Haas: Startunfall in Bahrain war nicht Hülkenbergs Schuld
Laut Ayao Komatsu konnte Nico Hülkenberg für den Startunfall in Bahrain nichts - Gelungener Auftakt keine Garantie, dass die Reifenprobleme im Griff sind
(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Ayao Komatsu sagt, dass der Startunfall von Nico Hülkenberg in Bahrain nicht die Schuld des Deutschen war. Hülkenberg hatte mit Startplatz zehn die Hoffnungen auf ein gutes Haas-Ergebnis genährt, war aber bereits in Kurve 1 auf Lance Stroll (Aston Martin) aufgefahren, der sich daraufhin gedreht hatte.
Hülkenberg hatte sich an der Box einen neuen Frontflügel abholen müssen und kam so letzten Endes nur auf Position 16 ins Ziel. Eine Strafe hatten die Kommissare für den Schubser nicht ausgesprochen, und wie Komatsu sagt, trifft den Deutschen auch gar keine Schuld. "Es war etwas im Auto, das er nicht erwartet hatte", sagt der Japaner.
Was genau für den Zwischenfall verantwortlich war, verrät er nicht. Nur so viel: "Wir haben am Donnerstag unser Testprogramm, da werden wir herausfinden, warum das Problem aufgetreten ist. Es lag aber nicht an Nico."
Obwohl Haas in Bahrain punktelos geblieben war, war der Auftakt für den Rennstall durchaus positiv. Denn er hat gezeigt, dass der VF-24 nicht chancenlos hinterherfährt und man sein Problem mit dem hohen Reifenverschleiß durchaus verbessert hat.
"Ich würde nicht sagen, dass wir es komplett gelöst haben, aber wir haben es deutlich besser im Griff", betont Komatsu. "Und wir haben ein Auto, das deutlich konstanter ist, das hilft auch. Trotzdem ist unsere Rennpace im Vergleich zum Qualifying noch schwächer, und daran müssen wir arbeiten."
Hülkenberg: "Auto ist berechenbarer"
Genau das sagt auch Nico Hülkenberg: Haas habe beim Aero-Mapping einen deutlich besseren Job gemacht und ein Auto geliefert, das deutlich berechenbarer ist. "Das ermöglicht es uns, auch mehr auf die Reifen zu achten", sagt der Deutsche. "Es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung."
Dass der Haas besser als sein Vorgänger ist, ist laut Hülkenberg auch keine Kunst: "Die Ausgangslage war ja auch ziemlich schlecht."
Trotzdem muss sich das neue Auto erst noch auf anderen Strecken beweisen. In Bahrain hatte man vor dem Saisonstart ausgiebig getestet, sodass Haas sein Auto für die Strecke optimiert hatte.
Positiv ist aber: Bahrain gilt als sehr reifenfordernde Strecke, und dort hat man sich mit Platz zwölf für Kevin Magnussen gut aus der Affäre gezogen. "Die Strecke ist sehr rau, es geht auf die Hinterachse, und die Traktion ist ziemlich schwierig", weiß Komatsu. "Aber es war auch nicht so warm wie in normalen Jahren, und außerdem war es ein Nachtrennen."
Saudi-Arabien nicht so fordernd zu den Reifen
In Saudi-Arabien erwartet das Team an diesem Wochenende eine neue Herausforderung mit schnellen Kurven und viel Abtrieb, wo man zeigen kann, dass man die Reifen wirklich besser im Griff hat.
Trotzdem wird für das Rennen eine Einstoppstrategie erwartet. "In der Hinsicht ist Bahrain härter, und von daher war ich auch glücklich, dass wir die Testfahrten in Bahrain gemacht haben, wo unsere Schwächen mehr zum Vorschein kommen. Es ist besser, wenn du deine Schwächen eher früher als später kennst", so der Teamchef.
Und in der Hinsicht habe Bahrain gezeigt, dass man die Reifen immer noch nicht ordentlich benutzt. "Und wenn wir auf Strecken wie Suzuka mit mehr Medium-Highspeed-Kurven kommen, dann wird das noch einmal eine andere Herausforderung", sagt er. "Von daher denke ich nicht, dass wir alles komplett im Griff haben."
"Aber ich bin zufrieden mit den Fortschritten. Trotzdem müssen wir wirklich fokussiert bleiben und sicherstellen, dass wir es auf verschiedenen Strecken bei verschiedenen Bedingungen im Griff haben."