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Brasilien-Debakel: Zu hohe Fahrhöhe "nicht der Hauptgrund" bei Mercedes
Das Mercedes-Formel-1-Team musste in Brasilien eine bittere Enttäuschung hinnehmen - Mit dem Set-up zu übervorsichtig nach der Austin-Disqualifikation?
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Doppelsieg aus dem Vorjahr ist das Mercedes-Formel-1-Team mit großen Hoffnungen nach Brasilien angereist, auch vor dem Hintergrund, dass man seit dem Unterboden-Update in Austin zumindest auf der Strecke zwei zweite Plätze in Folge einfahren konnte. Das Wochenende verlief jedoch weit unter den Erwartungen und Ansprüchen der Silberpfeile.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton und George Russell waren in Brasilien komplett chancenlos Zoom Download
Zu hoher Reifenverschleiß, Überhitzungsprobleme und generell einfach keine Pace auf dem Autodromo Jose Carlos Pace brachten Mercedes lediglich einen achten Platz im Hauptrennen für Lewis Hamilton, während George Russell sein Auto sogar vorzeitig abstellen musste. Mercedes-Teamchef Toto erklärt die mangelnde Pace in Brasilien.
"Wir haben das Auto viel zu hoch gefahren, und das ist etwas, das sich auf andere Dinge auswirkt", sagt Wolff. Beim vorausgegangenen Sprintwochenende in Austin hat Mercedes das Auto zu tief eingestellt, wofür man sich am Sonntag eine Disqualifikation eingehandelt hat, da sich der Unterboden zu stark abnutzte. Mit ebenfalls nur einem Freien Training bevor die Parc-Ferme-Regeln greifen, ist Mercedes in Brasilien zu sehr auf Sicherheit gegangen.
"Es ist aber nicht der Hauptgrund für ein absolut schlechtes Wochenende, was die Leistung angeht", betont der Mercedes-Teamchef jedoch. "Es ist nicht der Heckflügel, und es ist auch nicht das Auto, das ein wenig zu hoch steht, denn wir reden hier von ein oder zwei Millimetern. Das ist die Leistung, die nicht die Erklärung für einen Totalausfall ist."
Warum man nicht aus der Boxengasse starten wollte
Mercedes habe schon nach dem schwachen Sprint am Samstag über einen Start aus der Boxengasse am Sonntag nachgedacht, um mit einem besseren Set-up mehr Chancen im Rennen zu haben, doch Wolff erklärt, warum man es nicht getan hat: "Wir wussten nicht, was wir grundsätzlich hätten ändern können, denn es gibt ein viel größeres Problem. Aber ja, wir haben darüber nachgedacht."
McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt, was der große Unterschied zwischen Brasilien und Austin in Bezug auf die Fahrhöhe ist: "Austin ist definitiv eine sehr aggressive Strecke, was die Bodenwellen angeht, mehr als hier. Hier geht es eigentlich mehr um die Strecke. In Austin hat man richtige Bodenwellen, die lokalisiert sind. [In Brasilien] kann man niedriger fahren als in Austin, aber nicht so niedrig wie in Mexiko, wegen der Luftdichte."
"Man versucht immer, den richtigen Kompromiss zwischen der Leistung, die mit dem Fahrverhalten einhergeht, zu finden, aber man will natürlich auch innerhalb der Grenzen bleiben. Wir verwenden also unsere beste Herangehensweise, die beste Praxis, um das Auto abzustimmen. Wir haben unsere Herangehensweise im Vergleich zu anderen Zeiten nicht verändert", so Stella.
Nächste Schlappe schon in Las Vegas?
Beim kommenden Rennen in Las Vegas wird Mercedes auf dem relativ glatten Stadtkurs wohl weniger Probleme mit dem Unterboden-Set-up haben, dafür jedoch mehr mit dem fehlenden Topspeed. In den letzten Rennen hat sich gezeigt, dass Mercedes rund zehn km/h auf die schnellsten Autos auf der Gerade fehlen. In Las Vegas wird der Topspeed allerdings von entscheidender Bedeutung sein.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich im Moment auf die Simulationen verlassen will", antwortet Wolff angesprochen auf seine Aussichten auf Las Vegas. "Ich denke, Las Vegas ist eine enorme Anstrengung, die Liberty mit Las Vegas unternommen hat, und ich denke, es wird eine großartige Show für das Publikum sein und für uns."
"Aber ich weiß nicht, was wir erwarten können. Man kann diese Schwankungen sehen. Hätte man mich letzte Woche gefragt, bevor wir nach Brasilien gehen, hätte ich gesagt, dass es großartig wird. Und jetzt gehen wir auf eine Strecke, auf der wir noch nie waren. Ich weiß also nicht."