Las Vegas: FIA erlaubt Probestarts und Überfahren der weißen Linie
Als Entgegenkommen an die Formel-1-Teams gestattet die FIA beim Grand Prix von Las Vegas Startübungen am Ende der Boxengasse
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rennleiter Niels Wittich erlaubt den Fahrer vor dem Grand Prix von Las Vegas 2023 (hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) zusätzliche Probestarts am Ende der Boxengasse. Das hat Wittich in einer modifizierten Version seiner Event-Notizen erklärt.
© Motorsport Images
Charles Leclerc im Ferrari SF-23 in der Boxengasse in Las Vegas 2023 Zoom Download
Darin schreibt Wittich: "Während die Boxengasse [vor dem Start] geöffnet ist, dürfen am Ende der Boxenausfahrt und vor der zweiten Safety-Car-Linie Übungsstarts durchgeführt werden. Will dann ein Auto an einem stehenden Auto vorbeifahren, weil dieses einen Probestart absolviert, dann darf das Auto über die weiße Linie [ausgangs der Boxengasse] hinwegfahren."
Das Überfahren der weißen Linie ist im Normalfall nicht erlaubt. In den Freien Trainings in Las Vegas sind wiederholt Fahrer dafür verwarnt worden, dass sie bei der Boxeneinfahrt über die Linie gefahren waren. (Die Linien am Boxenein- und ausgang in Las Vegas sind übrigens nicht in Weiß, sondern in Rosa gehalten.)
Teamvertreter befürchten schwieriges Loskommen im Rennen
Vor Wittichs Regelanpassung hatten sich einige Teamvertreter besorgt über die Startphase geäußert. Alpine-Technikchef Matt Harman sprach von einem "etwas schwierigen" Losfahren und meinte, es werde entscheidend, "heil durch die ersten Kurven" zu kommen.
Williams' Performance-Leiter Dave Robson meinte: "Der Zustand der Strecke ist eine Unbekannte. Wir wissen auch nicht genau, wie sich die Reifen beim Start verhalten werden. Wir wissen einfach viel weniger als sonst vor einem Rennstart."
Das liegt am bisherigen Wochenendverlauf in Las Vegas: Sowohl das erste als auch das dritte Freie Training waren vorzeitig und ohne die sonst obligatorischen Startübungen auf Start und Ziel abgebrochen worden. Die Startübungen nach dem zweiten Freien Training werden aufgrund der großen Verzögerung der Einheit als "kaum relevant" für den echten Rennstart eingestuft.
Doch Robson sagt auch: "Es ist schwierig, aber es ist für alle gleich. Und immerhin ist es nur ein kurzer Weg bis zur ersten Kurve. Damit wir große Unterschiede sehen vor der ersten Kurve, da muss es schon jemand brutal falsch machen, ein technisches Problem haben oder einen wirklich üblen Fahrfehler."
McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht die größten Schwierigkeiten indes vor allem in den ersten harten Bremszonen: "Dort werden die Fahrer rutschen wie auf Eis und das dürfte stressig werden, aber hoffentlich kommen alle sauber durch."