Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Auf neuen Reifen eine Sekunde schneller: Wo kam Leclercs Pace her?
Charles Leclerc konnte sich mit dem letzten Schuss in Q3 noch auf Startplatz zwei schieben, was für den Ferrari-Piloten eine positive Überraschung war
(Motorsport-Total.com) - An Charles Leclerc in der ersten Startreihe könnte man sich mittlerweile gewöhnen, schließlich steht der Ferrari-Pilot beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi 2023 (hier live im Ticker verfolgen) bereits zum fünften Mal in Folge auf einem der ersten beiden Startplätze. Angesichts des bisherigen Wochenendverlaufs ist der zweite Startplatz für ihn aber eine "kleine Überraschung", wie er sagt.
Denn bis zu Q3 sah es nicht danach aus, als würde Ferrari eine gute Rolle spielen können. Leclerc fühlte sich im dritten Training "superlangsam" und hatte auch Probleme, in den einzelnen Qualifying-Sektionen weiterzukommen. Teamkollege Carlos Sainz schied bereits in Q1 aus, und auch für Leclerc wurde es in Q2 knapp, bis er sich noch mit dem letzten Schuss weiter nach vorne schieben konnte.
"Ich war besorgt, dass ich ausscheiden könnte", sagt er, und auch Teamchef Frederic Vasseur sagt, dass er kurz Angst hatte, dass kein Ferrari nach Q2 mehr dabei sein könnte.
Ganz offensichtlich wurden die Probleme aber in Q3, als Leclerc nach dem ersten Run mit mehr als einer Sekunde Rückstand nur auf dem vorletzten Platz lag. An die erste Startreihe hatte zu dem Zeitpunkt keiner mehr gedacht, doch mit dem letzten Run schob er sich noch hinter Max Verstappen auf Rang zwei.
"Mir ist eine gute Runde gelungen, und alles fühlte sich gut an", freut er sich. "Ich bin wirklich glücklich mit dieser Runde, weil ich an diesem Wochenende nicht damit gerechnet hatte, in der ersten Reihe zu stehen, wenn man bedenkt, was für Probleme wir hatten" - vor allem im ersten und dritten Training.
Was das Problem dort war, kann er aber auch nicht genau sagen: "Es ist sehr seltsam. Im dritten Training hat sich alles gut angefühlt, aber wir waren einfach superlangsam", zuckt er mit den Schultern. "Als Fahrer ist es dann schwierig, etwas Genaues herauszupicken. Du hast einfach nicht genügend Grip, um schneller zu sein."
Doch das bestätigt laut Leclerc nur das, was Ferrari in der gesamten Saison 2023 verfolgt hat. "Unser Auto ist einfach sehr zickig", sagt er. "Wenn wir im richtigen Fenster sind, großartig, wenn wir ein wenig rausfallen, dann hat es große Konsequenzen. So war es am ganzen Wochenende."
Auf neuen Reifen plötzlich eine Sekunde schneller
Das heutige Q3 ist für ihn ein gutes Beispiel, denn als er im ersten Run auf gebrauchten Reifen unterwegs war, war er Vorletzter. Mit neuen Reifen ging es dann aber für ihn ab auf Rang zwei mit nur noch 0,139 Sekunden Rückstand. Das heißt, Leclerc hat fast eine ganze Sekunde auf den neuen Reifen gefunden.
"Das habe ich gemeint, als ich gesagt habe, dass unser Auto sehr zickig ist", sagt er. "Auf dem angefahrenen Reifen war ich im Grunde hinter allen, aber auf neuen Reifen ist das Auto plötzlich großartig, und ich habe mich deutlich wohler gefühlt."
Die entscheidende Runde sei dann ziemlich gut gewesen, abgesehen von der letzten Kurve. "Da habe ich etwas zu viel gepusht", meint er. Aber ich glaube, das geht allen Fahrern hier so, weil man mit überhitzten Reifen ankommt."
Dass Ferrari auf neuen Reifen aber so viel stärker ist als auf gebrauchten Reifen, macht Leclerc aber auch etwas Sorge: "Ich hoffe nicht, dass das für morgen ein negatives Zeichen ist." Denn Ferrari möchte Mercedes im Kampf um Rang zwei noch abfangen. Vier Punkte muss die Scuderia dafür aufholen.