Max Verstappen hatte im Duell gegen Lando Norris "immer eine Antwort"
Lando Norris hatte gegen Max Verstappen "nicht wirklich" eine Chance: Der McLaren-Pilot kämpfte zeitweise um die Führung, doch Red Bull "hatte immer eine Antwort"
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen und Lando Norris lieferten sich beim Großen Preis von Sao Paulo einen Zweikampf um den Sieg. Doch wie schon im Sprint am Samstag war der McLaren-Pilot auch im Rennen chancenlos. Laut Norris gab es "nicht wirklich" die Chance, den Weltmeister ernsthaft unter Druck zu setzen.
"Es gibt kleine Abschnitte, in denen die Reifen nochmal ein wenig zurückkommen, und dann kannst du wieder etwas pushen", erklärt Norris seine mehrfachen Versuche, den Rückstand auf Verstappen aufzuholen. "Aber Max schien immer eine Antwort auf alles zu haben. Das ist schade."
Die beste Chance hatte der McLaren-Pilot kurz nach dem Neustart, als er eine ernsthafte Attacke auf Verstappen startete. "Ich habe es versucht", schmunzelt Norris, der alles auf eine Karte setzte: "Ich habe meine frischen Reifen, die Batterie und das DRS genutzt."
"Aber ich konnte mich bis zur Bremszone vor Kurve vier nicht daneben setzen", erklärt der Brite, der in der Anfangsphase des Rennens gerne die Spitzenposition übernommen hätte. "Ich wollte es, aber ein paar Meter haben gefehlt."
Red Bull beim Reifenmanagement im Vorteil
Verstappen nutzte die Zusatz-Leistung, um sich gegen den Angriff des McLaren-Piloten zu wehren. Anschließend baute er seine Führung sukzessive aus, wobei er die Reifen nicht zu stark beanspruchen wollte. "Es ging das ganze Rennen über um den Umgang mit den Reifen", bestätigt der Red-Bull-Pilot. "Ich denke, wir waren mit jedem Reifen gut."
Allerdings konnte Norris vor allem mit frischen Reifen das Tempo des Weltmeisters mitgehen. "Das haben wir gestern schon im Sprint gesehen, dass wir für die ersten zehn bis 15 Runden nicht weit entfernt sind", freut sich der McLaren-Pilot. Doch je älter die Reifen wurden, desto größer wurde der Abstand auf die Spitze.
"Lando ist vergleichbare Rundenzeiten gefahren", sagt Verstappen. "Deshalb musste ich mich zu Beginn jedes Stints fokussieren." Nichtsdestotrotz war der Reifenverschleiß bei Red Bull geringer, was sich als Schlüssel zum Sieg bewies. Vor allem im mittleren Stint konnte sich der Weltmeister absetzen, sodass er seinen Vorsprung am Ende nur noch verwalten musste.
Der hohe Reifenverschleiß und die wechselnde Windrichtung führten dazu, dass die Piloten ihre Autos ständig korrigieren mussten. "Man muss also immer konzentriert sein", mahnt der Niederländer, der sich zu keiner Zeit auf seiner soliden Führung ausruhen konnte und Norris stets im Blick haben musste.
Norris mit "überraschend" gutem Start
"Man muss ihm zugutehalten, dass er ein gutes Rennen gefahren ist, was bei den Windverhältnissen und allem anderen sehr schwierig war", muss der McLaren-Pilot anerkennen. Mit dem eigenen Rennen ist er daher auch zufrieden: "Um ehrlich zu sein, hätte es nicht viel besser laufen können."
Anders als im Sprint am Samstag hatte Noris einen guten Start, den er als "nette Überraschung" umschreibt: "Ich hatte eine gute Pace, ähnlich wie gestern, und einen viel besseren Start, womit ich vom sechsten auf den zweiten Platz gekommen bin."
Beim zweiten Start nach der Rennunterbrechung war Norris nach eigener Aussage "etwas zu aggressiv", wodurch er Verstappen zwar kurzzeitig unter Druck setzen, das Tempo des Red-Bull-Piloten anschließend jedoch nicht mehr mitgehen konnte.
Norris holt sich die schnellste Rennrunde
"Ich habe versucht, die erste Chance zu nutzen, aber es hat nicht funktioniert", so Norris, der sich darüber freut, den Rest des Feldes so deutlich hinter sich gelassen zu haben, auch wenn das Rennen dadurch teilweise "sehr langweilig" wurde.
Den letzten Stopp zögerte McLaren noch eine Weile heraus, um Norris am Ende einen kleinen Vorteil durch die frischeren Reifen zu geben. Damit schnappte sich der Brite zwar noch die schnellste Rennrunde, allerdings gelang es ihm nicht, Verstappen noch einmal gefährlich zu werden.
"Mit Platz zwei bin ich sehr glücklich", sagt Norris, der in der Gesamtwertung nur noch drei Punkte hinter Fernando Alonso (Aston Martin) auf dem fünften Platz liegt. "Das ist das Beste, was derzeit möglich ist."