Ist Red Bull in Saudi-Arabien schlagbar? Charles Leclerc: "Ja!"
Charles Leclerc schätzt die Chancen von Ferrari für den Formel-1-Grand-Prix von Saudi-Arabien 2024 ein und erklärt, warum ein Reifenexperiment in Q3 scheiterte
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc geht davon aus, dass er vom zweiten Startplatz in Saudi-Arabien Chancen hat, Max Verstappen im Kampf um den Sieg beim zweiten Formel-1-Rennen der Saison gefährlich zu werden. Der Ferrari-Pilot setzt vor allem auf die neu gewonnene Fahrfreundlichkeit des SF-24 im Vergleich zu seinem Vorgänger.
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Charles Leclerc in der FIA-Pressekonferenz nach dem Qualifying in Dschidda Zoom Download
Auf die Frage, ob Red Bull schlagbar ist, antwortet der Monegasse: "Ja! Ich meine, ich bin immer optimistisch, also werden wir unser Bestes geben. Aber wir wissen, dass sie normalerweise die Oberhand haben und im Rennen ein bisschen mehr Tempo haben als im Qualifying. Und wenn man sich die Abstände [im Qualifying] ansieht, wird es schwierig, [am Samstag] an die Spitze zu kommen. Aber ich werde wie immer alles geben."
Bei den Longruns am Donnerstag konnte Leclerc die Rennpace von Max Verstappen nicht mitgehen. Durchschnittlich 0,43 Sekunden pro Runde war der SF-24 langsamer, wenn man die Rundenzeiten um die unterschiedlichen Reifen und Stintlängen bereinigt. Allerdings fehlten Ferrari sieben km/h auf der langen Geraden Richtung Kurve 27 auf Red Bull, was vermuten lässt, dass man den Motor noch nicht voll aufgedreht hat.
Leclerc: Ferrari liegt im Rennen besser
"Mit Sicherheit haben wir im Vergleich zum letzten Jahr einen Schritt nach vorn gemacht", sagt Leclerc auf seine Longrun-Pace angesprochen, wo er Ferrari den geringsten Reifenverschleiß von allen Teams zeigte. "Ich habe mich im Auto wohler gefühlt. Ich denke, dass das Auto in den Rennen besser liegt."
"Wir müssen uns also nur auf uns selbst konzentrieren. Und natürlich können wir das Auto jetzt nicht für [das Rennen] ändern. Also werden wir versuchen, alles andere für das Rennen zu optimieren. Und dann werden wir sehen, was möglich ist."
Warum Leclerc in Q3 zwei Aufwärmrunden fuhr
Im Qualifying scheiterte der 26-Jährige noch an Verstappen, doch der Niederländer legte seinerseits nicht nur eine Fabelrunde hin, denn Leclerc selbst hat auch nicht "das richtige Gefühl im Auto" gefunden. In seinem ersten Q3-Lauf hat er versucht, zwei Aufwärmrunden zu fahren, um die Reifen besser vorzubereiten. Ein Experiment, was nicht geglückt ist.
"Aus irgendeinem Grund hatten wir das Auto mit den neuen Reifen nicht an der richtigen Stelle, und ich hoffe, dass es [im Rennen] ein bisschen besser wird", erklärt er. "Aus irgendeinem Grund hatten wir ziemlich viel Übersteuern, und das Heck ist einfach noch nicht ganz bereit."
"Deshalb haben wir in Q3 etwas anderes ausprobiert. Wir fuhren eine Vorbereitungsrunde mehr, was überhaupt nicht geholfen hat. In der zweiten Runde habe ich dann alles zusammenbekommen, und ich glaube, da war nicht mehr viel drin. Aber das Gefühl war nicht so gut, wie ich es hatte, wie ich es erwartet hatte, wenn ich an [den Donnerstag] denke."
Die zusätzliche Aufwärmrunde diente somit dazu, Leclerc das bessere Gefühl eines gebrauchten Reifens zu vermitteln. Da der Reifenverschleiß in Saudi-Arabien sehr gering ist, würde dies die Rundenzeit kaum negativ beeinflussen, aber "unglücklicherweise waren die Ergebnisse" des Versuches "nicht positiv".
"Daher ist es schade, dass wir im Qualifying etwas weiter weg waren als erhofft", sagt er über seinen Rückstand auf die Pole-Zeit von 0,319 Sekunden. "Aber [am Samstag] ist das Rennen, und ich hoffe, dass wir eine gute Überraschung erleben und die Red Bulls an der Spitze herausfordern können."