist wohl der Grund, warum die Pace in Bahrain recht gut war, denn der Asphalt ist rau und man muss die Reifen kühl halten. Auf einem Asphalt wie hier hatten wir das Gefühl, dass wir nicht genug Temperatur erzeugen konnten."
Sauber-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi kann dem Rennen in Dschidda trotz des Reifenproblems von Bottas aber einige positive Anzeichen abgewinnen.
Alunni Bravi sieht "solide Leistung"
So sei das Potenzial von Zhou, der einen Platz hinter Bottas landete, dadurch verschleiert worden, dass er das Qualifying wegen eines Unfalls im FT3 verpasste und im Rennen unter dem Boxenstopp und einem Problem mit der Temperatur des Motors litt.
"Zhou war auf Medium-Reifen sehr konstant. Leider hatten wir mit hohen Temperaturen zu kämpfen. Ich denke, das war auch das Ergebnis des Unfalls im FT3, denn wir mussten die meisten Teile am Auto wechseln. Im ersten Teil des Rennens war er gezwungen, viel 'Lift and Coast' einzusetzen", verrät Alunni Bravi.
"Das beeinträchtigte die Möglichkeit, mit Magnussen und Hülkenberg zu kämpfen. Auch der Boxenstopp hat sein Rennen beeinträchtigt, aber die Leistung war solide. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir in Melbourne einen weiteren Schritt machen können, wenn wir ein problemloses Rennen umsetzen."
Über Bottas sagt der Teamleiter: "Leider hatte Valtteri im ersten Teil des Stints Probleme, die harte Mischung im richtigen Temperaturfenster zu haben. Im zweiten Teil war er konkurrenzfähig, und seine Rundenzeiten waren solide und konstant."
"Dann entschieden wir uns für einen Stopp, um auf die weiche Mischung zu wechseln und im letzten Teil des Rennens vielleicht von einem Safety-Car zu profitieren, denn das war die einzige Möglichkeit für uns, wieder in den Kampf um die Punkte einzugreifen." Doch eine weitere Safety-Car-Phase blieb aus.