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Max Verstappen: Wäre lieber Vierter geworden!
Red-Bull-Fahrer Max Verstappen erklärt, warum er sich nicht gut mit Platz drei in der Startaufstellung zum Formel-1-Rennen in Las Vegas arrangieren kann
(Motorsport-Total.com) - Platz drei im Formel-1-Qualifying in Las Vegas wird zu Startplatz zwei für den Grand Prix durch die Strafe gegen Ferrari-Fahrer Carlos Sainz. Doch von seinem Aufrücken in der Startaufstellung ist Red-Bull-Fahrer Max Verstappen alles andere als begeistert. Denn es bedeutet: Er startet auf der "falschen" Seite der Fahrbahn ins Rennen.
"Ich glaube, es ist ein bisschen wie im ersten Rennen in Austin: Da war die Innenseite schlecht. Das ist nicht ideal. Deshalb hatte ich eigentlich gehofft, Vierter zu sein", erklärt Verstappen. Von P4 wäre er auf P3 aufgerückt und wäre damit auf der sauberen Seite der Startaufstellung gestanden.
So kam es aber nicht in Las Vegas "und wir müssen damit umgehen", sagt Verstappen. "Es ist, wie es ist, und zum Glück ist der Weg bis zur ersten Kurve nicht so weit. Aber wenn du einen schlechten Start hast, kannst du trotzdem viele Positionen verlieren."
Er mache sich aber "nicht allzu viele Gedanken" über mögliche Rennverläufe, meint Verstappen. "Du musst erst mal ins Rennen kommen. Wenn es dann Möglichkeiten gibt, dann machst du was draus und versuchst, das Beste aus deinem Material herauszuholen. Die Longruns am Donnerstag sahen gut aus. Hoffentlich ist das auch im Rennen so."
Verstappen baut auf besseren Reifenverschleiß
"Am Samstag kommt es auf das Reifenschonen an. Es tritt hier viel Graining auf. Hoffentlich haben wir da einen Vorteil oder zumindest eine Chance gegen Ferrari."
Red-Bull-Sportchef Helmut Marko denkt ähnlich und glaubt, der Grand Prix in Las Vegas wird "über den Reifenverschleiß entschieden", also in einer Disziplin, die Red Bull in diesem Jahr generell besser liegt als Ferrari.
Ebenfalls ein Trend in der Formel-1-Saison 2023 wiederum ist die gute Qualifying-Form von Ferrari, was die neuerliche Poleposition von Charles Leclerc unterstreicht. Die Niederlage in Las Vegas komme also "eigentlich nicht" überraschend für Red Bull, sagt Teamchef Christian Horner bei Sky.
Begründung: "Wir hatten schon am Donnerstag gesehen, dass Ferrari über eine Runde sehr schnell war. Der Ferrari scheint die Reifen härter ranzunehmen." Das lohnt sich beim Zeitfahren im Qualifying, aber nicht so sehr im Rennen.
Red Bull will überholen können im Rennen
Und für das Rennen wähnt sich Red Bull gut aufgestellt: "Wir haben einige Umbauarbeiten durchgeführt und den Topspeed erhöht", sagt Marko bei Sky. Er sei deshalb "optimistisch" für den Samstag in Las Vegas.
Grundsätzlich, so Verstappen, habe Red Bull aber bisher schon "unsere Leistung maximiert" auf dem neuen Stadtkurs. Es habe sich nur im Qualifying gezeigt, dass über eine schnelle Runde "etwas Leistung" fehle.
In Zahlen ausgedrückt: Verstappen brauchte für seinen besten Versuch 1:33.104 Minuten und handelte sich dabei 0,378 Sekunden Rückstand auf Pole-Mann Leclerc im Ferrari ein sowie 0,334 Sekunden Rückstand auf dessen Teamkollegen Sainz, der aber zehn Plätze in der Startaufstellung verliert.
Das Red-Bull-Defizit gegenüber Ferrari im Qualifying
Wo Verstappen im Vergleich Zeit liegen lässt? Vor allem in den engen Kurven im ersten und im dritten Sektor. Das geht aus der Analyse von F1 Tempo hervor. Denn schon nach Kurve 1 fehlen Verstappen zwei Zehntel auf Leclerc, nach Kurve 5 sind es kurzzeitig sogar dreieinhalb. Danach zieht Verstappen fast gleich mit dem Ferrari-Fahrer, verliert aber auf der langen Geraden und in der Schikane nochmals klar.
Das Red-Bull-Defizit gegenüber Ferrari sei entsprechend "deutlich" geworden im Qualifying, sagt Verstappen. "Wir waren zwar unterm Strich zu langsam, aber mit meinen Runden in Q3 war ich eigentlich zufrieden. Im Vergleich zu Q2 habe ich mich praktisch in jeder Kurve gesteigert und viel mehr war nicht drin." In der Tat: Für Q3 legte Verstappen um vier Zehntel zu, aber gegen Ferrari reichte das nicht.
Auch Verstappen verweist an dieser Stelle auf einen kurzfristigen Umbau am Heckflügel seines RB19 und meint: "Deshalb hat es wohl etwas gedauert, bis ich einen guten Rhythmus gefunden habe." Danach habe sich sein Auto "okay" angefühlt, doch es sei "nicht [schnell] genug" gewesen gegen Ferrari.