McLaren: So kam es zum Qualifying-Debakel in Las Vegas
Nach zuletzt starken Leistungen schieden die McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri beim Qualifying der Formel 1 in Las Vegas bereits in Q1 aus
(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying zum Großen Preis von Las Vegas der Formel 1 verlief für McLaren am Samstag enttäuschend. Nachdem sich das Team seit dem Upgrade des MCL60 im Spätsommer stark verbessert hatte und zwischenzeitlich hinter Red Bull die zweite Kraft im Feld war, schieden Lando Norris und Oscar Piastri mit den Plätzen 16 und 19 bereits im ersten Abschnitt des Qualifyings aus.
Teamchef Andrea Stella glaubt den Grund für die Bauchlandung zu kennen: Eine falsche Reifenstrategie. "Der Hauptgrund für unser Ausscheiden in Q1 war definitiv nicht die Leistung des Autos, denn dank der Arbeit, die wir über Nacht geleistet haben, hat sich die Performance verbessert. Aber die Reifenwahl in Q1 und die Umsetzung des Plans waren nicht ideal."
Sowohl Norris als auch Piastri entschieden sich dafür, nur einen Satz der weichen Reifen zu verwenden, während ihre Konkurrenten auf zwei Sätze setzten. Diese Entscheidung basierte auf den Erkenntnissen aus dem dritten Freien Training, in dem die weiche Mischung erst nach drei schnellen Runden nachließ.
Reifen leiden im Qualifying stärker als im Training
"Im dritten Training haben wir bei Oscar gesehen, dass die dritte Runde schneller war, und in der vierten Runde war er genauso schnell wie in der dritten", erklärt Stella. "Wir waren also überzeugt, dass die Reifen die Rundenzeit hätten wiederholen können, und das war auch der Plan für Q1."
Zwar habe man kurz darüber nachgedacht, beide Fahrer an die Box zu holen und einen frischen Satz weicher Reifen aufzuziehen, doch schließlich sei man davon überzeugt gewesen, dass der erste Satz noch eine weitere Runde halten würde. "Als wir in die dritte Runde einbogen, merkten wir, dass die Reifen nachließen, aber es war zu spät, um noch an die Box zu kommen", so Stella.
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Für Norris wäre die Strategie dennoch fast aufgegangen, doch am Ende musste er sich Daniel Ricciardo (AlphaTauri) um 20 Tausendstelsekunden geschlagen geben. "Die Tatsache, dass wir nicht so gut abgeschnitten haben, hat uns auf dem falschen Fuß erwischt", gibt Stella zu, "denn wir haben uns sehr darauf konzentriert, etwas Leistung aus dem Auto herauszuholen."
Piastri: Auto ist kein komplettes Desaster
Piastri, der das Rennen aus der letzten Startreihe in Angriff nehmen muss, macht seinem Team keine Vorwürfe. "Im Nachhinein denke ich, dass es vielleicht nicht die richtige Entscheidung war, nur einen Satz Reifen zu verwenden. Aber im Training und auch während der Session deutete nichts darauf hin, dass ein zweiter Reifensatz die beste Lösung sein würde."
"Wir haben die Reifen ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen, was wir im Training nicht wirklich gesehen hatten", so der Australier. "Ehrlich gesagt war das Auto nicht schlecht. Ich denke, wenn wir durchgekommen wären, hätten wir das Potenzial gehabt, in Q3 zu kommen und eine anständige Leistung zu zeigen. Ich denke nicht, dass das Auto ein komplettes Desaster ist, es ist nur so, dass die Umstände nicht wirklich für uns gearbeitet haben."