Las Vegas: Formel-1-Zuschauer zerreißen Sichtschutz bei Kurve 14
Wie sich einzelne Zuschauer beim Formel-1-Rennen in Las Vegas einen Blick auf die Rennstrecke verschafft haben, obwohl die Veranstalter das nicht wollten
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 sehen, aber ohne Eintrittskarten zu haben, das wollten einige Zuschauer beim Grand Prix von Las Vegas 2023. Und sie zerschnitten am Samstagabend beim Rennen kurzerhand die Sichtschutz-Planen, die vom Veranstalter an mehreren Stellen rund um die Rennstrecke angebracht worden waren, auch bei der besten Überholstelle vor Kurve 14.
Ähnliche Vorfälle hatten sich bereits in den Tagen davor ereignet: Anwohner und Passanten hatten sich an Sichtschutzwänden bei Fußgänger-Überführungen zu schaffen gemacht, sodass die Veranstalter aufrüsten und weitere Schutzvorrichtungen installieren mussten. Ziel der Maßnahme: Verhindern, dass Gegenstände von Brücken auf die Rennstrecke darunter fallen können.
Ebenfalls aus Sicherheitsgründen war es Geschäften in unmittelbarer Nähe zur Formel-1-Strecke zu bestimmten Zeiten untersagt, Produkte mit Glas zu verkaufen, also zum Beispiel keine Getränke in Glasflaschen. Auch hier aus Vorsicht, damit nicht potenziell gefährliche Gegenstände auf der Strecke den Fahrbetrieb stören würden.
Bislang hat sich die Formel 1, die in Las Vegas auch als Veranstalter auftritt, nicht zu den neuerlichen Vorfällen geäußert. Aber anders als bei den diesjährigen Grands Prix in Australien und Brasilien, wo jeweils während des Rennens Zuschauer auf die Strecke gelangt waren, bestand in Las Vegas kein solches Sicherheitsrisiko.
Training ohne Fans am Donnerstag
Vollkommen störungsfrei ist das Rennwochenende in Las Vegas aber nicht verlaufen: Aufgrund des Schachtdeckel-Unfalls von Carlos Sainz im ersten Freien Training am Donnerstag hatte das zweite Freie Training mit zweieinhalb Stunden Verzögerung begonnen. Das zwang die Ausrichter aus "logistischen Überlegungen" dazu, die Fans von den Tribünen zu holen.
Als Entschädigung erhielten alle Zuschauer mit Donnerstags-Tickets einen Merchandising-Gutschein in Höhe von umgerechnet gut 180 Euro. Inzwischen aber bemüht sich eine Anwaltskanzlei auch offiziell um Schadensersatz für betroffene Fans.