Zu schnell unter Gelb: Warum Lewis Hamilton nicht bestraft wurde
Lewis Hamilton soll im Qualifying in Mexiko eine gelbe Flagge missachtet haben - Die Stewards sprechen den Rekordweltmeister allerdings frei und keine Strafe aus
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton darf seinen sechsten Startplatz beim Formel-1-Rennen in Mexiko 2023 behalten. Gegen den Rekordweltmeister war zuvor eine Untersuchung eingeleitet worden, weil er eine gelbe Flagge in Kurve 3 missachtet haben und zu schnell gefahren sein soll.
Die Rennkommissare sprachen Hamilton am Abend (Ortszeit in Mexiko-Stadt) allerdings frei. Hamilton selbst hatte bereits zuvor erklärt: "Ich bin langsam durch Kurve 2 gefahren und als ich in Kurve 3 einbog, ging die gelbe [LED-Anzeige] aus."
"Aber ich hatte zwei Zehntel Rückstand, sodass ich in diesem Sektor nicht schneller gefahren bin, also sollte es kein Problem sein", so Hamilton. Das sahen die Rennkommissare dann in der Tat auch so. In ihrem Urteil heißt es:
"Auf dem Onboard-Video ist deutlich zu sehen, dass für Wagen 44 [Hamilton] auf der Geraden in Kurve 1 kein [LED-]Licht und keine Flagge gezeigt wird. Als er in Kurve 2 einfährt, leuchtet ein grünes Licht auf, gefolgt von zwei Impulsen eines gelben Lichts."
Kurz darauf verschwindet die Anzeige jedoch schon wieder. Die Stewards betonen: "Der Fahrer war im Minisektor geringfügig langsamer als in seiner vorherigen Push-Runde. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass kein Verstoß gegen das Reglement vorliegt."
Auch Hamiltons Teamkollege George Russell entging nach dem Qualifying einer Strafe. Ihm wurde - ebenso wie Max Verstappen und Fernando Alonso - vorgeworfen, am Boxenausgang andere Fahrer aufgehalten zu haben.
Alle drei Piloten wurden allerdings freigesprochen, weil die Stewards laut ihrer eigenen Urteilsbegründung der Ansicht sind, "dass die gesamte Reihe von Zwischenfällen eine direkte Folge der Einführung der Mindestrundenzeit zwischen SC2 und SC1 war."
"Alle Beteiligten, einschließlich der Stewards, sind der festen Überzeugung, dass es besser ist, wenn sich die Fahrzeuge in der Boxengasse oder an der Boxenausfahrt stauen können, als wenn es auf der Strecke zu großen Geschwindigkeitsunterschieden kommt", heißt es dort im Urteil.
Auch Russell darf seinen achten Startplatz für das Rennen am Sonntag also behalten.