Daten Freitag: McLaren stark in den Longruns, Junioren trumpfen in FT1 auf
Das McLaren-Formel-1-Team führt bei den verkürzten Longruns am Trainingstag von Abu Dhabi, während die Rookies Drugovich und Bearman im FT1 überzeugen
(Motorsport-Total.com) - Der letzte Trainingstag der Formel-1-Saison 2023 hat für die Teams nicht gerade viele Erkenntnisse geliefert. Während im ersten Freien Training gleich zehn Rookies das Steuer ihrer Stammfahrer übernommen haben, gab auch das zweite Freie Training mit gleich zwei roten Flaggen nicht viel repräsentative Fahrzeit her. Wir werfen dennoch einen Blick auf die Longrun-Daten beider Freier Trainings und ordnen die Leistung der Junioren ein.
Schaut man sich die Rennsimulationen mit viel Sprit aus dem ersten Freien Training an, dann war McLaren-Pilot Oscar Piastri der schnellste Fahrer mit etwa einer halben Sekunde pro Runde Vorsprung auf Ferrari-Mann Carlos Sainz, der im Gegensatz zu Piastris Mediums jedoch auf den Soft-Reifen unterwegs war. Dahinter fallen Yuki Tsunoda (+1,47), Logan Sargeant (+1,51) und George Russell (+1,51) weit ab, was zeigt, dass die Teams wohl mit stark unterschiedlichen Spritmengen unterwegs waren.
Drugovich und Bearman überzeugen
Beim Blick auf die Rookies fällt auf, dass einige nicht nur auf eine schnelle Runde überzeugen konnten, sondern auch in den Longruns. Mit seinem zweiten Platz im ersten Training hat sich Aston-Martin-Ersatzfahrer Felipe Drugovich die Schlagzeilen gesichert, da er seinen Teamkollegen Lance Stroll auf der gleichen Reifenmischung fast drei Zehntel abnehmen konnte. Schaut man jedoch genauer hin, dann konnte sich auch die Leistung von Ferrari-Junior Oliver Bearman im Haas sehen lassen.
Während dem jungen Briten auf eine schnelle Runde bereits nur eine Zehntel auf Kevin Magnussen fehlte, konnte er den Longrun-Vergleich sogar mit drei Zehnteln Vorsprung pro Runde für sich entscheiden. Ferrari-Reservefahrer Robert Schwarzman und Alpine-Junior Jack Doohan fehlten auf eine schnelle Runde ebenfalls nicht viel auf ihre Teamkollegen.
Vesti, O'Ward und O'Sullivan klar geschlagen
Deutlicher fielen dafür die Duelle bei Mercedes, Williams und McLaren aus. Der Mercedes-Junior Frederik Vesti lag gegen seinen Teamkollegen George Russell sieben Zehntel auf eine schnelle Runde zurück, im Longrun war es immerhin nur noch eine halbe Sekunde pro Runde.
Noch klarer wird es bei Williams, wo Zac O'Sullivan in der Qualifyingsimulation sieben Zehntel und im Longrun 1,3 Sekunden pro Runde auf Logan Sargeant fehlten. Oscar Piastri hatte zudem Patricio O'Ward klar im Griff mit etwa einer halben Sekunde auf eine Runde und mehr als zwei Sekunden pro Runde in der Rennsimulation.
Longruns FT2: AlphaTauri und Williams stark
Was die Aussichten für das Rennen angeht, so sind üblicherweise die Rennsimulationen am Ende des zweiten Freien Trainings am repräsentativsten, da dort die Streckenbedingungen mit dem Rennen am ähnlichsten sind. Aufgrund der langen Unterbrechungen nach den roten Flaggen für die Abflüge von Carlos Sainz und Nico Hülkenberg haben die Teams jedoch nicht wirklich viele belastbare Daten sammeln können.
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Charles Leclerc und Lando Norris kombinierten ihre Qualifying- und Rennsimulation gleich in einem Stint, als sie zunächst eine fliegende Runde absolvierten, ehe sie nach einer Abkühlrunde mehrere Runden am Stück hinlegten. Mercedes hingegen setzte mit George Russell gleich auf einen reinen Longrun auf Medium. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Teams mit unterschiedlichen Spritmengen unterwegs waren.
Schaut man sich die Daten an, dann war tatsächlich Daniel Ricciardo im AlphaTauri der schnellste Mann der Longruns im zweiten Training, allerdings nur knapp vor McLaren-Pilot Oscar Piastri (+0,13) und Alexander Albon im Williams (+0,19). Während es von Red Bull gar keine Daten gibt, war Ferrari mit Charles Leclerc (+0,37) besser unterwegs als George Russell im Mercedes (+0,62). Leclerc benutzte jedoch den Soft, Russell den Medium.
Aufgrund der mangelnden Datenlage ist auch noch nicht ganz klar, was die schnellste Strategie für den Rennsonntag sein wird, da Abu Dhabi historisch immer zwischen einem und zwei Stopps liegt. Die Teams werden daher im dritten Freien Training versuchen, die verlorene Zeit aufzuholen, was einen besseren Eindruck abgeben dürfte, wenngleich das letzte Training unter höheren Temperaturen als das Qualifying und Rennen stattfinden wird.