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Runde nicht beeinflusst: Darum darf Oscar Piastri Startplatz drei behalten
Oscar Piastri fährt im Qualifying in Abu Dhabi nach einer "schwierigen Session" noch auf Startplatz drei und darf diesen trotz einer Untersuchung auch behalten
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Japan vor zwei Monaten schaffte es McLaren-Pilot Oscar Piastri beim Saisonfinale in Abu Dhabi im Qualifying wieder in die Top 3. Doch der Australier musste wegen einer Untersuchung zunächst um seinen Startplatz zittern.
© Motorsport Images
Oscar Piastri darf vom dritten Startplatz ins letzte Saisonrennen 2023 gehen Zoom Download
Weil er im Qualifying Pierre Gasly im Weg gestanden hatte, drohte ihm eine Rückversetzung in der Startaufstellung. Doch die Rennkommissare kamen zu dem Schluss, dass Piastri Gaslys Runde nicht nachhaltig beeinflusst hatte, weshalb es keine Strafe gab.
"Ich glaube, er hat noch einen kleinen Jetlag aus Vegas", grinst Gasly selbst, als er auf die Szene angesprochen wird. "Ich denke, er hat einfach geschlafen", sagt er und erklärt: "Als ich ankam, wusste ich nicht wirklich, ob er nach rechts oder links fährt."
"Aber das ist nicht weiter schlimm, und ich habe ein gutes Qualifying hingelegt, also wird er hoffentlich nicht bestraft", so der Franzose. Und in der Tat sprachen die Stewards Piastri frei. In ihrer Begründung des Urteils heißt es wörtlich:
"Die Telemetrie von Wagen 10 [Gasly] zeigte, dass er zu 100 Prozent auf dem Gas stand, als sich Wagen 10 näherte und Wagen 81 [Piastri] überholte. Der Fahrer von Wagen 10 gab an, er habe einen kleinen Richtungswechsel vornehmen müssen, der aber seine Runde nicht beeinträchtigte."
"Der Fahrer von Wagen 10 gab an, dass er nicht von Wagen 81 beeinflusst wurde, und die Daten zeigten, dass er an diesem Punkt seine schnellste Minisektorzeit erzielte", heißt es weiter. So darf Piastri das letzte Saisonrennen 2023 von Startplatz drei aus aufnehmen.
Piastri: McLaren "sehr schnell an diesem Wochenende"
Auch von dem Gasly-Zwischenfall abgesehen sei es eine "schwierige Session" gewesen, berichtet der Australier selbst und erklärt: "Es ist an diesem Wochenende extrem eng." Und ihm selbst sei eigentlich kein sauberes Qualifying gelungen, gesteht er.
"Die Pace war da", betont er, doch er habe "einfach viele Fehler" gemacht. So beendete er Q1 und Q2 zunächst nur auf den Positionen zwölf und zehn. Im zweiten Segment des Qualifyings schaffte der McLaren-Pilot den Cut gerade einmal um 0,081 Sekunden.
"Die Pace in allen Kurven ohne Fehler war das ganze Wochenende über gut. Nur wenn ich einen Fehler gemacht habe, war es kein kleiner, sondern fast ein Fehler, der eine Runde beendet hat", erklärt er und betont: "Das Auto ist sehr schnell an diesem Wochenende."
Das zeigte sich im Qualifying aber erst in Q3 so richtig. Er sei zwar auch im Training schon schnell gewesen, habe aber "einige große Fehler in jeder Runde" gehabt und vor dem Qualifying am ganzen Wochenende keine einzige "saubere Runde" hinbekommen, betont Piastri.
So habe er sich das Leben selbst schwer gemacht, und auch Q1 sei zunächst nicht gut gewesen. In Q2 lief es dann zumindest etwas besser, aber erst Q3 sei dann "ziemlich gut" gewesen. Da fuhr er eine 1:23.782, womit er rund eine halbe Sekunde schneller als zuvor in Q2 war.
Rennpace ein großes Fragezeichen für Piastri
Letztendlich sei es mit P3 ein "guter Turnaround nach Vegas für uns" gewesen, so Piastri. Denn dort hatte McLaren noch beide Autos in Q1 verloren. "Wir wussten, dass das Wochenende in Las Vegas ein bisschen schwierig für uns werden würde", erklärt er.
Zwar habe das Ergebnis dann auch besonders schlimm ausgesehen, weil man im Qualifying auch noch zusätzliche Fehler gemacht habe. "Aber wir wussten, dass es hier viel besser sein würde", betont Piastri. Der McLaren gehe in Abu Dhabi "definitiv" besser.
"Wir waren das ganze Wochenende über schnell in Sektor eins. Das scheint hier einfach unsere Lieblingsstelle zu sein", verrät er und erklärt, dass wie immer die schnellen und mittelschnellen Kurven am besten zum Auto passen, die langsamen Abschnitte eher weniger.
Generell sei das Wochenende aber für viele Teams ein Auf und Ab gewesen. Er erinnert: "Russell hat in allen Trainings extrem schnell ausgesehen, und Max hat gesagt, dass er ein bisschen zu kämpfen hat. Es ist also ein bisschen schwierig, herauszufinden, wo jeder tatsächlich steht."
Denn nachdem Russell in FT3 noch die Bestzeit gesetzt hatte, wurde er im Qualifying "nur" Vierter, während Verstappen nach P6 im Training noch die Pole holte. Und auch im Hinblick auf das Rennen am Sonntag hat Piastri "keine Ahnung", wie sich das Kräfteverhältnis darstellen wird.
"Ich glaube, das Maximum, was jemand an diesem Wochenende [in den Trainings] geschafft hat, sind wahrscheinlich fünf Runden am Stück", so Piastri. Deswegen sei die Rennpace für alle aktuell noch ein ziemliches Rätsel.