• 02. März 2024 · 08:36 Uhr

"Schwierige Situation": Alpine ganz hinten angekommen

Alpine belegt beim Grand Prix in Bahrain geschlossen die letzte Startreihe: Doch es gibt auch Punkte, die Anlass zur Hoffnung geben, denn der Abstand ist nicht groß

(Motorsport-Total.com) - Alpine ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Was sich nach den Testfahrten bereits angedeutet hatte, ist im Qualifying in Bahrain Realität geworden: Der französische Rennstall ist Letzter - und das gleich doppelt. Esteban Ocon (19.) und Pierre Gasly (20.) belegen beim Saisonstart in Sachir geschlossen die letzte Startreihe.

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Alpines Befürchtungen haben sich bewahrheitet Zoom Download

"Nach den Testfahrten hatte es bereits Anzeichen gegeben, aber wir waren uns natürlich nicht sicher", sagt Ocon. "Doch die Realität heute ist, dass das der Fall ist. Wir sind ganz hinten, uns fehlt Pace. Das ist eine schwierige Situation für uns alle."

"Es ist keine Überraschung, dass uns Performance fehlt", meint auch Gasly. "Wir müssen jetzt erst einmal das Beste aus dem machen, was wir haben." Doch der Franzose betont auch: "Es ist ganz klar, dass wir Verbesserungen erzielen werden."

Alpine war am Freitag im Grunde der einzige Ausreißer, vergleicht man das Ergebnis mit dem Ranking der Vorsaison. Alle Teams sind ungefähr dort geblieben, wo sie waren - nur Alpine ist komplett nach hinten gefallen. Wobei Gasly auch im Vorjahr schon den 20. Startplatz in Bahrain belegt hatte. Ocon war dafür 2023 in den Top 10 zu finden gewesen.

Doch während die Konkurrenten alle gemeinsam einen Schritt nach vorne gemacht haben, ging es für die Franzosen zurück. Sie hatten vor dieser Saison einen kompletten Konzeptwechsel vorgenommen, bei dem man Rückschläge einkalkuliert hatte.

"Wir müssen geduldig sein", mahnt Gasly. "Es ist erst das erste Qualifying, und wir wissen, dass das Auto noch nicht das Potenzial liefert, das wir im Auto vermuten."

Auto fährt sich zumindest ganz gut

Denn noch soll das Auto einige Schwächen besitzen. Immer wieder wird vor allem das Gewicht angesprochen. Der A524 ist zu schwer, darauf lässt auch die fast komplett schwarze Lackierung hindeuten, die Gewicht sparen soll. Stimmen sprechen von zehn bis elf Kilogramm, die der Bolide zu schwer sein soll. Doch Gasly winkt ab: "So viel ist es nicht."

"Aber wir wissen, dass wir in vielen Bereichen etwas finden müssen, nicht nur etwas in einem bestimmten Bereich. Aber wir müssen geduldig sein."

Doch es gibt auch Positives, was Alpine hoffen lässt: "Man könnte erwarten, dass es furchtbar zu fahren wäre, aber das ist es nicht", sagt Ocon. "Mit den Entscheidungen, die wir getroffen haben, war es okay zu fahren."

Im Training war das noch anders, dort habe man aber auch einige Dinge ausprobiert. "Und ich glaube, dass das die wahre Fahrbarkeit des Autos nicht widergespiegelt hat", meint er. "Gestern war echt schlecht, aber heute war es besser."

Die Abstände sind gering

Zudem zeigen die Abstände, dass Alpine nicht völlig fernab vom Schuss ist. Trotz des vorletzten Platzes trennten Ocon weniger als neun Zehntelsekunden von der Spitze. Gasly hatte zwar knapp mehr als eine Sekunde Rückstand, doch er sagt, dass er seine Outlap nicht gut gemanagt hatte und in den Verkehr geraten war.

Aufgrund der Anti-Bummel-Regeln in der Formel 1 fahren die Piloten jetzt schon in der Boxengasse sehr langsam und reihen sich dort auf, um auf die Outlap zu gehen. "Wir waren das letzte Auto auf der Strecke", hadert Gasly. Das heißt: Ihm ging die Zeit aus, um noch rechtzeitig über den Zielstrich zu fahren und seine Runde zu beginnen, sodass er Vollgas geben musste.


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"Ich habe das Gefühl, dass wir potenziell eine Chance auf Q2 gehabt hätten", ärgert sich der Franzose, dem drei Zehntelsekunden auf den Einzug in das zweite Segment gefehlt haben.

Alpine ist also dran. Aber - und das muss auch gesagt werden - Alpine hatte zwei frische Sätze Reifen in Q1 verwendet, viele andere nicht. Das macht den Abstand potenziell wieder etwas größer.

Ocon versucht es mit Motivation

Doch Ocon sagt: "Jedes kleine Detail zählt, und wenn wir alle gemeinsam Gas geben, dann werden wir ein paar Zehntel herausholen. Und ein paar Zehntel hätten uns heute schon vor zwei Teams und nah an Q2 bringen können."

"Alles macht einen Unterschied, bis zum Ende. Und nur weil wir jetzt hier sind, heißt das nicht, dass es in fünf oder sechs Rennen noch genauso sein wird", betont der Franzose.

Er versucht die Motivation aufrecht zu halten. Schon am Funk baute er sein Team auf: "Es ist erst das erste Rennen. Wir machen weiter, und morgen ist auch noch ein Rennen. Ich glaube an euch."

"Ja, das ist superwichtig", meint Ocon darauf angesprochen. "Wir sind nicht gerne in dieser Situation, niemand ist gerne ganz hinten. Aber es ist wichtig, vereint zu sein und den Kopf oben zu halten."

"Noch vor einigen Jahren hat dieses Team ein Siegerauto gebaut. Diese Ideen kamen aus den gleichen Orten wie heute, nämlich Viry und Enstone. Man kann diese Dinge also wiederholen, und ich vertraue dem Team, dass es einen Schritt nach vorne machen wird", so der Franzose.

"Natürlich ist die Realität, dass uns Pace fehlt, vor allem auf eine Runde, aber wir werden morgen sehen, wo wir in Sachen Longruns stehen, da könnten wir näher dran sein", hofft er. "Wir sollten ein sauberes Rennen haben und dann für nächste Woche pushen und Ideen finden, um das Auto weiter zu optimieren."

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