Magnussen-Unfall: Überhitzte Bremsen führten zum Bruch der Radaufhängung
Der Unfall von Kevin Magnussen beim Mexiko-GP wurde durch überhitzte Bremsen ausgelöst, die zum Aufhängungsbruch führten - Der Haas-Pilot wurde vorgewarnt
(Motorsport-Total.com) - Der schwere Unfall von Kevin Magnussen war der große Schreckmoment des Mexiko-GP: Der Däne schlug in der 32. Runde des Rennens heftig in die Streckenbegrenzung ein, nachdem die hintere Radaufhängung seines Haas VF-23 kollabierte und das Auto plötzlich nach links ausbrach. Grund für den Defekt waren die hohen Bremstemperaturen, mit denen Magnussen schon vor dem Abflug zu kämpfen hatte.
Der Haas-Pilot konnte das zerstörte Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen, wurde jedoch zur Kontrolle ins Medical Center gebracht, das er nach einem kurzen Check wieder verlassen konnte. "Ich fühle mich okay", sagt Magnussen nach dem Unfall. "Ich habe hinten links schon einige Runden vorher stark an Grip verloren, bis die Aufhängung irgendwann aufgegeben hat."
Das war allerdings nicht die einzige Vorwarnung, die er bekam, denn auch das Team informierte ihn per Boxenfunk über die Hitzeprobleme an seinem Fahrzeug. "Ok Kev, Vorsicht, wir müssen jetzt die Bremstemperaturen wieder unter Kontrolle bekommen", teilte ihm sein Ingenieur nur wenige Momente vor dem Unfall mit.
Keine (ähnlichen) Probleme bei Hülkenberg
Magnussen hatte sich zuvor gegen Logan Sargeant verteidigt und dabei die Bremsbalance verändert, was möglicherweise zur Überhitzung führte. Denn die Strecke in Mexiko-Stadt ist ohnehin für die hohe Belastung der Bremse bekannt.
"Es war ein Hitzeproblem, das einen Aufhängungsschaden verursachte", bestätigt Haas-Teamchef Günther Steiner gegenüber Motorsport.com. "Es war Hitze von den Bremsen. Kevin hat sich verteidigt und dabei übertrieben. Es lag einfach an den hohen Temperaturen hier. Wir müssen das einfach besser in den Griff bekommen."
Während der Rennunterbrechung schaute sich das Team auch den Boliden von Nico Hülkenberg an, konnte dabei aber keine Auffälligkeiten feststellen. "Nicos Auto war okay", so Steiner, der sich für den Rest der Saison keine Sorgen macht, auch in Hinblick auf die Ersatzteilversorgung.
"Es ist nicht ideal, aber es ist okay", sagt der Haas-Teamchef. In Austin brachte das Team ein großes Update, wobei nun viele Teile zerstört wurden. Einen weiteren Unfall sollten sich Magnussen und Hülkenberg nicht erlauben. "Am Ende der Saison ist es immer besser. Jetzt kann man keine Teile mehr bekommen, auch wenn man sie haben will."
Nach Unfall: Brasilien-Start nicht in Gefahr
Bis zum Unfall lief es für Magnussen nach eigener Aussage "ganz gut", allerdings wurden die Probleme mit zunehmender Renndistanz größer. "Zu Beginn des Rennens war es besser, und dann fiel ich plötzlich mehr ab als die anderen", berichtet der Däne über die erste Rennhälfte, bis zu es zum Unfall kam.
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"Dann gab die Aufhängung den Geist auf", sagt der Haas-Pilot. "Ich weiß also nicht, ob es damit zusammenhängt. Vielleicht gibt es da etwas, aber ich muss mit den Jungs reden." Dass die Haas-Piloten im Verlauf des Rennens mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten können, ist jedoch nicht unbekannt - auch Hülkenberg rutschte in den letzten Runden des Rennens noch aus den Punkten heraus.
Nach dem Unfall schüttelte sich Magnussen die Hände, gab jedoch schnell Entwarnung: "Ich habe nur einen Schlag auf meine Hände bekommen und sie tun ein bisschen weh, aber es geht ihnen gut." Der Brasilien-GP am kommenden Wochenende ist daher nicht in Gefahr.