• 08. März 2024 · 21:31 Uhr

Quali-Enttäuschung für Mercedes: "P2 oder P3 wäre möglich gewesen"

Enttäuschung bei Mercedes: George Russell und Lewis Hamilton fuhren "kein gutes Qualifying" - Teamchef Toto Wolff glaubt, dass "P2 oder P3 möglich gewesen wären"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Dschidda-Qualifying herrscht Frust bei Mercedes! Lewis Hamilton beendet das Zeittraining als Achter, unmittelbar hinter seinem Teamkollegen George Russell. Der 26-Jährige verpasste ein besseres Ergebnis, weil er sich in seiner zweiten Runde einen dicken Patzer erlaubte. "P2 oder P3 wäre möglich gewesen", glaubt Teamchef Toto Wolff.

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George Russell erlaubte sich im Qualifying einen Fehler Zoom Download

"Ich glaube, am Ende haben wir verstanden, was wir machen müssen, aber immer ein bisschen zu spät", fasst sich der Mercedes-Teamchef auch an die eigene Nase. Dem Österreicher ist bewusst, dass der W15 auf dem Stadtkurs in Saudi-Arabien nicht einfach zu fahren ist.

Vor allem Hamilton hat Probleme. "Er hat vielleicht mal eine Runde, wo das Auto ein bisschen mehr Grip hergibt, wo er sich wohlfühlt, aber insgesamt ist es nicht rund", sagt Wolff gegenüber Sky. "Er war auch letztes Jahr nicht ganz happy."

Während beim Rekordweltmeister kaum mehr möglich war, ist der Fehler von Russell besonders bitter. "Das ist einfach ärgerlich", ist der Mercedes-Teamchef geknickt. "Ich habe mich so geärgert wie in guten alten Zeiten, wenn du vorne stehen kannst, oder Zweiter und Dritter, und du schmeißt es weg." Zum Zeitpunkt des Abflugs sei Russell bereits "zwei Zehntel schneller gewesen", so Wolff.

Russell: "P4 war das wahre Potenzial"

"Ja, das war ärgerlich", ist auch Russell enttäuscht. "Meine erste Runde mit dem gebrauchten Reifen war wirklich gut. Ich habe mich an diesem Wochenende wirklich stark gefühlt." Mit den frischen Reifen erlaubte sich der Mercedes-Pilot allerdings den ärgerlichen Fehler - dennoch sieht er seine Chancen anders als der Teamchef: "Ich denke, P4 war das wahre Potenzial des Autos heute."


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"Aber wir versuchen immer noch, den richtigen Punkt zu finden, das haben im zweiten Training in Bahrain gesehen, als wir auf Platz eins und zwei lagen. Gestern waren wir wirklich stark", erinnert Russell an den Donnerstag, als die Mercedes-Piloten auf den Plätzen zwei und vier landeten. "Heute haben wir einen Schritt zurück gemacht, und in Bahrain haben wir wohl das Gleiche getan."

"Wir müssen also versuchen, die Gründe dafür herauszufinden und die Abstimmung zu verbessern", hofft der Brite. Über Nacht hat das Team allerdings keine großen Änderungen am Auto vorgenommen, weshalb Russell die Probleme an anderer Stelle ortet: "Ich denke, die Strecke entwickelt sich weiter, man fährt schneller durch die Kurven, das Auto kommt näher an den Boden und das Bouncing nimmt wahrscheinlich zu."

"Ich konnte die hohen Geschwindigkeiten nicht fahren, ohne den Boden zu berühren", berichtet der Mercedes-Pilot, der darin auch die Gründe für einen Abflug sieht: "Ich habe eingelenkt, das Auto ist auf den Boden aufgeschlagen, und ich bin abgeflogen, weil ich vielleicht 10 km/h schneller durch die Kurve gefahren bin als jemals zuvor an diesem Wochenende. Vielleicht müssen wir ein bisschen mehr nach vorne denken."


Fotos: F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2024


"Wir lernen gerade etwas über das Auto, und vielleicht müssen wir einfach einen besseren Kompromiss finden." Mercedes befindet sich auf der Suche nach Abtrieb. "Aber vielleicht ist der Abtrieb die Verluste nicht wert, die das Bouncing mit sich bringt", grübelt der Brite.

Hamilton: Neuer Frontflügel bringt keinen Erfolg

"Es war kein wirklich gutes Qualifying", gibt auch Hamilton zu, der am Vortag noch Probleme hatte und deshalb auf einen größeren Frontflügel wechselte. "In Q3 war ich mit dem Auto wirklich deutlich zufriedener, aber ich habe auf der Geraden zwei Zehntel verloren."

"Ich fand etwas Stabilität zurück und war sehr viel glücklicher", berichtet der siebenfache Weltmeister. "Ich dachte, dass ich das ins Qualifying mitnehmen würde. Aber leider ist das Bouncing immer noch da. Das macht es sehr schwierig, das in einer Session durchzuhalten. Deshalb waren wir in diesem Sektor auch so langsam."

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Lewis Hamilton kam mit dem Mercedes W15 noch nicht in Fahrt Zoom Download

"Das Auto ist wirklich so viel besser als letztes Jahr, in jedem Bereich", glaubt Hamilton. "Es ist nur so, dass es uns wirklich große Probleme bereitet." In zweiten und dritten Sektor ist der Mercedes schnell, nur im ersten Sektor gibt es weiterhin Probleme. "Es ist dasselbe wie letztes Jahr."

Russell ist zuversichtlich für das Rennen

Immerhin: Mit Kühlproblemen, wie noch vor einer Woche in Bahrain, hat Mercedes in Saudi-Arabien nicht zu kämpfen. "Wir haben das Problem gefunden. Es war ein sehr einfaches Problem", verrät der 26-Jährige. "Es war eine einfache Lösung, aber wir versuchen immer noch herauszufinden, warum das Problem in Bahrain so gravierend war."

Auch deshalb ist Russell für das Rennen zuversichtlich: "Unser Rennspeed sieht stark aus", freut sich der Brite. "Die einzige Herausforderung hier in Dschidda ist, dass es keine einfache Strecke zum Überholen ist. Auch, wenn man die DRS-Zonen hat."

Hinzu kommt die Tatsache, dass sich die Dirty Air in diesem Jahr offenbar stärker auswirkt als noch im Vorjahr. Es wird für die Piloten also schwieriger, hintereinander herzufahren. "Mit dem einfachen Ein-Stopp-Rennen sieht man nicht viel Reifen-Delta zwischen den Fahrern", nennt Russell eine weitere Schwierigkeit.


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"Ich bin zuversichtlich, dass wir schneller als McLaren und Aston [Martin] sein werden. Wir haben einen wirklich guten Speed auf den Geraden, was wir seit zwei Jahren nicht mehr behauptet haben. Aber ich glaube nicht, dass es einfach sein wird, vorwärtszukommen."

Hamilton: "Wir kämpfen nicht um den Sieg"

"Ich denke, morgen geht es einfach darum, cool zu bleiben. Und ich werde versuchen, mich zu vergnügen", schmunzelt Hamilton. "Es ist, wie es ist, aber wir kämpfen nicht um die Spitze oder um den Sieg. Also versuche ich, morgen so viele Punkte wie möglich zu holen."

Ob der Mercedes-Pilot beim Start ein höheres Risiko eingeht, um Positionen gutzumachen? "Ich will keine Teampunkte verlieren. Also werde ich sehen", bleibt Hamilton zurückhaltend. "Aber wenn es eine Lücke gibt, dann werde ich sie nutzen."

Auch Mercedes-Teamchef Wolff hat Hoffnung: "Ich glaube, dass wir ein gutes Rennauto haben, also schauen wir mal, was morgen passieren kann. Es wäre besser gewesen, vorne zu starten, aber es ist wie es ist."

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