• 07. März 2024 · 19:11 Uhr

Alonso P1 in Saudi-Arabien, aber: Bei den Longruns sieht's ganz anders aus!

Überraschung im zweiten Freien Training in Dschidda: Fernando Alonso stellt den Aston Martin auf Platz 1, Favorit auf den Sieg bleibt aber Max Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Bestzeit von Max Verstappen (Red Bull) im ersten Freien Training fuhr im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Saudi-Arabien 2024 Fernando Alonso (Aston Martin) an die Spitze. Alonso wurde bei seinem schnellsten Versuch in 1:28.827 Minuten gestoppt und verwies George Russell (Mercedes/+0,230) und Verstappen (+0,331) auf die Plätze.

Foto zur News: Alonso P1 in Saudi-Arabien, aber: Bei den Longruns sieht's ganz anders aus!

Fernando Alonso sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Dschidda Zoom Download

Dabei hatte die Flutlichtsession für Russell nicht nach Wunsch begonnen. Während seines ersten Runs funkte er noch: "Das Auto ist bei Highspeed so instabil. So, so instabil bei Highspeed." Doch auch die Konkurrenz hatte mit dem Handling zu kämpfen. Sergio Perez etwa, am Ende Fünfter, meldete einmal: "Das Bouncing ist Horror in Kurve 10 und 11."

Auf den ersten vier Plätzen der Zeitentabelle landeten letztendlich vier verschiedene Teams. Charles Leclerc wurde mit 0,353 Sekunden Rückstand Vierter; gefolgt von Perez, Lance Stroll im zweiten Aston Martin (+0,509), Carlos Sainz im zweiten Ferrari (+0,628) und Lewis Hamilton im zweiten Mercedes (+0,677).

Überraschend: Mit Pierre Gasly (9./+0,701) schaffte sogar ein Alpine den Sprung in die Top 10. Das französische Team war beim Saisonauftakt in Bahrain noch schwer geprügelt worden. Zehnter wurde Oscar Piastri (McLaren/+0,767). Und Nico Hülkenberg (Haas/+1,250), mit 334 km/h Schnellster in Sachen Höchstgeschwindigkeit, belegte Platz 18.

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Ergebnis, 2. Freies Training


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Aber zählen am Freitag nicht eigentlich die Longruns?

Doch das Ergebnis spricht gerade im zweiten Freien Training, in dem für die meisten Teams die Rennvorbereitungen im Mittelpunkt stehen, nur die halbe Wahrheit. Viel wichtiger sind die Longruns mit viel Benzin an Bord, die üblicherweise in der zweiten Hälfte der Session absolviert werden.

Und da war Verstappen, wie schon in Bahrain, eine Klasse für sich. Bei seinem Longrun auf den gelben Reifen konnte er als einziger Fahrer im gesamten Feld niedrige 1:34er-Zeiten halten. Die besten Verfolger, Perez, Leclerc und die beiden Mercedes, verloren im Schnitt fast eine halbe Sekunde auf den Vorjahressieger.

Alonso, Schnellster auf der Einzelrunde, konnte im Longrun überhaupt nicht mit der Spitze mithalten. Bei ihm brachen vor allem gegen Ende des Stints die Reifen ein, sodass ihm im Schnitt fast eine Sekunde pro Runde auf die Besten fehlte.

Für Sky-Experte Ralf Schumacher steht fest: "Verstappen ist vorn, und dahinter ist es eng." Erster Verfolger "könnte der Ferrari sein, könnte der Aston Martin sein, oder auch George Russell". Im Qualifying werde "Ferrari hier auf jeden Fall wieder dran sein. Da ist der Reifennachteil nicht ganz so groß. Da wird's enger."

Warum gab's eine Untersuchung gegen Hamilton?

Gleich zu Beginn der Session war Hamilton auf einer langsamen Runde, als von hinten Logan Sargeant (Williams) ankam. Hamilton fuhr mitten auf der Strecke durch Kurve 10, Sargeant musste ausweichen, und das noch dazu in einer Highspeed-Passage.

"Kumpel, komm schon, das ist zu gefährlich!", fluchte der Amerikaner am Boxenfunk. Hamilton verteidigte sich: "Ich habe nicht realisiert, dass da jemand hinter mir ist. Ich musste selbst Sainz ausweichen, und dann war da plötzlich ein Williams hinter mir." Und Sainz meinte: "Was Hamilton da gemacht hat, war super gefährlich. Er ist einfach in der Mitte geblieben."

Die Rennleitung notierte den Zwischenfall als Behinderung und kündigte eine Untersuchung für nach Ende der Session an. Für Ralf Schumacher "war keine Absicht dahinter". Daher kann er sich eine Strafe "nicht vorstellen. Ich glaube, das wird eine Ermahnung geben."

Schumacher sollte Recht behalten: Die Rennleitung verwarnte den Fahrer (Hamilton), sprach aber für das Team eine Geldstrafe über 15.000 Euro aus.

In der Urteilsbegründung heißt es, Mercedes habe "seinen Fahrer nicht gewarnt, dass Wagen 2 in einer schnellen Runde ankam. Das war ein schwerwiegender Fehler des Teams, insbesondere angesichts der Geschwindigkeiten auf dieser Strecke und der Kurve 11, die am Ende einer Reihe von Hochgeschwindigkeitskurven liegt, in denen die Sicht beeinträchtigt ist."

"Das war keine ungefährliche Stelle", nickt Schumacher. "Gerade auf solchen Strecken muss man in der Fahrerbesprechung Zonen ausmachen, wo man langsamer fährt. Die Disziplin muss man hier haben, sonst wird das immer Diskussionen gehen."

Es blieb übrigens nicht die einzige brenzlige Situation beim Aufeinandertreffen schneller und langsamer Autos auf der Strecke. Alonso schimpfte über "ein Chaos", Russell ärgerte sich über "fucking Tsunoda". Und Sainz über einen McLaren: "Unglaublich, der Kerl!"

Seitens der Rennleitung wurden aber keine anderen als der Hamilton-Sargeant-Zwischenfall notiert.

Warum begann die Session später als geplant?

Eigentlich hätte es um 20:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr deutsche Zeit) losgehen sollen. Doch wegen eines losen Kanaldeckels in der Boxengasse verzögerte sich der Trainingsbeginn um zehn Minuten. Da wurden Erinnerungen an die Wintertests in Bahrain wach, wo es auch Probleme mit Kanaldeckeln gegeben hatte. Dort allerdings auf der Strecke und nicht in der Boxengasse.

Da die Session erst um 20:10 Uhr offiziell gestartet wurde, wurde trotzdem die volle Stunde gefahren. Wäre sie bereits gestartet gewesen, hätte die Zeit bei einer Unterbrechung durch eine rote Flagge weitergezählt.

Wo kann man Qualifying und Rennen live sehen?

Achtung, Formel-1-Fans: Der Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda findet nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern schon am Samstag statt. Am Sonntag beginnt im Islam der Fastenmonat Ramadan, weshalb der Zeitplan ähnlich wie schon beim Saisonauftakt in Bahrain um einen Tag vorverlegt wurde.


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Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) finden an den Rennwochenenden jeden Abend Liveshows mit Kevin Scheuren & Chefredakteur Christian Nimmervoll statt. Die F1-Show am Donnerstag, mit einer ausführlichen Longrun-Datenanalyse powered by PACETEQ und präsentiert von Kevin Hermann, beginnt um 22:00 Uhr deutscher Zeit.

(ANZEIGE) Wer Qualifying und Rennen in Deutschland live sehen möchte, der kann auf die exklusive Berichterstattung von Sky zugreifen, übrigens auch kurzentschlossen über den Streamingdienst WOW. Sky zeigt Vorberichte zum Qualifying am Freitag ab 17:30 Uhr und das Qualifying selbst ab 18:00 Uhr. Vorberichte zum Rennen gibt's am Samstag ab 16:30, Start zum Rennen in Dschidda ist um 18:00 Uhr. (Hier geht's zur kompletten Formel-1-TV-Übersicht für Deutschland, Österreich und die Schweiz!)

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