Australien teilt mit: Fans dürfen nach Rennende nicht auf die Strecke
Der Fansturm auf die Strecke im Albert Park gehört vorerst der Vergangenheit an: Nach Problemen im Vorjahr werden Fans 2024 in Melbourne verbannt
(Motorsport-Total.com) - Fans in Australien dürfen nach dem Formel-1-Rennen in Melbourne nicht mehr die Strecke stürmen, darüber haben die Organisatoren am Donnerstag informiert. Hintergrund sind Vorkommnisse am Rennende des Grand Prix 2023, als die Menschenmasse zu einigen Problemen geführt hatte.
Nach dem chaotischen Rennen im Albert Park in der vergangenen Saison, bei dem vier Mal die rote Flagge geschwenkt wurde, wurden die Organisatoren des Rennens für schuldig befunden, gegen die Sicherheitsbestimmungen der FIA verstoßen zu haben, als Fans die Strecke betraten, während die Autos noch fuhren.
Abgesehen von den offensichtlichen Sicherheitsrisiken, von einem fahrenden Auto angefahren zu werden, konnten die Fans auch den gestrandeten Haas von Nico Hülkenberg erreichen.
Das Auto des Deutschen, der die Ziellinie als Siebter überfahren hatte, war am Ausgang von Kurve 2 stehen geblieben und hatte seine rote Warnleuchte aktiviert - ein Zeichen dafür, dass es sich in einem unsicheren Zustand befand, in dem es zu einer elektrischen Entladung kommen konnte.
Die Organisatoren wurden aufgefordert, einen Plan zur Behebung des Problems auszuarbeiten, nachdem die Rennkommissare festgestellt hatten, dass "die für die Veranstaltung vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen und Protokolle nicht eingehalten wurden, was zu einer unsicheren Umgebung für Zuschauer, Fahrer und Rennleiter führte".
Es war nicht das erste Mal, dass Fans auf diese Weise auf die Rennstrecke in Melbourne gelangten. Ähnliche Probleme gab es bereits bei der Veranstaltung 2017, sodass die Situation vom Motorsport-Weltrat der FIA untersucht werden sollte.
Doch die Angelegenheit zwischen den Organisatoren und der FIA konnte noch nicht abgeschlossen werden, weswegen beschlossen wurde, den Fans nach dem diesjährigen Grand Prix den Zugang zur Rennstrecke komplett zu verwehren.
Damit geht eine lange Tradition zu Ende, bei der die Fans in Melbourne rechtzeitig an die Strecke strömten, um die Podiumsfeiern mitzuerleben.
In der Erklärung der Australian Grand Prix Corporation heißt es, dass die Fans in diesem Jahr überhaupt nicht auf die Strecke gelassen werden, es aber noch keine Entscheidung gebe, ob sich das langfristig ändern könnte.
"Die Australian Grand Prix Corporation weist darauf hin, dass es nach dem Formel 1 Rolex Australian Grand Prix 2024 aufgrund der laufenden FIA-Untersuchung zum vorzeitigen Streckenausfall am Ende des Rennens 2023 keinen Zugang zur Strecke für Fans geben wird."
"Entscheidungen über den Zugang der Fans zur Strecke nach zukünftigen Rennen werden zu einem späteren Zeitpunkt getroffen", so die Mitteilung.
Die Probleme in Australien im vergangenen Jahr waren kein Einzelfall: In Brasilien kam es zu einer ähnlichen Situation, als Fans in Kurve 1 auf die Strecke drängten, während die Autos die Zielflagge sahen. Auch dort wurden die Rennveranstalter aufgefordert, vor dem diesjährigen Rennen einen Aktionsplan vorzulegen, der die FIA zufrieden stellt.
In Baku wurden Fotografen zu früh in die Boxengasse gelassen, sodass sie in den Weg von Esteban Ocon liefen, der in der letzten Runde noch einen Boxenstopp absolvieren wollte.