Pierre Gasly: "Schmerzhaftes" Rennen endet mit Vegas-"Albtraum"
Während Pierre Gasly durch Graining einen "Albtraum" in der zweiten Rennhälfte erlebte, jubelt Esteban Ocon über ein unerwartetes Ergebnis
(Motorsport-Total.com) - Für Pierre Gasly endete der erste Formel-1-Grand-Prix in Las Vegas auf einem frustrierenden elften Platz. Der Franzose blieb am Samstagabend ohne Punkte, obwohl er von der zweiten Startreihe aus beste Möglichkeiten dazu hatte. Doch seine Strategie mit nur einem Stopp ging nicht auf, und er verlor am Ende deutlich an Boden.
Gasly war schon nach 17 von 50 Runden an die Box gekommen, um sich die harten Reifen abzuholen, die er auch während der Safety-Car-Phase knapp zehn Runden später behielt. Dabei berichtet er, dass er schon nach fünf oder sechs Runden Graining damit hatte. "Es ist nie besser geworden, und die letzten 25 Runden waren sehr schmerzhaft."
Beim Restart lag der Alpine-Pilot noch auf dem dritten Platz, doch bis zum Rennende wurde er sukzessive nach hinten gereicht. "Das ist natürlich frustrierend, weil der Start großartig war. Ich war im richtigen Zug hinter George [Russell] und Charles [Leclerc] und wusste, dass ich eine große Möglichkeit habe. Aber auf dem harten Reifen war es einfach ein Albtraum", sagt er.
Warum er so große Probleme mit den harten Reifen an seinem Auto hatte, weiß er aber auch nicht. "Aber wenn wir uns das große Gesamtbild als Team anschauen, dann war es ein sehr, sehr starkes Wochenende", betont er. Denn Alpine startete als Vierter und beendete das Rennen auch als Vierter. "Wir hatten das ganze Wochenende über eine gute Pace."
"Als Team können wir also sehr zufrieden sein. Wir müssen nur ein paar Dinge verstehen, die nicht so gut liefen", so Gasly.
Ocon fährt von 16 auf 4
Und während der eine Alpine-Fahrer im Qualifying glücklich und im Rennen unglücklich war, war es beim anderen genau andersherum: Esteban Ocon war im Qualifying nach einem Scharmützel mit Max Verstappen schon in Q1 ausgeschieden, fuhr dann im Rennen aber auf Rang vier nach vorne und brachte gute Punkte mit nach Hause.
"Oh, mein Gott! Was ein verrückter Sport", lacht der Franzose, nachdem es im Qualifying noch "mein Tiefpunkt in dieser Saison" war. "Ich war sehr, sehr enttäuscht", sagt er.
"Es waren jetzt sechs Rennen seit Singapur, in denen für uns nicht viel gelaufen ist. Wir hatten alle möglichen Zwischenfälle und schwierige Rennen, aber wir haben nie den Glauben verloren, dass wir als Team einen guten Job machen und dass die Dinge irgendwann laufen würden", so Ocon. "Aber es hat eine Weile gedauert. Aber heute hatten wir endlich ein gutes Rennen."
Er redet vom "vermutlich stärksten Rennen des Jahres", wobei Ocon allerdings auch vom Startchaos profitierte und dort schon von Platz 16 auf Rang sieben nach vorne kam.
Keine Probleme mit den Reifen
Wie sein Teamkollege kam auch Ocon nur einmal zum Reifenwechsel, allerdings hatte er nicht die gleichen Probleme mit dem Graining und ging im Rennverlauf auch an Gasly vorbei, obwohl das Team die Anweisung gegeben hatte, die Positionen zu halten.
Der Schlüssel dazu sei laut ihm das zweite Training gewesen, weil man da die Reifen verstanden habe. So hatte Ocon im Rennen kein Problem, den Reifenabbau an der Vorderachse zu vermeiden, wie er sagt.
Und so konnte er sich schließlich hinter der Spitzengruppe halten und als Fünfter über den Zielstrich fahren, wobei ihm noch eine Position durch die Strafe von George Russell geschenkt wurde.
"Es fühlte sich fantastisch an", jubelt er. "Diese Rennen kommen nicht so oft, aber wir wussten, dass wir eine gute Pace haben. Wir konnten sogar einen Williams überholen, und wir wissen, wie lange wir in den vergangenen Rennen hinter einem gesteckt haben."