• 29. November 2023 · 07:52 Uhr

Letztes Rennen als Alfa Romeo: "Haben nicht alle Ziele erreicht"

Der Name Alfa Romeo hat sich beim Formel-1-Wochenende in Abu Dhabi zunächst aus der Formel 1 verabschiedet: Abu Dhabi "bezeichnend für komplette Saison"

(Motorsport-Total.com) - Zwar bleibt für die Formel-1-Saison 2024 in Sachen Fahrpersonal stand jetzt alles beim Alten - die Entscheidung bei Williams zu Logan Sargeant steht noch aus -, doch dafür werden gleich zwei Teams ihre Teamnamen ändern. AlphaTauri möchte sich umbenennen und auch beim Alfa-Romeo-Team wird es zu einer Änderung kommen, nachdem der Vertrag mit dem gleichnamigen Titelsponsor zum Saisonende ausläuft.

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Guanyu Zhou und Valtteri Bottas beim Rennen in Abu Dhabi Zoom Download

Besonders das Team aus dem Schweizer Hinwil befindet sich in einer Phase des Umbruchs, nachdem Audi verkündet hat, das Team zu übernehmen und für 2026 als Werksteam in die Formel 1 einsteigen zu wollen. Folgerichtig wurde der bestehende Vertrag mit Alfa Romeo nicht verlängert. Wie das Team in den Übergangsjahren 2025 und 2026 heißen soll, steht noch nicht fest. In der Vergangenheit hieß man jedoch für lange Zeit einfach nur "Sauber".

"Das Wichtigste, was wir nach einer so langen und harten Saison sagen können, ist, Alfa Romeo für sechs erfolgreiche gemeinsame Saisons zu danken", so Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi nach dem Rennen in Abu Dhabi.

"Natürlich haben wir nicht alle Ziele erreicht, die wir uns gesetzt hatten, aber heute wollen wir einem Partner Tribut zollen, der maßgeblich zum Wachstum unseres Teams beigetragen hat, der 2017 zu uns kam, als nur wenige Vertrauen in unsere Zukunft hatten."

Wie Alfa Romeo zurück in die Formel 1 kam

Die Rückkehr von Alfa Romeo in die Formel 1 als Partner von Sauber wurde Ende der Saison 2017 verkündet und maßgeblich von Ex-Ferrari-Boss Sergio Marchionne angetrieben, denn: "Alfa Romeo könnte zu einer tollen Brutstätte für junge italienische Fahrer werden", sagte der ehemalige FIAT-Chef Marchionne noch 2016.


Alfa Romeo/Sauber-Präsentation

Mit Charles Leclerc erhielt gleich in der ersten Alfa-Romeo-Saison 2018 zwar kein Italiener, doch dafür der beste Ferrari-Junior ein Cockpit im Team, neben Marcus Ericsson. Als Leclerc den Sprung nur ein Jahr später zu Ferrari schaffte, bekam der italienische Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi die Chance und bestritt von 2019 bis 2021 drei Saisons beim Team aus Hinwil. Der Tod von Marchionne im Jahr 2018 hat jedoch dafür gesorgt, dass der Einfluss von Alfa Romeo auf Sauber stetig schwinden sollte.

Bravi fügt hinzu: "Dass wir nun mit Zuversicht und einem starken Fundament in die Zukunft blicken können, verdanken wir auch Alfa Romeo und den Menschen in ihrem Unternehmen, die uns als Team unterstützt haben. Der erste Gedanke gilt Sergio Marchionne und, heute, Jean Philippe Imparato und seinem gesamten Team."

Keine Punkte und keine Pace in Abu Dhabi: "Spiegelt Saison wider"

Ein Abschiedsgeschenk in Form von Punkten in Abu Dhabi blieb jedoch aus, da der Alfa Romeo C43 wie schon so häufig in der Saison 2023 die Pace im Rennen nicht hatte. Mit Valtteri Bottas setzte man zudem auf eine Einstoppstrategie Hard-Medium, die sich als viel zu langsam entpuppte. Somit blieb es am Ende bei Platz neun in der Konstrukteurswertung mit 16 Punkten.

"Das heutige Rennen spiegelt unsere Saison in vollem Umfang wider", so Bravi. "Am Ende entspricht die Position in der Konstrukteurswertung dem Tempo, das wir zeigen konnten. Wir müssen den Kopf nicht hängen lassen, denn wir wissen, dass wir hart arbeiten müssen und die Lektionen, die wir gelernt haben, nutzen müssen, um uns zu verbessern."

"Die wichtigste ist, dass wir jeden Tag als Team arbeiten und Vertrauen in unsere Leute und in unsere Arbeit haben müssen, aber auch wissen, dass uns niemand etwas schenken wird. Das ist wichtig: Heute Abend endet eine Saison, aber morgen beginnt eine neue. Bei den Tests in der nächsten Woche müssen wir so viele Daten wie möglich sammeln, um unsere Probleme zu beheben."

"Ich möchte mich bei allen, die hier und in Hinwil arbeiten, für ihre harte Arbeit in dieser Saison bedanken, und bei unseren Partnern bei Ferrari für ihre Unterstützung während des ganzen Jahres. Das Rennen war sehr hart. Wir haben gesehen, dass die Pace nicht ausreichte, um in die Punkte zu fahren: So ist es gelaufen, aber da wir uns von unseren Fans verabschieden, wollen wir sie wissen lassen, dass wir wirklich hart arbeiten werden, um stärker zurückzukommen."

Bottas: Wir hatten über komplette Saison nie genug Pace

Valtteri Bottas, der mit zehn Zählern den Großteil der Punkteausbeute für Alfa Romeo im Jahr 2023 sammeln konnte und die Saison in Abu Dhabi mit dem vorletzten Platz 10 abschloss, stimmt zu: "Leider hatten wir heute Abend [in Abu Dhabi] einfach nicht genug Pace. Wir haben zwei verschiedene Strategien an den Autos ausprobiert, und ich habe mich für einen Stopp entschieden, aber die Reifen begannen schließlich zu verschleißen und wir konnten einfach nicht die Fortschritte machen, die wir brauchten."


Tost tobt: "Zu blöd, eine richtige Strategie zu wählen!" | Datenanalyse GP Abu Dhabi 2023

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Yuki Tsunoda war einer der Fahrer des Rennens, doch seine Einstoppstrategie war eine Fehlentscheidung. Weitere Formel-1-Videos

"Letztendlich war das die Geschichte dieser Saison - wir hatten nie genug Pace, um eine anständige Herausforderung zu bieten und konstant in die Punkte zu fahren. Es war definitiv eine lange Saison für uns alle, sowohl an der Strecke als auch zu Hause in Hinwil, und ich bin froh, dass ich jetzt eine Auszeit von der Rennstrecke nehmen kann, um mich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln."

"Ich möchte allen danken, die die ganze Zeit hart gearbeitet haben - der Crew hier an der Strecke, unserem Heimteam in der Schweiz und Ferrari - für alles, was sie getan haben. Ich möchte auch Alfa Romeo für diese Jahre danken und wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft: Ich bin stolz darauf, Teil ihrer Geschichte gewesen zu sein, aber jetzt richtet sich der Fokus auf 2024: Das Konzept des nächstjährigen Autos ist, soweit ich es gesehen habe, ist interessant und wir werden den ganzen Winter über hart arbeiten, um in der nächsten Saison stärker zurückzukommen."

Zhou: Müssen 2024 mehr tun

Sein Teamkollege Guanyu Zhou setzte zwar auf die schnellere Zweistoppstrategie, doch auch der Chinese hatte den Daten zu Urteilen Probleme mit dem Reifenverschleiß. Schaut man sich die Zahlen an, so verlor Alfa Romeo etwas mehr als eine Zehntel pro Runde nur am Reifenverschleiß, womit man das schlechteste Team in dieser Kategorie war, sogar hinter Haas.

"Nicht das beste Ergebnis zum Abschluss der Saison, aber zumindest sind wir da rausgegangen und haben alles versucht, was wir konnten", versucht Zhou das Positive zu finden. "Ich bin von unserer heutigen Pace nicht übermäßig überrascht, denn das Gefühl für das Auto und die Pace stimmten mit dem Qualifying überein."

"Wir hatten bei diesen Bedingungen einfach nicht genug Pace. Es ist das Ende einer langen und harten Saison: Wir schließen mit einigen guten Erinnerungen, wie dem Sonntag in Doha oder dem Qualifying in Budapest, aber auch mit dem Wissen, dass wir für 2024 mehr tun müssen."

"Ich möchte Alfa Romeo für alles danken, was sie für uns getan haben, und für die zwei Jahre, die ich mit ihnen verbracht habe: Es ist eine so legendäre Marke und ich wünsche ihnen alles Gute. Wir wissen, dass das nächste Jahr ein Neuanfang sein wird: Das Team in Hinwil arbeitet hart, unser Auto wird komplett neu sein und ich freue mich darauf, es auszuprobieren."

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