Nach Austin-Disqualifikation: Ferrari geht in Brasilien "auf Nummer sicher"
Nach der Disqualifikation in Austin hat Ferrari aus den Fehlern gelernt und geht beim Brasilien-GP "auf Nummer sicher" - Auch andere Teams sind zur Vorsicht gezwungen
(Motorsport-Total.com) - Nach der Disqualifikation beim Großen Preis der USA in Austin, als Charles Leclerc seinen sechsten Platz wegen einer zu stark abgenutzten Bodenplatte verlor, kündigte Ferrari vor dem Rennen in Sao Paulo an, bei der Fahrzeughöhe "auf Nummer sicher" zu gehen. Ein ähnlicher Fehler soll den Italienern in Brasilien nicht mehr passieren.
"In Austin wurden wir eindeutig auf dem falschen Fuß erwischt", gibt Ferrari-Sportdirektor Diego Ioverno zu. Doch das Team habe aus den Fehlern gelernt. "Wir haben alles, was an diesem Wochenende passiert ist, analysiert und verstanden, was wir hätten anders machen können."
Neben Leclerc wurde auch Lewis Hamilton disqualifiziert, der dadurch sogar einen zweiten Platz abgeben musste. Sowohl Ferrari als auch Mercedes hatten zugegeben, bei der Wahl der Fahrhöhe einen Fehler gemacht zu haben, weil sie die Bodenwellen des Circuit of the Americas nicht berücksichtigt hatten.
Hinzu kam ein Wechsel der Windrichtung, der die Autos in den kritischen Streckenabschnitten noch näher an den Boden drückte und so zum Abrieb der Bodenplatte beitrug. An dem Sprint-Wochenende, an dem das Auto ab Freitagnachmittag nicht mehr verändert werden darf, nutzte sich der Unterboden zu stark ab, was schließlich zur Disqualifikation führte.
"Muss Leistung opfern, aber das ist es wert"
Ferrari-Sportdirektor Ioverno stellte daher klar, dass das Team in Brasilien "kein Risiko" eingehen und die Fahrhöhe entsprechend anpassen werde. "Offensichtlich werden wir das tun, denn dieses Gefühl [der Disqualifikation] werden wir hoffentlich nicht mehr erleben, denn es ist wirklich hart, aus der Wertung genommen zu werden."
Dennoch sei es Ferraris Pflicht, die Gründe zu analysieren, um es in Zukunft besser zu machen. "Aber andere haben es besser gemacht und wir müssen daraus lernen und weitermachen. Ich denke, das haben wir eindeutig getan."
"Ich kann garantieren, dass wir hier auf der sicheren Seite sind", bestätigt Ioverno vor dem Großen Preis von Brasilien. "Es ist immer ein Kompromiss, denn um ein bisschen sicherer zu sein, muss man etwas Leistung opfern, aber das ist es wert."
Fernando Alonso glaubt sogar, dass nach den Ereignissen von Austin auch alle anderen Teams an diesem Wochenende etwas vorsichtiger sein müssen. "Ich denke, dass das Sprint-Format in diesem Jahr für alle ziemlich schwierig war, das Auto zu optimieren", vermutet der Spanier. "Es gibt immer Spielraum, den man nutzen muss."
"In Austin hatten wir einige Autos, die überprüft wurden, und viele, die nicht überprüft wurden, ob sie nicht legal waren. Ich denke, hier werden alle etwas konservativer sein", meint Alonso.