Lando Norris: Qualifying könnte 2024 noch wichtiger werden
Im dritten Jahr der Groundeffect-Ära liegen die Teams dichter zusammen - Lando Norris glaubt, dass es "einen größeren Anreiz gibt, im Qualifying gut abzuschneiden"
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris glaubt, dass das Qualifying in dieser Saison deutlich wichtiger wird als im Vorjahr. Weil die Teams im dritten Jahr der Groundeffect-Ära dichter beisammen liegen, ist der Wettbewerb "ein bisschen härter geworden", weiß der McLaren-Pilot. "Je weiter sich die Autos entwickeln, desto anspruchsvoller werden die Rennen", sagt Norris. "Vielleicht gibt es dadurch einen größeren Anreiz, im Qualifying gut abzuschneiden."
Es sei "immer ein Teil des Rennsports, wie sehr man Kompromisse zwischen Quali und Renn-Set-up eingeht", erklärt Norris. "Natürlich versucht man nie, im Qualifying Kompromisse einzugehen. Es kommt selten vor, dass man sagt: 'Okay, wir konzentrieren uns nur auf das Renn-Set-up'. Und wenn man das tut, dann geht es um ein paar sehr kleine Dinge, die sich im Qualifying wahrscheinlich nicht allzu sehr verändern."
Wenn man nur ein paar Hundertstel oder Tausendstel verliert, könne man über derartige Kompromisse nachdenken, so Norris. "Aber es ist selten, dass man ein oder zwei Zehntel verliert, weil man sich auf die eine oder andere Seite konzentriert", verrät der McLaren-Pilot.
Ob das Qualifying in dieser Saison wichtiger ist? "Ja, vielleicht ein bisschen mehr, einfach weil die Rennen, je weiter man sich entwickelt, immer härter werden", vermutet der Brite. "In manchen Rennen wird es anders laufen, aber das ist auf jeden Fall ein guter Punkt."
Überholen schwieriger? "Viel zu früh, um das zu sagen"
Dass es in diesem Jahr wegen der "Dirty Air" wieder schwieriger ist, den Vordermann zu überholen, kann der McLaren-Fahrer allerdings nicht bestätigen. "Ich denke, es ist viel zu früh, um das zu sagen", so Norris. "Ich habe das Gefühl, dass die Leute im Fahrerlager nach einem Rennen zu viele Urteile fällen."
Man müsse erst einige Rennen abwarten, bevor man "Vermutungen darüber anstellen kann, wo die Teams stehen und wie viel schneller sie sind". Außerdem ändern sich die Dinge speziell zu Saisonbeginn noch sehr schnell. "Es ist schwer zu sagen", ist Norris ehrlich.
Aber: "Ich denke, wir haben letzte Woche gesehen, dass unser Tempo im Vergleich zu Mercedes sehr ähnlich ist. Und wenn man ein halbes oder ein Zehntel schneller ist, reicht das bei weitem nicht aus, um zu überholen." Das sei "schon seit Jahren nicht mehr der Fall", so Norris.
Werden Karten bei den nächsten Rennen neu gemischt?
Deshalb vermutet der 24-Jährige, dass die Abstände zu bestimmten Autos, gegen die McLaren antritt, geringer sind als in den Vorjahren. Nur deshalb war es in Bahrain deutlich schwieriger, anständige Zeitgewinne zu erzielen und die Konkurrenz zu überholen.
"Aber nicht unbedingt, weil die Autos schwieriger zu verfolgen sind, sondern weil die Abstände zwischen den Autos kleiner sind als in den Vorjahren", vermutet Norris. "Ich denke, das ist der wichtigste Punkt."
Darüber hinaus lässt sich Bahrain sich nur schwer als Referenz sehen, weil die Teams dort besonders viel Testzeit hatten. Auch deshalb hat Norris für die nächsten Rennen noch Hoffnung, weil "man sich etwas schneller an das Set-up gewöhnen muss und nicht genug Zeit hat, um alles zu maximieren, sodass sich die Reihenfolge vielleicht etwas mehr ändert."