AlphaTauri tritt auf der Stelle: Ricciardo in Las Vegas "auf einem anderen Level
AlphaTauri ging beim Grand Prix von Las Vegas leer aus - Laut Daniel Ricciardo hatte das Team massive Probleme mit dem Grip
(Motorsport-Total.com) - Platz 14 für Daniel Ricciardo und Rang 18 für Yuki Tsunoda: AlphaTauri hat beim Formel-1-Rennen in Las Vegas kein Land gesehen. Glück für den Rennstall war, dass keiner der Konkurrenten in die Punkte fuhr, weshalb sich die Reihenfolge in der Konstrukteurswertung trotz des Rückschlags nicht änderte. Daniel Ricciardo sagt, dass ihm während des gesamten Rennens der Grip gefehlt habe, weshalb der Australier keine Chance hatte, mitzuhalten.
Gegenüber Motorsport.com erklärt er: "Wir sind optimistisch hierher gereist, weil wir gehofft haben, dass es gut laufen würde. Leider war das nicht der Fall, denn wir wussten, dass wir Probleme mit dem Start und den Re-Starts haben würden. An diesem Rennwochenende hat uns viel gefehlt, denn wir hatten Probleme auf dem rutschigen Asphalt, wenn es kalt war oder wir mit neuen Reifen unterwegs waren."
Die Dynamik des Rennens spielte AlphaTauri nicht in die Karten, denn im Verlauf der 50 Runden gab es neben dem Rennstart insgesamt zwei weitere Restarts nach Safety-Car-Phasen und einen Re-start nach einem virtuellen Safety-Car, bei denen AlphaTauri allesamt schwächelte.
Hatten "nie ein Top-10-Auto"
"Nach ein paar Runden hatten wir Temperatur in den Reifen und dachten, wir könnten das Feld wieder einholen, aber das war nicht der Fall. Die Re-starts haben uns nicht geholfen. Das ist keine Entschuldigung, sondern einfach ein Problem, das wir an diesem Wochenende hatten."
Ricciardo profitierte davon, dass auch einige Fahrer in der Schlussphase des Rennens Probleme hatten, gab aber zu, "nie ein Top-10-Auto" gehabt zu haben. "Das Glas ist noch halb voll", so der Australier, der sich darüber freute, dass die direkten Konkurrenten Williams, Alfa Romeo und Haas nicht punkten konnten. "Das gibt uns einen Funken Hoffnung, dass wir nächste Woche etwas zeigen können."
"Wir waren einfach auf einem anderen Griplevel als die anderen", resümiert Ricciardo, der auf der "sehr rutschigen" Außenbahn in Kurve 3 eine Position verlor. "Als ich dort überholt wurde, dachte ich, dass wir wirklich in einer anderen Liga fahren. Wir haben also Hausaufgaben zu erledigen", sagt er. "Nächste Woche ist eine andere Geschichte, darauf konzentrieren wir uns. Aber wir müssen das analysieren."
Das lief aus technischer Sicht falsch
Auch AlphaTauri-Technikdirektor Jody Egginton spricht von einem "schwierigen Rennen" für das Team. Er geht noch weiter ins Detail als Ricciardo und macht Graining an den Vorderrädern für die schwache Performance verantwortlich. "Als sich die Situation besserte, konnten wir mehr Pace aus dem Auto herausholen", erklärt der Technikdirektor.
Da Tsunoda von ganz hinten starten musste, griff AlphaTauri in die Trickkiste. Das Team zog dem Japaner für den Start weiche Reifen auf, was laut Egginton "zunächst gut funktionierte", denn Tsunoda arbeitete sich bis auf Rang zwölf nach vorne. Durch das virtuelle Safety-Car in der ersten Runde wurde das Graining jedoch immer schlimmer", weshalb er früher als geplant die Box ansteuern musste.
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"Das Problem zog sich durch das ganze Rennen", sagt Egginton. "Deshalb mussten wir das managen." AlphaTauri vermutet zudem ein Problem mit dem Antriebsstrang, weshalb Tsunoda sein Auto schließlich vorzeitig abstellen musste. Auch Ricciardo hatte Graining-Probleme, die AlphaTauri aber mit einem Boxenstopp einigermaßen in den Griff bekam.
AlphaTauri konzentriert sich bereits auf das nächste Rennen in Abu Dhabi, wo der siebte Platz in der Konstrukteurswertung wieder angegriffen werden soll, denn Williams hat nur sieben Punkte mehr auf dem Konto als das Schwesterteam von Red Bull. "Diese Strecke sollte uns eigentlich besser liegen", so Egginton. "Deshalb wollen wir beiden Fahrern ein besseres Auto zur Verfügung stellen, um unsere Chancen zu maximieren, Williams zu schlagen."