Lando Norris erklärt: Was den Unfall in Las Vegas ausgelöst hat
McLaren-Fahrer Lando Norris spricht über seinen Crash beim Formel-1-Rennen in Las Vegas und erläutert, wie er gleich zu Rennbeginn abfliegen konnte
(Motorsport-Total.com) - Runde zwei im Grand Prix von Las Vegas 2023: Lando Norris verliert die Kontrolle über seinen McLaren MCL60, schlägt hart in die Streckenbegrenzung ein und strandet in Kurve 12 in der Auslaufzone. Aber was genau ist in dieser Situation eigentlich passiert?
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Lando Norris nach seinem Unfall beim Formel-1-Rennen in Las Vegas 2023 Zoom Download
Das klärt Norris wenige Tage nach dem spektakulären Unfall auf und sagt: Sein Abflug gehe auf eine "Kombination kleiner Dinge" zurück.
"Das Offensichtliche ist: Es gibt an dieser Stelle [bei Kurve 11] eine ziemliche Bodenwelle. Dazu kamen kalte Reifen. Das Auto lag deshalb tiefer über dem Asphalt als im Normalfall. Und erstmals fuhr ich hinter mehreren Autos her. Dann verlierst du natürlich nochmal mehr Abtrieb."
Er gehe davon aus, er habe die angesprochene Bodenwelle "in einem ungünstigen Winkel" getroffen, und mit "größeren Auswirkungen" als in anderen Runden. "Denn ich wusste immer, dass es diese Bodenwelle gibt. Aber aus irgendwelchen Gründen war der Effekt in der zweiten Rennrunde größer als davor."
Wiederholung ausgeschlossen für Las-Vegas-Crash?
Norris schiebt das auf "Pech" und meint: "Dass all das eintritt und mit so einem Ergebnis, das ist schon ziemlich selten. Wenn ich jetzt nochmal genau gleich dort fahren würde, gäbe es keine Garantie, dass es wieder passieren würde. Vielleicht wäre es auch ganz anders, wenn ich 30 Zentimeter weiter links oder rechts fahren würde oder wenn es ein Auto weniger vor mir gäbe."
Dem Streckendesign macht er - anders als McLaren - keinen Vorwurf. Den Las Vegas Strip Circuit bezeichnet Norris ausdrücklich als "in Ordnung", wenn auch nicht als "die beste Strecke", auf der er jemals gefahren sei. Begründung: "Es könnte etwas mehr Grip geben." Was sich auch viele andere Formel-1-Fahrer von der Rennstrecke wünschen.
Selbst aus dem Hubschrauber ist Norris noch dabei
Wie Norris zu diesem Eindruck gelangt ist, obwohl er den Großteil des Grand Prix gar nicht bestritten hat? Weil er "natürlich" zugeschaut habe, so sagt er. Denn obwohl er unmittelbar nach dem Unfall zuerst ins Medical-Center an der Strecke und dann in ein örtliches Krankenhaus überstellt wurde, habe er sich stets nach dem aktuellen Stand erkundigt, "selbst aus dem Hubschrauber", meint Norris.
"Es schien ein unterhaltsames Rennen zu sein. Oscar [Piastri] war schnell. Daher schade, dass ich das Rennen verpasst habe. Aber Unfälle kommen hin und wieder vor, auch wenn es in den vergangenen fünf Jahren eine meiner Stärken war, mich aus allem Unheil rauszuhalten."
"Es war in diesem Fall aber kein Unfall, weil ich nicht aufgepasst hatte, weil ich mich verbremst hatte oder mit jemandem kollidiert bin, es war einfach Pech", sagt Norris.
Norris wurde "ziemlich durchgeschüttelt" beim Unfall
Die Folgen für ihn persönlich seien "nicht schlimm" gewesen. Die Untersuchungen seien als reine Vorsichtsmaßnahme angeordnet worden. "Man wollte nur auf Nummer sicher gehen, und das ist heutzutage wohl normal. Alles war in Ordnung."
"Es hatte mich ziemlich durchgeschüttelt. Das hat man wahrscheinlich nach dem Aufprall im Funk gehört. Es war aber auch alles so schnell gegangen und der Aufprall war hart gewesen. Ich hatte danach aber nie Probleme mit irgendwas. Ich war vor allem frustriert darüber, dass ich schon so früh aus dem Rennen war. Mir selbst ging es gut."
Und auch jetzt geht es Norris gut. "Es hieß, ich soll es einfach ein paar Tage lang ruhig angehen lassen", meint der McLaren-Fahrer. Daran hat er sich gehalten.