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Tsunoda bringt Racing Bulls in Q3: Ricciardo rätselt über großen Rückstand
Während Yuki Tsunoda nach dem ersten Q3-Einzug der Racing Bulls auf Punkte hofft, kann sich Teamkollege Daniel Ricciardo seinen großen Rückstand nicht erklären
(Motorsport-Total.com) - "Eine halbe Sekunde ist ziemlich verrückt", grübelt Daniel Ricciardo nach dem Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien 2024. Während Teamkollege Yuki Tsunoda den VCARB 01 in Q3 brachte, schied der Australier in Q2 als 14. mit deutlichem Rückstand aus.
0,461 Sekunden trennten die beiden Racing-Bulls-Piloten am Ende von Q2, und Ricciardo kann sich diesen großen Abstand nicht erklären. "Vergangene Woche war ich eher über mich selbst frustriert, weil ich wusste, dass noch mehr Zeit drin war", grübelt er.
Beim Saisonauftakt in Bahrain hatte Ricciardo das interne Qualifyingduell gegen Tsunoda auch schon verloren. Dort war er allerdings in Q2 nur 0,149 Sekunden langsamer als der Japaner gewesen - und kannte laut eigener Aussage auch den Grund dafür.
Während es da seine eigene Schuld gewesen sei, sei es in Saudi-Arabien nun eher ein "Mysterium" für ihn, warum er fast eine halbe Sekunde hinter seinem Teamkollegen landete. Zwar sei die Balance des Autos nicht optimal, aber das Hauptproblem sei das nicht gewesen.
Warum wurde Ricciardo nicht mehr schneller?
"In Q2, als jeder eine halbe Sekunde oder so finden konnte, haben wir einfach ein Plateau erreicht, und ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem, was ich hatte, nicht mehr herausholen konnte", so Ricciardo, für den das Qualifying "sehr frustrierend" war.
Tatsächlich fuhr er in Q1 eine 1:29.065, in Q2 war es dann eine 1:29.025 - also fast die identische Zeit. Der Australier kann das nicht verstehen, denn alleine "mit der Streckenentwicklung und all den einfachen Dingen" hätte er laut eigener Aussage schon schneller als in Q1 sein müssen.
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"Man muss sich nicht einmal mehr anstrengen, die Rundenzeit kommt einfach - aber das tat sie nicht", wundert er sich. In der Tat fand Teamkollege Tsunoda, der in Q1 mit einer 1:28.988 nur minimal schneller als Ricciardo gewesen war, in Q2 mehr als vier Zehntelsekunden.
Er selbst habe in Q1 "einige Fehler" gemacht, berichtet Ricciardo, der deswegen dachte, dass er in Q2 sicher noch Zeit finden würde. Doch das passierte nicht und Ricciardo erklärt: "Ich weiß, wo die Zeit war. Aber ich weiß nicht, wie wir sie in dieser Sitzung hätten herausholen können."
Ricciardos Hoffnung: Vielleicht war das Auto kaputt ...
Eine Frage des Selbstvertrauens sei es nicht gewesen, betont er und versichert: "Ehrlich gesagt war ich vor dem Qualifying zuversichtlich." Und auch beim Aufwärmen der Reifen habe man in Q2 "nichts allzu Verrücktes" im Vergleich zu Q1 gemacht.
Er habe einfach den Eindruck, im zweiten Qualifyingabschnitt weniger Grip als die anderen Fahrer gehabt zu haben. "Sicherlich gibt es einige Stellen, an denen ich mich verbessern kann. Ich will also nicht sagen, dass ich perfekt bin", betont Ricciardo.
Trotzdem wisse er, dass die halbe Sekunde Rückstand auf Tsunoda "nicht die [echte] Lücke" zwischen den beiden sei. "Er hat offensichtlich gute Arbeit geleistet. Ich sage also definitiv nicht, dass er es nicht getan hat", stellt er klar. Aber eigentlich gehe es zwischen ihm und Tsunoda viel enger zu.
"Vielleicht gibt es [am Auto] etwas, das wir an einem Randstein oder so beschädigt haben. Schauen wir mal. In der Hoffnung, dass wir vielleicht so etwas finden", so Ricciardo, der sich andernfalls keinen Reim auf seine schwache Performance in Q2 machen kann.
Tsunoda hofft auf die ersten Punkte 2024
Und auch im Rennen, das stellt Ricciardo klar, habe man mit der Pace aus dem Qualifying "realistisch" keine Chance, noch in die Punkte zu fahren. Ganz anders sieht es derweil auf der anderen Seite der Garage aus, wo Tsunoda "definitiv" happy mit dem Ergebnis ist.
Er brachte die Racing Bulls zum ersten Mal in Q3 und konnte dort als Neunter sogar Lance Stroll im Aston Martin hinter sich lassen. "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Sie haben mir ein sehr gutes Auto gegeben", freut sich der Japaner.
Aber reicht es am Samstag auch für die ersten Punkte des Jahres? "Es wird nicht einfach sein", betont Tsunoda und erinnert daran, dass nicht nur der Aston Martin von Stroll sondern auch Sainz-Vertreter Oliver Bearman im Ferrari hinter ihm lauert.
"Also müssen wir mit der Strategie und allem absolut richtig liegen", so Tsunoda, der betont, er dürfe auch selbst keine Fehler machen. "Ich bin sicher, dass wir [es in die Punkte] schaffen, wir müssen einfach das Maximum aus dem Paket holen", erklärt er selbstbewusst.
"Außerdem wird es hier nicht einfach sein, zu überholen. Also kann ich hoffentlich auch diesen Vorteil nutzen", so Tsunoda. Denn sollte das Überholen auf dem Straßenkurs tatsächlich schwierig werden, könnte der neunte Startplatz im Rennen Gold wert sein.
Für Teamkollege Ricciardo gilt nach P14 im Qualifying genau das Gegenteil.