• 16. November 2023 · 13:50 Uhr

"Nico wollte das alte Auto fahren": Steiner von Entscheidung überrascht

Günther Steiner sagt, dass Nico Hülkenberg selbst auf ihn zugegangen sei und das alte Auto fahren wollte - Weil ohnehin nur noch zwei Rennen sind, stimmte er zu

(Motorsport-Total.com) - Haas wird am Formel-1-Wochenende in Las Vegas mit zwei unterschiedlichen Spezifikationen fahren. Während Kevin Magnussen bei dem in Austin eingeführten neuen Paket bleibt, wechselt Nico Hülkenberg zurück auf das alte Paket - und zwar freiwillig. Denn der Deutsche hat das Gefühl, dass er mit dem alten Auto besser zurechtkommt.

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Nico Hülkenberg hofft, mit dem alten Haas-Paket schneller zu sein Zoom Download

"Am Ende ist es einfach eine persönliche Präferenz", sagt der Deutsche auf die Gründe angesprochen. "Wir hatten drei Rennen mit dem neuen Paket, und auch wenn es vielleicht kleine Vorteile gab, so gab es auch einige nicht so gute Aspekte und es war nicht der Schritt nach vorne, den wir von einem großen Update gebraucht haben."

"Beide sind einfach nicht gut genug", sagt er über die unterschiedlichen Konfigurationen.

Für das alte Paket sprach hingegen, dass sich Hülkenberg damit wohler fühlt und mehr Vertrauen darin hat. "Und auf den beiden Strecken, die jetzt noch kommen, ist das alte Paket etwas im Vorteil, von daher haben wir diese Entscheidung getroffen."

Die Entscheidung kam für Teamchef Günther Steiner aber überraschend: "Das kam wirklich aus heiterem Himmel. Nico hat gesagt, er würde gerne das andere Auto fahren, weil er sich damit wohler fühlt. Das war niemals ein Plan", bestätigt er.

Das heißt auch, dass die beiden Rennen nicht dazu dienen werden, um die beiden Pakete miteinander zu vergleichen, wie man es bei einem neuen Upgrade gerne einmal macht.

"Haben nicht viel zu verlieren"

Für Steiner ist die Entscheidung von Hülkenberg aber in Ordnung: "Wir haben nicht viel zu verlieren, und wir haben auch nicht so viele Daten, dass wir sagen könnten, das andere Auto ist deutlich besser", sagt er. "Er sagt einfach, er fühlt sich damit wohler, und Kevin sagt seltsamerweise das Gegenteil. Also gehen wir praktisch damit um."

Und das heißt: Wenn sich Hülkenberg damit wohler fühlt, dann darf er auch das alte Auto fahren.

"Wenn wir jetzt beim zweiten Rennen wären, dann müssten wir sicherstellen, dass wir in eine Richtung gehen, aber wir haben jetzt nur noch das Rennen und ein weiteres. Und wenn sich jemand damit wohler fühlt, dann machen wir das auch so", sagt Steiner.


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Trotzdem ist die Entscheidung natürlich ein Eingeständnis, dass das angeblich größte Update in der Geschichte des Haas-Teams ein Flop war und nicht das gebracht hat, was es bringen sollte.

Doch Steiner sagt, dass der Rückschlag zumindest "nicht komplett unerwartet" kommt. Denn vor dem großen Update habe er immer etwas zurückhaltend darüber gesprochen.

"Ich kenne ja die Zahlen und wusste, dass es nicht den ganz großen Unterschied machen würde", sagt er. "Ich war immer vorsichtig. Es ist enttäuschend und ich bin nicht glücklich darüber, aber es kam nicht komplett unerwartet."

Bei zwei Rennen kann man eh nicht viel rausholen

Trotzdem ist Steiner überzeugt, dass noch deutlich mehr im neuen Paket drinsteckt, als man bislang herausgeholt hat. Denn von den bisherigen drei Events mit dem Paket waren zwei Sprintevents mit limitierten Möglichkeiten.


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Großartig Zeit, um das neue Paket auszunutzen, bleibt aber auch nicht mehr. "Am nächsten Wochenende ist unser letztes Rennen, von daher kannst du tun, was du willst", sagt er. "Du hast eh keine Zeit mehr, um alles herauszufinden. Und zu dem Zeitpunkt ist es das Beste, wenn du einen Fahrer dort hineinsetzt, wo er sich am wohlsten fühlt."

Sportlich verfolgt Haas 2023 noch ein Ziel, auch wenn man im Team weiß, dass das schwierig werden dürfte. Denn Haas möchte gerne noch weg vom letzten Platz in der Konstrukteurs-WM. Vier Punkte fehlen auf Alfa Romeo. Das klingt erst einmal nicht nach viel, bedenkt man aber, dass Haas in den vergangenen 15 Grands Prix an Sonntag nur einen Punkt geholt hat, wird die Problematik klar.

Hoher Reifenverschleiß bald gelöst?

Haas hatte in dieser Saison vor allem unter einem hohen Reifenverschleiß zu leiden. Zunächst lag das Problem laut Steiner vor allem darin, dass man in den Reifen eine zu hohe Temperatur hatte, das habe man aber mit einem Upgrade während der Saison etwas in den Griff bekommen - allerdings nicht ganz gelöst.

"Zuletzt hatten wir es besser unter Kontrolle, dafür hatten wir etwas mehr Probleme mit der Oberfläche." Diese überhitzt beim Reifen vor allem durch Herumrutschen. Für das Wochenende in Las Vegas wird zwar ein rutschiger Asphalt erwartet, dafür könnten die niedrigen Temperaturen aber in die Karten von Haas spielen.

Und: "Hier gibt es keine Highspeed-Kurven, das könnte uns helfen", meint Steiner. "Ich würde aber nicht sagen, dass es unser Problem lösen wird. Das Problem wird immer noch da sein. Die Frage ist, wie viel kleiner wir es machen können."

Für 2024 soll zudem eine neue Aufhängung im Haas VF-24 für Abhilfe schaffen, doch Steiner weiß auch: "Es liegt nicht nur an einer Sache. Es gibt keine Patentlösung."

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