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Rutschiger Asphalt in Las Vegas: Warum nicht wie "Goldstandard" Dschidda?
Die Formel-1-Piloten sind enttäuscht über den rutschigen Asphalt auf dem neuen Stadtkurs in Las Vegas: Dschidda macht vor, wie es besser geht
(Motorsport-Total.com) - Der erste Grand Prix der Formel 1 auf dem neuen Stadtkurs in Las Vegas wird zur Rutschpartie. Zur Enttäuschung der Piloten bietet der Asphaltbelag vor allem abseits der Ideallinie wenig Grip, was im Rennen vor allem beim Überholen zum Problem werden könnte.
"Ich glaube, wir Fahrer mögen den Belag nicht", sagt Alpha-Tauri-Pilot Daniel Ricciardo. "Das ist wahrscheinlich das Einzige, was mir nicht gefallen hat: das rutschige Gefühl." Fernando Alonso prognostiziert mit Blick auf das Rennen: "Wir werden nicht in der Lage sein, neben der Ideallinie zu fahren und solche Dinge. Das ist traurig."
In Las Vegas kommen mehrere Faktoren zusammen, die den Grip reduzieren. Die Strecke ist den größten Teil des Tages für den öffentlichen Verkehr geöffnet und dementsprechend schmutzig. Außerdem fährt dort nur die Formel 1 und es gibt keine Rahmenserien, die die Strecke sauber fahren und Gummi auftragen könnten.
Alonso fragt sich: Warum macht man es nicht wie in Saudi-Arabien?
Außerdem ist der Asphalt an vielen Stellen neu und drückt das Bitumen auf natürliche Weise aus, was die Oberfläche rutschig macht. Allerdings, so der Einwand einiger Fahrer, gebe es ein Beispiel dafür, dass dies nicht so sein müsse: Die Strecke von Dschidda in Saudi-Arabien.
"Auf unserer Wunschliste steht vielleicht etwas mehr saudischer Grip, denn das ist wirklich gut für einen Straßenkurs", meint Ricciardo. Mercedes-Pilot George Russell meint sogar: "Dschidda ist der Goldstandard unter den Streckenbelägen. Das sagen wir schon seit Jahren. Wir waren auf vielen Strecken, die neu asphaltiert oder neu gebaut wurden, und der Grip war wirklich schlecht und es gab nur eine Rennlinie."
"In Dschidda hingegen ist die gesamte Breite der Strecke sehr griffig. Sie haben dort hervorragende Arbeit geleistet. Und das ist genau das, was wir wollen", so Russell weiter. Alonso fragt sich deshalb: "Ich weiß nicht, warum sie nicht den Asphalt kopieren, von dem wir wissen, dass er funktioniert, wie in Saudi-Arabien oder auf einigen anderen Strecken?"
Wie der Asphalt in Dschidda behandelt wurde
Der gute Grip in Dschidda ist nicht einem "Zauberasphalt" zu verdanken, sondern einer speziellen Behandlung, wie Mario Isola, Motorsportchef des Formel-1-Reifenausrüsters Pirelli, weiß: "In Dschidda haben sie diese sehr aggressive Behandlung mit Hochdruckwasser durchgeführt. Das ist eine Art künstliche Alterung."
"Die Behandlung in Dschidda lässt den Asphalt um zwei, drei, vier Jahre altern. Wenn man das Bitumen von der Oberfläche entfernt, sieht die Situation ganz anders aus", erklärt der Italiener.
Doch genau diese Behandlung kommt für den Asphalt in Las Vegas nicht in Frage. "Das kann hier nicht passieren, weil ein Teil der Strecke für den Verkehr freigegeben ist und man natürlich bestimmte Parameter einhalten muss, die für normale Straßen gelten", erklärt der Pirelli-Mann. "Einige andere Teile sind nicht freigegeben, aber man hat natürlich eine einzigartige Konsistenz auf der gesamten Strecke."
"Wenn man also diese Behandlung durchführt, wird es nach dem Rennen schwierig. Man müsste einen neuen Asphalt auftragen, aber ich glaube nicht, dass das im Plan des Veranstalters steht", fährt Isola fort, betont aber gleichzeitig, dass er die Einwände der Fahrer verstehe.