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Wegen neuer Boxengassen-Regel: Gridstrafen für Russell, Ocon und Gasly
Erst dreieinhalb Stunden nach Ende des Qualifyings stand das Ergebnis fest, weil drei Fahrer in der Startaufstellung noch nach hinten versetzt wurden
(Motorsport-Total.com) - Erst um 19:35 Uhr Ortszeit in Sao Paulo, also dreieinhalb Stunden nach Ende von Q3, stand das Ergebnis des Qualifyings für das Rennen am Sonntag endgültig fest. Mit veränderter Startaufstellung, denn George Russell (6./Mercedes), Esteban Ocon (12./Alpine) und Pierre Gasly (13./Alpine) kassierten jeweils eine Rückversetzung um zwei Startpositionen.
© Motorsport Images
Wegen Fehlverhalten an der Boxenausfahrt wurden gleich drei Fahrer bestraft Zoom Download
Grundlage für diese Entscheidung der Rennkommissare ist eine neue Regel, die vor dem Rennwochenende in Brasilien eingeführt und in den sogenannten Eventnotes von Rennleiter Niels Wittich festgeschrieben wurde.
Darin heißt es, dass die Fahrer in den Qualifyings am Freitag und Samstag "nicht unnötig langsam fahren" dürfen (was schon bisher der Fall war), und dazu gehöre "auch das Anhalten eines Autos auf der Überholspur der Boxengasse" (neu). Solche Zwischenfälle des Anhaltens an der Boxenausfahrt, zum Beispiel rund um Max Verstappen, hatten zuletzt für Diskussionen gesorgt.
Eine Regel, gegen die Russell, Ocon und Gasly nach Auffassung der Kommissare verstoßen haben. In allen drei Urteilsbegründungen heißt es unisono, der jeweils gemeinte Pilot sei "langsam gefahren, um eine Lücke für eine freie Runde zu schaffen, blieb dabei aber nicht ganz links. Infolgedessen konnten die nachfolgenden Fahrzeuge nicht überholen, wie es die Rennleitung vorgesehen hatte."
Die Gridstrafen beziehen sich bei allen drei Fahrern auf das "nächste Rennen, an dem der Fahrer teilnimmt", heißt es in den Urteilen. Gemeint ist damit aber nicht der F1-Sprint am Samstag, sondern der Grand Prix von Sao Paulo am Sonntag. Für den F1-Sprint dürfen die drei Fahrer jene Startpositionen behalten, die sie sich am Samstagmorgen im Sprint-Shootout sichern.
Durch die Verschiebungen rückt Lando Norris (McLaren) vom siebten auf den sechsten Platz auf. Er steht damit in der Startaufstellung am Sonntag neben Lewis Hamilton (Mercedes) in Reihe 3. Ein Gewinner ist auch Kevin Magnussen (Haas), der von Platz 14 auf Platz 12 nach vorn rutscht und jetzt neben seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg (11.) losfahren darf.
Keine Strafe gab's hingegen für Lance Stroll (Aston Martin), der nach seinem sensationellen dritten Platz ebenfalls Gegenstand einer FIA-Untersuchung war. Stroll hatte sich während des Qualifyings nicht an die vorgeschriebene Maximalzeit von 1:14 Minuten gehalten.
Der Kanadier wurde nicht bestraft, weil er erstens drauf achtete, andere Fahrer auf ihren schnellen Runden nicht zu behindern, und dadurch langsam unterwegs war; und weil er zweitens am Ende der untersuchten Runde an die Box fuhr, wodurch seine Geschwindigkeit am Ende des Messbereichs im dritten Sektor nochmal niedriger war, als sie das auf einer fliegenden Runde gewesen wäre.
"Die Kommissare stellen daher fest, dass der betreffende Fahrer nicht 'unnötig langsam' gefahren ist und dass der Grund für die Überschreitung der Maximalzeit offensichtlich war, dass er angemessene Maßnahmen ergriffen hat", heißt es im Stroll-Urteil. Fazit daher: "No further action" - also keine Strafe.