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Sergio Perez: Zweimal von Leclerc überholt, aber trotzdem WM-Zweiter
Wie Red-Bull-Fahrer Sergio Perez beim Formel-1-Rennen in Las Vegas in der letzten Runde noch P2 verloren, in der WM-Gesamtwertung P2 aber nun sicher hat
(Motorsport-Total.com) - Im Rennen in Las Vegas ist Sergio Perez nach einem Überholmanöver in der letzten Runde nur Dritter geworden. Nach dem vorletzten Grand Prix des Jahres steht er aber als WM-Zweiter 2023 hinter seinem Teamkollegen Max Verstappen fest. Und damit hat Red Bull sein großes Saisonziel - den "Doppelsieg" in der Fahrerwertung - erstmals erreicht.
© Motorsport Images
Sergio Perez im Red Bull RB19 hinter Charles Leclerc im Ferrari SF-23 Zoom Download
"Ich meine, wir haben jetzt elf Weltmeisterschaften gewonnen, aber wir hatten nie P1 und P2 belegt. Das war für uns schon etwas, was gefehlt hat", sagt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko bei Sky.
"Und in dieser Saison wäre es irgendwie ein schwarzer Fleck gewesen, wenn wir das nicht auch geschafft hätten. Wir waren sehr dahinter und sind auch jetzt sehr stolz, dass das erreicht ist."
Ähnlich äußert sich Teamchef Christian Horner bei Sky. Er meint schlicht: "Was mehr kann man verlangen als P1 und P2 in der WM?"
Den Doppelsieg im Las-Vegas-Grand aber verfehlte Red Bull, weil Ferrari-Fahrer Charles Leclerc in der letzten Rennrunde an der letzten Überholstelle noch an Perez vorbeigegangen war. "Ich hatte nicht mit ihm gerechnet, weil er 0,7 Sekunden zurücklag", sagt Perez. "Aber er war dann doch da. Kompliment an ihn und Max."
Verstappen versucht zu helfen, aber vergebens
Tatsächlich hatte Verstappen in der letzten Rennrunde auf Anweisung des Teams noch versucht, Perez hinter sich Windschatten zu bieten. Dazu reduzierte Verstappen seinen Vorsprung deutlich, "aber leider reichte sein Topspeed nicht aus, um Charles hinter sich zu halten", sagt Verstappen und bezeichnet den Rennausgang als "unglücklich" für Red Bull.
Perez wiederum sagt, er könne sich glücklich schätzen, nach dem Rennen überhaupt auf dem Podium zu stehen. Denn von Startplatz elf kommend war er gleich in der ersten Kurve in einen Zwischenfall verwickelt worden und hatte sofort die Box zur Reparatur ansteuern müssen.
Sein Rennen habe also "wirklich schwierig" begonnen, betont Perez. Er habe "viel Schaden" gehabt und einen "kaputten Frontflügel", was ihn "ans Ende des Feldes" zurückgeworfen habe. "Dabei hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mir keinen Schaden einzufangen, aber leider fing ich mir Schäden ein", sagt Perez. "Ab dann ging es für mich nur noch um Schadensbegrenzung."
Perez kämpft sich zurück ins Rennen
Und es ging gut für den Red-Bull-Fahrer: Nach dem Wechsel auf Hard-Reifen fuhr er reihenweise schnellste Rennrunden und holte auf. "Meine Pace auf Hard war sehr stark. Das hat mich ins Rennen zurückgebracht", meint Perez. Als die Konkurrenz vor ihm abbog zum Reifenwechsel und schließlich noch das Safety-Car auf die Strecke kam, war er wieder richtig im Spiel.
Er selbst meint: "Ich wollte erst einmal Lewis [Hamilton] abfangen. Denn wir hatten uns ja vorgenommen, heute P2 in der Gesamtwertung sicherzustellen."
"Das Safety-Car hat uns schließlich in den Kampf um den Sieg eingreifen lassen. Ich kam anfangs recht einfach an Charles vorbei, aber dann gelang es mir nicht, mich abzusetzen."
Die Führung im Las-Vegas-Grand-Prix währte deshalb nur kurz: Ferrari-Fahrer Leclerc überholte Perez aus dem DRS-Fenster heraus vor Kurve 14, genau wie später in der letzten Rennrunde erneut.
Dazu sagt Perez: "Ich hatte mich nicht von ihm absetzen können, weil mein Heckflügel zu steil und mein Topspeed deshalb nicht gut genug war und ich Aussetzer hatte bei der Batterie. Und so konnte Charles Revanche nehmen für [das Rennen in der] Türkei 2021." Damals war Perez vor Leclerc angekommen, was ihm dieses Mal nicht gelang.
Perez und Red Bull erkennen Aufwärtstrend
Trotzdem zeigt sich Perez zufrieden mit seinem Abschneiden: Er erkenne "seit vier, fünf Rennen gute Fortschritte" bei sich und er attestiert sich selbst eine "gute Pace" im Red Bull RB19. Er habe lediglich im Qualifying nicht seinen "wahren Speed" zeigen können. "Es geht aber definitiv in die richtige Richtung, wenngleich da noch Luft nach oben ist", so Perez.
Positiv lautet hier auch das Fazit von Teamchef Horner: Perez habe "in den jüngsten zwei, drei Rennen wieder mehr zu seiner Form gefunden" und "heute hatte er die Pace". Perez sei ein "klasse Rennen" gefahren, wenn man bedenke, wie schwierig der Grand Prix für ihn begonnen habe.
Perez selbst bezeichnet seinen Formaufschwung der vergangenen Wochen als den "Höhepunkt meiner Saison" nach einem insgesamt "anspruchsvollen Jahr", das vielversprechend begonnen hatte, "aber dann glitt es mir durch die Finger und mein Selbstvertrauen sackte weg".