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Ricciardo: Formel-1-Training ohne Fans "ist schon hart"
Was Formel-1-Fahrer Daniel Ricciardo vom Vorgehen in Las Vegas hält, die Vor-Ort-Fans vor dem einzigen echten Training von den Tribünen zu holen
(Motorsport-Total.com) - Stell dir vor, es ist Formel 1, aber keiner schaut zu. Genau das ist passiert beim zweiten Freien Training der Formel 1 beim Grand Prix von Las Vegas 2023. Denn die Einheit begann mit zweieinhalb Stunden Verzögerung und damit zu spät, als dass die Veranstalter vor Ort noch hätten eine Aufsicht für die Tribünen bereitstellen können.
© Motorsport Images
Die leeren Tribünen bei der Formel 1 im zweiten Training in Las Vegas 2023 Zoom Download
Oder wie es in Las Vegas formuliert wurde: Man habe "logistische Abwägungen" treffen müssen. Das Ergebnis: Sicherheitskräfte räumten die Zuschauerbereiche und die Formel 1 absolvierte ein 90-minütiges Training vor komplett leeren Rängen rings um die Strecke.
Mit diesem Vorgehen zeigt sich Formel-1-Fahrer Daniel Ricciardo nicht ganz einverstanden: "Jetzt, da wir die Einheit hinter uns haben, hat man den Eindruck, es hat sich gelohnt. Aber um 1:30 Uhr [Ortszeit] schien es sich nicht zu lohnen. Jeder dachte: Lasst uns das doch am Freitag machen." Dann hätten die Fans ganz normal auf den Tribünen sitzen können.
Ricciardo: Wenigstens das TV-Publikum sieht zu
Oder doch nicht? "Ich weiß natürlich nicht genau, wann die Strecke zur Verfügung steht. Es handelt sich ja nicht um einen normalen Kurs. Wir können also nicht einfach am Vormittag schon wieder anrücken. Da gibt es sicherlich bestimmte Beschränkungen, an die wir uns halten müssen", sagt Ricciardo.
Aber wie auch immer die Formel 1 ein ausgefallenes Training nachgeholt hätte, "die Nummer mit den Tribünen ist schon hart", meint Ricciardo.
"Ich schätze nur: Hätten wir das zweite Training nicht fahren können, wäre es gestrichen worden. Dann wären wir direkt in das dritte Training gegangen. So konnten immerhin die Fans am Fernsehen zuschauen."
"Wir versuchen ja immer, das Positive zu sehen, auch wenn es natürlich eine schwierige Situation ist. Ich will aber auch die Formel 1 nicht kritisieren. Wir sind das erste Mal hier. Es ist ein gewaltiges Projekt und leider sind Dinge passiert. Aber in Anbetracht der Umstände haben [die Veranstalter] es bestmöglich gemacht."
Zu viel Show, zu wenig Fokus auf Sicherheit?
Entscheidend sei immer die Sicherheit der Beteiligten, betont Ricciardo. Und der Vorwurf steht im Raum, die Formel 1 könnte sich in Las Vegas zu sehr auf die Show konzentriert haben als darauf, die Strecke sorgfältig vorzubereiten.
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"Es sagt sich jetzt leicht, dass wir eine Eröffnungszeremonie hatten und dass unser Fokus auf anderen Dingen lag und dass man sich vielleicht nicht genug um die Strecke an sich bemüht hat. Solche Fragen darf man ausgehend der heutigen Vorkommnisse durchaus stellen", sagt Ricciardo. "Da kommt man nicht daran vorbei, weil es ein Sicherheitsthema ist."
"Dass wir Verspätung hatten, okay. Aber die Sache mit der Sicherheit nimmt man hoffentlich ziemlich ernst."
Man könne von "Glück" reden, dass sich Ferrari-Fahrer Carlos Sainz beim Zwischenfall im ersten Training nicht verletzt habe. Die technischen Strafen gegen Sainz aber hält Ricciardo für "nicht fair" und meint: "Da würde man bei einem solchen Vorfall schon erwarten, dass man gesunden Menschenverstand walten lässt. Also nein, da stimme ich überhaupt nicht zu."