F1-Training Saudi-Arabien: Strecke "wie Mario-Kart", Bestzeit Verstappen
Das war das erste Freie Training in Dschidda: Vier Fahrer innerhalb von 0,3 Sekunden, ein origineller Funkspruch von Leclerc und Bestzeit für Verstappen
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda die Bestzeit gesichert, und das noch dazu in überzeugender Manier. Überzeugend nicht nur wegen 0,186 Sekunden Vorsprung auf den ersten Red-Bull-Verfolger, Fernando Alonso im Aston Martin, sondern vor allem, weil er dazu in der Lage war, die Bestzeit in seiner fünften Runde auf weichen Reifen zu fahren.
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Max Verstappen hat sich im ersten Freien Training die Bestzeit gesichert Zoom Download
Im ersten schnellen Versuch auf dem Reifensatz blieb Verstappen noch um 0,003 Sekunden hinter George Russell (Mercedes) zurück. Er beklagte sich am Boxenfunk: "Ich spüre ab Kurve 13 ein ungewöhnliches Verhalten des Motors. Das Auto springt viel rum." Doch nach einer Abkühlrunde startete er einen weiteren Angriff, der ihn an Russell vorbei auf Platz 1 katapultieren sollte.
Später schoben sich dann auch noch Alonso und Verstappens Teamkollege Sergio Perez an Russell vorbei. Fünfter wurde Charles Leclerc (Ferrari/+0,371), der sich einmal tierisch über diverse Plastiktüten ärgerte, die er mit den Seitenkästen aufsammelte: "Die Strecke ist ja wie Mario-Kart!" Und Sechster Carlos Sainz (+0,505) im zweiten Ferrari.
Dahinter folgten Lando Norris (McLaren/+0,572), Lewis Hamilton (Mercedes/+0,577) und Lance Stroll (Aston Martin/+0,921) auf den Positionen 7 bis 9. Stroll touchierte einmal in einer Linkskurve innen die Mauer, verlor dabei seine Radkappe - und hatte dabei laut ORF-Experte Alexander Wurz "Glück, dass ihm die Spurstange gehalten hat".
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So schätzt Alexander Wurz das Kräfteverhältnis ein
Bemerkenswert: Auch im vierten Freien Training der Formel-1-Saison 2024 gab es keinen nennenswerten Abflug oder Dreher, und auch keine gelben Flaggen. Die Top 8 lagen innerhalb von gut einer halben Sekunde. Das lässt hoffen, dass es ein spannendes Rennwochenende werden könnte.
Für Wurz steht fest: "Red Bull gibt den Ton an." Allerdings sieht er durchaus Hoffnung auf engere Abstände als in Bahrain, denn: "Es gibt hier offensichtlich kein großes Reifenthema. Das ist die Stärke des Red Bull. Wenn sie diese Stärke nicht brauchen, könnten die Konkurrenten näher dran sein. Es sollte daher im Longrun knapper werden zwischen den Teams."
Das Haas-Team rund um Nico Hülkenberg landete abgeschlagen auf den letzten beiden Plätzen. Hülkenberg wurde 19., 0,280 Sekunden hinter Guanyu Zhou (Sauber) auf P18, aber immerhin 0,166 Sekunden vor Kevin Magnussen. Gut möglich allerdings, dass Haas wie schon zuletzt in Bahrain den Fokus zunächst auf Runs mit etwas mehr Benzin gelegt hat.
Mehrere Fahrer melden Probleme mit "Bouncing"
Bei Höchstgeschwindigkeiten von 340 km/h, gemessen vor der letzten Kurve, klagten übrigens mehrere Fahrer über eine Rückkehr des "Bouncing". Esteban Ocon (13./Alpine/+1,286) war der Erste, der sich deswegen am Boxenfunk meldete. Etwas später funkte dann auch Hamilton: "Ihr müsst das Bouncing hinten in den Griff kriegen, Kumpel!"
Das könnte einige Teams zwingen, bei den Set-ups, die sie aus dem Simulator mitgebracht haben, nachzuarbeiten. Denn die Autos sollen so tief wie möglich liegen, um aerodynamisch optimal zu funktionieren - liegen sie aber zu tief, tritt bei besonders hohen Geschwindigkeiten "Bouncing" auf, was wiederum kontraproduktiv für den Speed ist.
Warum waren die Racing Bulls diesmal so weit hinten?
Daniel Ricciardo, im ersten Training in Bahrain noch Erster, landete diesmal auf Platz 12. Yuki Tsunoda wurde 16. Für die Racing Bulls erscheint es daher schwierig, jetzt schon eine Prognose für Startaufstellung und Rennen abzugeben. "Wir können morgen Zehnter, Elfter oder 18. sein", sagt CEO Peter Bayer im Interview mit Sky.
"Wir haben uns für eine andere Strategie entschieden. Die Set-up-Einstellungen erfolgen heute Abend, weil wir auch sehen wollen, wie sich das Wetter verändert, wie sich die Temperatur verändert. Deswegen sind wir jetzt mit den harten und mittleren Reifen gefahren, und heute Abend werden wir dann erst die weichen Reifen testen", erklärt er.
Wo kann man Qualifying und Rennen live sehen?
Achtung, Formel-1-Fans: Der Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda findet nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern schon am Samstag statt. Am Sonntag beginnt im Islam der Fastenmonat Ramadan, weshalb der Zeitplan ähnlich wie schon beim Saisonauftakt in Bahrain um einen Tag vorverlegt wurde.
Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) finden an den Rennwochenenden jeden Abend Liveshows mit Kevin Scheuren & Chefredakteur Christian Nimmervoll statt. Die F1-Show am Donnerstag, mit einer ausführlichen Longrun-Datenanalyse powered by PACETEQ und präsentiert von Kevin Hermann, beginnt um 22:00 Uhr deutscher Zeit.
(ANZEIGE) Wer Qualifying und Rennen in Deutschland live sehen möchte, der kann auf die exklusive Berichterstattung von Sky zugreifen, übrigens auch kurzentschlossen über den Streamingdienst WOW. Sky zeigt Vorberichte zum Qualifying am Freitag ab 17:30 Uhr und das Qualifying selbst ab 18:00 Uhr. Vorberichte zum Rennen gibt's am Samstag ab 16:30, Start zum Rennen in Dschidda ist um 18:00 Uhr. (Hier geht's zur kompletten Formel-1-TV-Übersicht für Deutschland, Österreich und die Schweiz!)