• 09. März 2024 · 21:36 Uhr

Helmut Marko: "Diesmal nur mit 19 Sekunden Vorsprung gewonnen ..."

Max Verstappen dominiert auch in Dschidda: Der Red-Bull-Pilot feiert den neunten Erfolg in Serie - aber "nur mit 19 Sekunden Vorsprung", scherzt Helmut Marko

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen fährt beim Großen Preis von Saudi-Arabien wieder in einer eigenen Liga - und feiert den neunten Sieg in Folge. Ein perfektes Rennen? "Wir haben diesmal nur mit 19 Sekunden Vorsprung gewonnen", scherzt Helmut Marko. Zur Erinnerung: Vor einer Woche überquerte Verstappen die Ziellinie in Bahrain mit einem Vorsprung von 22,5 Sekunden.

Foto zur News: Helmut Marko: "Diesmal nur mit 19 Sekunden Vorsprung gewonnen ..."

Max Verstappen feierte seinen 56. Sieg - und das 100. Podium Zoom Download

"Für die Zuschauer war es vielleicht nicht so angenehm, aber wir waren überlegen, das muss man einfach zugeben", ist der Red-Bull-Motorsportchef ehrlich. "Ich glaube, das Auto war in allen Bereichen gut, auch der Reifenverschleiß war sehr gut."

"Insgesamt war es natürlich ein fantastisches Wochenende für das ganze Team", freut sich Rennsieger Verstappen. "Aber auch für mich selbst, ich habe mich im Auto sehr gut gefühlt. Und das war auch im Rennen nicht anders." Der Rennsieg des Niederländers geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Nach einem perfekten Start setzte sich Verstappen schon in den ersten Runden von seinen Verfolgern ab. Erst das Safety-Car in der sechsten Runde des Rennens, ausgelöst durch den Unfall von Lance Stroll, sorgte für Änderungen an der Spitze. Lando Norris, der keinen Stopp absolvierte, rutschte am Red-Bull-Piloten vorbei und übernahm die Führung.

Red Bull hadert mit den harten Reifen

Verstappen kämpfte in den ersten Runden nach dem Stopp damit, seine harten Reifen auf Temperatur zu bringen und fiel zeitweise sogar aus dem DRS-Fenster des McLaren-Piloten heraus. "Es hat einige Runden gedauert, zudem bin ich kein großes Risiko eingegangen", berichtet der 26-Jährige.

In Runde 13 schlug Verstappen allerdings zu, ging an Norris vorbei und setzte seine Siegesfahrt fort. Zur Halbzeit des Rennens führte der Niederländer bereits mit 6,8 Sekunden vor Teamkollege Perez. Die frühe Safety-Car-Phase, die einen langen Schlussstint mit den harten Reifen notwendig machte, kam Verstappen allerdings sehr ungelegen.

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Max Verstappen kämpfte mit den harten Reifen Zoom Download

"Ich denke, dass man idealerweise nicht so einen langen Stint auf diesem Reifen fahren möchte, aber wir mussten es tun, und das macht es hier mit all den Hochgeschwindigkeitskurven, wenn der Reifen ein wenig aus dem Fenster fällt, noch schwieriger."

Die Schwierigkeiten mit den Reifen waren das größte Problem, mit dem Red Bull im Rennen zu kämpfen hatte. "Die Aufwärmphase war nicht so gut", bestätigt Marko bei Sky. "Und mit dem harten [Reifen] war der Reifenverschleiß gegen Ende hin auch höher, als wir angenommen haben."

Ralf Schumacher: Red Bull "in einer eigenen Welt"

"Die letzten Runden mit den kalten Reifen und den Hinterbänklern waren etwas rutschig", sagt Verstappen. "Aber wir hatten rundherum eine gute Pace und konnten auch mit dem Abstand gut umgehen. Insgesamt sind wir also sehr, sehr zufrieden."


Fotos: F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2024


"Wir haben gesehen, dass die Strategie von Mercedes eigentlich sehr gut war", sagt Marko beim ORF. Lewis Hamilton war lange mit den Medium-Reifen unterwegs und wechselte im zweiten Stint auf die weichen Reifen. "Also ganz so leicht war es nicht", gibt Marko zu. "Es ist fast eine Qualifying-Meisterschaft. Du musst im Qualifying vorne sein und dann ist das Leben viel einfacher und dann schaut's auch einfacher aus."

Deshalb glaubt Marko, dass die Saison für Red Bull nicht zum Selbstläufer wird, insbesondere "auf Kursen, wo das Qualifying entscheidend ist, beispielsweise Monte-Carlo und Singapur". In Saudi-Arabien "war es wieder eine außerirdische Runde von Max, mit der er sich die Pole gesichert hat", sagt der Red-Bull-Sportberater.

"Und wenn das einmal nicht gelingt und wir nicht von der Pole starten, dann kann es sicher passieren, dass wir nicht gewinnen", glaubt Marko. Das sieht Ralf Schumacher anders: "Sie waren heute in einer eigenen Welt und das wird auch wahrscheinlich so weitergehen."

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Grund zur Freude: Verstappen fährt "in seiner eigenen Welt" Zoom Download

"Was ich faszinierend finde, beide Fahrer und auch die arbeitende Ebene liefern trotz des Tumults, der da herrscht, einen tollen Job", sagt der Sky-Experte. "Max hat wahnsinnige Nerven. Es geht auch an ihn persönlich ran, aber er macht keinen Fehler, gar nichts, perfekt."

100. Podium im 188. Rennen? "Dann haben wir 88 Podien verpasst!"

Dennoch hat Red Bull noch einige Hausaufgaben zu erledigen. "Reifenverschleiß, die Balance des Fahrzeugs, ... das sind alles Dinge, an denen wir noch arbeiten können", weiß Verstappen. Und ein weiteres Manko der (fast) perfekten Dschidda-Woche: Der Niederländer konnte sich am Ende nicht mehr die schnellste Runde sichern. Diesen Bonuspunkt schnappte sich Charles Leclerc.

"Hamilton hat zum Schluss weiche Reifen draufgezogen und Max hat vernünftigerweise nicht einmal danach gefragt", verrät Marko, der kurz nach dem Rennen noch gar nicht wusste, dass die schnellste Runde schlussendlich vom Ferrari-Piloten gefahren wurde: "Oh! Das habe ich gar nicht mitgekriegt."

Der Dschidda-Erfolg ist der 56. Rennsieg für Verstappen und zugleich der 100. Podestplatz bei seinem 188. Formel-1-Rennen. Was der Niederländer darüber denkt? "Dass wir 88 Podien verpasst haben", scherzt er. "Nein, ehrlich, ich bin sehr glücklich. Ich bin kein Fan der Statistik und fokussiere mich lieber von Rennen zu Rennen."

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